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Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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Jesta mit einer raschen Handbewegung auf es ihm gleich zu tun. Und da hörte er es. Von oberhalb der Straße trug ihnen der Wind Stimmen zu. Doch weder Crydeol noch Jesta konnten verstehen, was die Stimmen miteinander besprachen und so schlichen sie weiter die Straße hinauf. Der Klang der Stimmen nahm daraufhin immer mehr zu, und so hockten sie sich eng beieinander vor einige Felsspitzen und blickten dem Verlauf der Straße nach. Auf einem ebenen Vorsprung standen dort abseits ein Mensch und ein Talanimädchen, und deren Unterhaltung war es, die sie gehört hatten. Obwohl er den Mann noch nie zuvor gesehen hatte, wusste Jesta sofort, wer er war. Seine schulterlangen braunen Haare wehten im Wind und der Blick in seinem schroffen, unrasierten Gesicht war scharf und stechend. Um seinen Körper hatte er einen dunkelgrünen wettergegerbten Ledermantel geschwungen, der ihm bis zu den abgenutzten Lederstiefeln reichte. Ein Köcher mit Pfeilen hing ihm über die Schultern und den dazugehörigen Bogen hatte er auf dem Rücken gebunden. Der Bogen glich jedoch denen, die Jesta schon häufig in Vaskania gesehen hatte. Dennoch bestand für ihn kein Zweifel – dieser Mann musste Renyan sein. Das kleine Talanimädchen stand dicht neben ihm und starrte besorgt auf ein riesiges Geschöpf, das wie ein haariger Fels vor ihren Füßen lag. Das Wesen rührte sich nicht, aber seine schwere Atmung grollte wie eine Lawine, die sich ihren Weg aus den Lungen hinaus ins Freie bahnte.
    Plötzlich, und ohne das Jesta wusste wie ihm geschah, riss Crydeol ihn hoch und sprang hinter dem Felsen hervor, worauf sich der Mann neben dem Talanimädchen blitzschnell herumdrehte und erschrocken in Crydeols funkelnde Augen starrte.
    „Du glaubst nicht, wie lange ich diesen Moment herbeigesehnt habe“, rief Crydeol triumphierend und legte langsam eine Hand an den Griff seines Schwertes. „Nach all den Jahren kreuzen sich unsere Wege endlich wieder, und hier, in den kargen Höhen der Berge, wirst du für deinen Verrat und den Tod meines Königs bezahlen, Renyan!“
    Wie gelähmt starrte Jesta in die dunklen Gesichter der beiden Männer, die sich nur wenige Meter voneinander entfernt gegenüberstanden.
    „Du kannst mich wohl kaum für etwas bestrafen, das ich nicht begangen habe - Crydeol“, antwortete Renyan gefasst und mit rauer Stimme. Doch Crydeol zog mit einer raschen Bewegung seinen Zweihänder hervor und schenkte den Worten seines Widersachers keine Beachtung.
    „Es gibt nichts, das dich von deiner Tat freispricht, Renyan, und kein Ehrenwort oder Versprechen aus deinem verlogenen Mund könnten mich von meiner Entscheidung abhalten!“
    Nun brach das Talanimädchen ihr Schweigen und baute sich mit entschlossener Miene vor dem General auf.
    „Ich weiß nicht, wer ihr seid und kenne auch eure Beweggründe nicht“, sagte sie wenig beeindruckt von Crydeols Statur und stupste ihn mit ihren wurstigen Fingern gegen den Bauch, „aber ich bin mir sicher, das nichts von dem, was ihr Renyan vorwerft, zutrifft! Dieser Mann, den ihr da vor euch seht, ist ein guter Mensch und in meinem Dorf steht sein Name für Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und Tapferkeit!“
    Noch bevor sie weiter wettern konnte, unterbrach sie Renyan und rief sie wieder zu sich herüber. „Das reicht jetzt, Leeni. Geh und kümmere dich bitte wieder um Bulk. Das ist eine Angelegenheit, die ich alleine bereinigen muss.“ Nun wandte er sich wieder dem General zu. „Was deine Anschuldigungen betrifft, so kann ich nicht mehr dazu sagen, als das ich mich diesen nicht schuldig fühle und das es mir leid tut, was damals geschehen ist!“
    „Schweig Renyan! Wir wissen beide, dass es kein anderer getan haben kann. Und nun stelle dich mir wie ein Mann und erweise dich zumindest als würdiger Gegner.“ Crydeol schritt auf Renyan zu und holte zum Schlag aus.
    Ein lautes Klirren ließ Jesta zusammenfahren. Renyan hatte ebenfalls ein Schwert unter seinem Mantel hervorgezogen und mit dessen Klinge blitzschnell den Schlag seines Kontrahenten abgewehrt. Nun lieferten sich die beiden Männer ein erbittertes Kräftemessen. Jesta und das Talanimädchen verfolgten wie angewurzelt die Auseinandersetzung der beiden Widersacher. Tatenlos mussten sie mit ansehen, wie Crydeol nun ein ums andere Mal auf sein Gegenüber einschlug, sodass dieser nach hinten taumelte, über einen Stein stolperte und zu Boden fiel. Sofort schnellte Crydeol vor und stieß mit seinem Fuß das Schwert des Gestürzten außerhalb von

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