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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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aber da gab es noch andere Vorkommnisse wie dieses. Southern Bell hielt es für schwerwiegend genug, um es der Staatspolizei zu melden.«
    Lisl erinnerte sich an die Panik in der Stimme des Kindes.
    »Ich bin froh, dass sie das getan haben. Es war schrecklich.«
    »Dessen bin ich mir sicher. Können Sie mir genau beschreiben, was passiert ist, einschließlich allem, was vielleicht damit zusammenhängen könnte? So ausführlich wie möglich.«
    »Das habe ich bereits der Telefongesellschaft geschildert.«
    »Ich weiß, aber deren Angaben sind ziemlich vage. Ich brauche eine Beschreibung von einem Augenzeugen, um sicher zu gehen, dass es sich um das gleiche Vorgehen handelt. Bitte fangen Sie ganz am Anfang an.«
    Lisl schreckte davor zurück, sich diesen Anruf noch einmal vor Augen zu führen, aber wenn das dabei half, den kranken Mistkerl zu erwischen, der sich einen so schlechten Scherz erlaubte, dann tat sie das gern.
    Sie erzählte Augustino von der Party in Rafes Wohnung, den vielen Menschen im Wohnzimmer und dem seltsamen, endlosen Klingeln, bei dem sich bei allen die Nackenhaare sträubten. Ihr fiel auf, dass er sich weiter und weiter nach vorn beugte, während sie erzählte. Er lauschte so gebannt, dass er sich gar keine Notizen machte.
    »Und weil offenbar niemand das tun wollte«, erzählte sie, »habe ich dann den Hörer abgenommen. Und dann habe ich diese Stimme gehört.« Sie hielt inne, weil sie fröstelte. »Wie kann ich die Angst in der Stimme dieses Kindes beschreiben?«
    Lisl sah Sergeant Augustino an und wusste augenblicklich, dass sie ihm die Stimme nicht beschreiben musste. Sie sah es in seinen Augen – in diesem Blick. Fast wie der Blick, den sie immer wieder in Will Ryersons Augen sah.
    Sie sagte: »Sie haben sie auch gehört, nicht wahr?«
    2.
    Die Worte der Frau rüttelten Renny auf.
    Woher zum Teufel konnte sie das wissen? Was hatte ihn verraten?
    Scheiße, ja, er hatte diese Stimme gehört. Er hatte diese erschütternde Erfahrung vor fünf Jahren gemacht – verdammt, es war jetzt fast genau fünf Jahre her! –, als er den Hörer nach einem solchen endlosen Klingeln abgenommen hatte. Er hatte es gehört. Und er hatte es nie wieder vergessen. Wie könnte er? Er hörte die Stimme Nacht für Nacht in seinen Träumen.
    Er musterte Lisl Whitman mit neuem Respekt. Die Frau hatte was auf dem Kasten. Und sie sah gut aus.
    Gutes Aussehen und Verstand – eine gefährliche Kombination. Renny wusste, er musste sich in Acht nehmen. Nicht nur, dass er hier in North Carolina keinerlei Amtsbefugnisse hatte, er gab sich auch noch als Staatspolizist aus. Und das war molto strafbar.
    »Nein, nicht wirklich«, log er – nicht sehr überzeugend, wie er wusste. »Aber ich habe diese Schilderung schon so oft gehört, dass ich das Gefühl habe, als hätte ich das.«
    Sie nickte abwesend. Es war offensichtlich, dass sie ihm nicht glaubte.
    »Wer steckt dahinter?«
    »Ein sehr gestörter Mann. Wir versuchen, ihn aufzuspüren.«
    Sie sah ihm direkt in die Augen: »War das … war das ein echtes Kind da am Telefon?«
    »Nein.« Renny hoffte, dass seine Augen ihn nicht verrieten. »Das war eine Tonbandaufnahme.«
    Das musste es sein. Was sonst könnte es sein? Er hatte sich immer an den Sherlock Holm’schen Lehrsatz gehalten, das Unmögliche auszuschließen. Nun, dass der wirkliche Danny da am Telefon war und diese Worte herausplärrte, war unmöglich.
    Er schüttelte den Kopf und wechselte das Thema.
    »Aber der Vorfall fand nicht hier im Haus statt, oder?«
    Renny gratulierte sich dafür, wie offiziell er klang.
    »Nein. Das war Rafe Losmaras Wohnung. Das müsste auch in dem Bericht stehen.«
    »Das steht da. Aber jedes Mal, wenn ich Mr. Losmara anrufe oder vor seiner Tür stehe, ist niemand zu Hause.«
    »Das ist merkwürdig …«
    »Wie lange kennen Sie Mr. Losmara?«
    »Erst seit ein paar Monaten.«
    »Erst seit ein paar Monaten ...« Renny spürte, dass er an etwas dran war. Seine Erregung wuchs. »Sie kennen ihn also nicht sehr gut.«
    Er sah, wie sie stocksteif wurde.
    »Ich kenne ihn sehr gut.«
    »Können Sie ihn mir beschreiben?«
    Nach der Antwort auf diese Frage suchte er jetzt schon seit zwei Wochen.
    Sie beschrieb Losmara in glühenden Farben. Offensichtlich hatten die beiden etwas miteinander. Glücklicher Losmara. Aber für Renny bedeutete es, dass seine heiße Spur ganz schnell wieder kalt wurde. Der Mann, den sie beschrieb, war zu klein, zu dunkel, zu schlank und mindestens fünfundzwanzig Jahre

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