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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Italienisch war. Dann war das okay.
    »Ich habe eine Frage, Sam. Warum ich?«
    »Weil du beharrlich bist.«
    Renny blickte seinen Partner über seine Lesebrille hinweg misstrauisch an. »›Beharrlich‹ … ›au courant‹ … Hast du wieder einen Kurs ›Wie verbessere ich meinen Wortschatz‹ belegt?«
    »Lass es mich anders sagen«, erklärte Sam leicht verärgert. »Du bist wie ein Bullterrier, wenn du dich mal in etwas verbissen hast.«
    »Und woher soll der Polizeichef das wissen?«
    »Woher schon? Von dem Fall Danny Gordon.«
    »Ja sicher! Und wo war er dann, als ich wegen dem Fall Danny Gordon degradiert worden bin?«
    »Wen interessiert das? Wichtig ist nur, dass der Polizeichef deinen Namen auf seiner Liste mit guten Leuten hat.«
    »Wäre aber schon schön, wenn er mich einfach mal gefragt hätte, ob ich den Job überhaupt will.«
    »Soll das heißen, du willst nicht?«
    »Ich weiß nicht, Sam.«
    »Das ist doch ein Witz, oder? Damit kannst du deine Karriere wieder ins Lot bringen, Renny. Ich meine, du weißt, sie müssen dich zum Lieutenant machen, wenn die Sonderkommission den Kerl erwischt. Und was kann da schon schiefgehen?«
    »Es könnte schrecklich werden. Die ganze Sache könnte wieder in einem Albtraum enden.«
    Genau wie der Fall Danny Gordon, dachte Renny
    Wieder ein Serienmörder, der frei herumlief. Der Bürgermeister und der Polizeichef hatten viel Wirbel um die neue, mit Spitzenleuten besetzte Sonderkommission gemacht, die den Irren des Tages jagen sollte. Die meisten gutaussehenden Frauen der Stadt – genau wie die, die sich fälschlicherweise dafür hielten – hatten eine Todesangst, dass dieser Kerl, den die Medien den Gesichtersammler nannten, sie aufschlitzen könnte. Gott, wie er die Medien hasste.
    Aber was, wenn die Sonderkommission keinen Erfolg hatte? Was, wenn Renny sich in diesen Fall verbiss und sie den Mörder nie fanden?
    Er konnte das alles nicht noch einmal durchmachen. Es hatte ihn fertig gemacht, dass es ihm nicht gelungen war, den Fall Danny Gordon abzuschließen. Selbst jetzt noch – fünf Jahre später – verging kein Tag, an dem er nicht an den Jungen dachte. Und an seinen Mörder.
    Sam trank einen Schluck Kaffee. »Du willst denen doch keine Abfuhr erteilen, oder?«
    Renny quälte sich ein Lächeln ab. »Natürlich nicht. Nur weil ich eine Schraube locker habe, heißt das noch lange nicht, dass ich blöd bin.«
    »Gut. Für einen Augenblick war ich mir da nicht so sicher.«
    Potts kam auf sie zu mit einem glänzenden Blatt Papier in der Hand.
    »Da ist ein Fax für dich, Sergeant.«
    Sam lachte. »Wahrscheinlich der Bürgermeister.«
    »Nein, das ist von Southern Bell. Irgendwas mit …«
    Renny fühlte sich, als hätte ihn der Blitz getroffen. Seine Hände streckten sich ohne sein Dazutun Potts entgegen.
    »Gib her.«
    Er griff sich das Blatt und überflog es.
    Wieder einer dieser Anrufe. Und in der gleichen Stadt wie beim letzten Mal – Pendleton, North Carolina. Die Suchanfrage, die er vor fünf Jahren gestartet hatte – nach einer bestimmten Art Telefonjux: ein merkwürdiges Telefonläuten und dann ein Kind, das um Hilfe rief. Irgendwer bei Southern Bell musste das ohne zeitliche Begrenzung abgespeichert haben.
    Gott segne dich, wer du auch bist.
    »Das ist er! Gottverdammt! Das ist Ryan! Er ist in North Carolina. In Pendleton.«
    »Wer ist in Pendleton?«, fragte Potts. »Wo ist das überhaupt?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Renny, als er in sein Jackett schlüpfte. »Aber ich werde über den Ort in den nächsten Minuten eine Menge erfahren.«
    Sam starrte ihn an: »Du willst doch jetzt nicht in die Bibliothek, oder?«
    »Doch. Ich besorge mir ein oder zwei Bücher über Pendleton, die ich im Flugzeug lesen kann. Diesmal verschwende ich nicht eine Minute.«
    Sam fiel die Kinnlade herunter. Er entließ Potts mit einer Handbewegung. Seine Stimme war nur noch ein beschwörendes Flüstern.
    »Flugzeug? Was soll das heißen?«
    »Ich fliege da jetzt hin. Ich muss meinen Südstaatenakzent pflegen. Noath KehLAHnah – klingt das, als käme ich aus dem Süden?«
    »Aus dem Süden der Bronx vielleicht. Hör zu, Kumpel – bist du jetzt völlig durchgedreht? Du fliegst nirgendwohin.«
    Renny fiel es schwer, Sam in die besorgten Augen zu sehen.
    »Ich muss dahin, Sam. Du weißt das.«
    »Ich weiß gar nichts! Worüber haben wir vorhin geredet, verdammt noch mal? Diese Sonderkommission bringt dir endlich deine Beförderung.«
    »Das hat sich wohl gerade erledigt.«

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