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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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zurück in den Schlafsaal und schläfst. Sofort!«
    »Okay.« Danny sprang von seinem Schoß. »Aber du musst mich zurückbringen.«
    »Du bist ganz alleine hierhergekommen.«
    »Ja, aber es ist dunkel und …« Danny legte den Kopf schief und sah ihn mit diesen großen blauen Augen an. »Du weißt schon …«
    Bill musste lächeln. Was für ein Manipulator. Er wusste, nur ein kleiner Teil von Dannys Ängsten war echt. Der Rest war ein Ergebnis seiner Hyperaktivität. Er brauchte viel weniger Schlaf als die anderen Kinder, daher verhalf ihm die Furcht vor Monstern in den Schränken nicht nur zu der zusätzlichen Aufmerksamkeit, die er wollte, sondern verschaffte ihm auch noch weitere Zeit, die er nicht im Bett verbringen musste.
    »Na gut. Bleib mal ein oder zwei Minuten ruhig, während ich hier mit Nick rede, und dann bringe ich dich zurück.«
    »Okay.«
    Bill sah zu, wie Danny zwei der heruntergefallenen Schachfiguren aufhob und mit der entsprechenden Lautuntermalung so tat, als seien es zwei Kampfflieger im Luftkampf.
    »Ich verstehe nicht, warum ihn noch niemand adoptiert hat«, sagte Nick. »Wenn ich verheiratet wäre, würde ich ihn sogar selbst nehmen.«
    »Du würdest ihn nicht bekommen«, sagte Bill. Als er Nicks schockierten Gesichtsausdruck sah, wurde ihm klar, dass das schroffer geklungen hatte, als es in seiner Absicht lag. »Ich meine, Dannys Adoptiveltern müssen schon besondere Voraussetzungen mitbringen.«
    »Ach ja?«
    Ihm wurde klar, dass Nick ein wenig beleidigt war, vielleicht sogar verletzt. Er beeilte sich mit der Erklärung. »Ja. Ich warte auf ein älteres Ehepaar, das bereits ein paar Kinder großgezogen hat. Ein junges, kinderloses Paar geht auf keinen Fall.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Wie oft hast du Danny jetzt erlebt?«
    Bill behielt Danny genau im Auge, als der mit seinen provisorischen Flugzeugen durch den Raum tobte. Er wusste aus eigener Erfahrung, dass der Junge ein Zimmer in weniger als zehn Minuten komplett verwüsten konnte, wenn er nicht unter ständiger Beobachtung stand.
    »Mindestens ein Dutzend Mal, schätze ich.«
    »Und wie lange warst du dabei jedes Mal mit ihm zusammen?«
    Danny ahmte den Krach einer Explosion nach, knallte die beiden Schachfiguren mitten in der Luft gegeneinander und ließ sie fallen. Noch bevor sie auf dem Boden auftrafen, hatte Danny seine Aufmerksamkeit zu Bills Schreibtisch verschoben.
    »Ich weiß es nicht. Ein paar Minuten oder so.«
    »Wovon er die meiste Zeit entweder auf dem Weg rein oder raus war oder auf meinem Knie saß, richtig?«
    Nick nickte langsam. »Das stimmt wohl.«
    Bill lehnte sich in seinem Stuhl zurück und deutete auf Danny.
    »Schau hin.«
    Innerhalb von einer Minute, sicherlich jedoch nicht mehr als zwei, hatte Danny den Inhalt des Papierkorbs ausgeleert und erforscht, hatte sich auf den Stuhl gestellt und sich den Monitor und die Computertastatur genau angesehen, mit dem Taschenrechner herumgespielt, an der Unterlage gezerrt, jede Schublade geöffnet und alles zur Seite geräumt, was ihm im Weg war, alles in die Hand genommen und untersucht, was sein Interesse fand, und es dann sofort wieder fallen lassen, sobald etwas anderes seine Neugierde weckte. Dann kroch er unter den Schreibtisch und begann mit den Steckern der Stromkabel zu spielen.
    »Bleib weg vom Strom, Danny«, warnte Bill. »Du weißt, das ist gefährlich.«
    Ohne etwas zu sagen, rollte Danny unter dem Schreibtisch hervor und sah sich nach etwas Neuem um. Seine Augen leuchteten auf, als er Nicks vollgestopfte Aktenmappe sah und er steuerte darauf zu.
    Nick war jedoch schneller, griff sie sich vom Boden und stellte sie auf seinen Schoß.
    »Tut mir leid, Danny«, sagte er mit einem Lächeln und einem hastigen Blick zu Bill. »Das sieht vielleicht aus wie ein Papierkorb, aber das ist alles genau sortiert. Wirklich.«
    Danny schwenkte in eine andere Richtung ab.
    »Siehst du, was ich meine?«, fragte Bill.
    »Das heißt, der ist den ganzen Tag so?«
    »Und den größten Teil der Nacht. Ununterbrochen. Vom ersten Hahnenschrei bis er aus reiner Erschöpfung zusammenklappt.«
    »Kein Mittagsschlaf?«
    »Nie.«
    »War ich auch mal so?«
    »Du hattest deine ganz eigenen Probleme, aber deine Hyperaktivität beschränkte sich auf deinen Verstand.«
    »Es macht mich schon fertig, ihm nur zuzusehen.«
    »Genau. Deswegen brauche ich wirklich erfahrene Eltern für Danny. Sie müssen die Geduld eines Hiob haben und von Anfang an wissen, worauf sie sich da

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