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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Ryans investiert. Die Jahrzehnte in St. F’s hatten ihn zu einem passablen Handwerker gemacht. Und jetzt war er fast fertig. Er ging davon aus, dass er ab dem Sommer die Reparaturen an einem Tag im Monat erledigen konnte.
    »Ich glaube, ich lege mich schlafen«, sagte er und schob seinen Stuhl zurück.
    »Aber du hast deinen Kuchen gar nicht aufgegessen.«
    »Ich bin satt, Ma«, sagte er und tätschelte seinen nicht mehr ganz schlanken Bauch.
    Er brachte schon jetzt mehr Gewicht auf die Waage, als ihm recht war. Mom schien nicht ganz klar zu sein, dass ein Mann seines Alters um ein Uhr nachts eigentlich keinen Kirschkuchen mehr aß.
    Nachdem sie sich Gute Nacht gesagt hatten, begab er sich in das Schlafzimmer am anderen Ende des Hauses – dem Zimmer seiner Kindheit. Er war todmüde. Er machte sich gar nicht die Mühe, seinen Pullover auszuziehen, und schlüpfte in das knarzende alte Bett wie ein müder Fuß in einen gut eingelaufenen Schuh.
    3.
    Bill wachte hustend auf, mit einem brennenden Gefühl in der Nase und tränenden Augen. Entweder er hatte eine allergische Reaktion, oder …
    Rauch! Da brannte etwas!
    Dann hörte er die näher kommenden Sirenen.
    Feuer!
    Er sprang aus dem Bett und knipste das Licht an, aber das funktionierte nicht. Er nahm die Taschenlampe, die er seit seiner Kindheit in der Schublade seines Nachttischs aufbewahrte und die funktionierte, aber nur schwach. Er stolperte durch den weißen Qualm, der in der Luft des Zimmers lag und durch seine Bewegungen verwirbelt wurde. Die Tür seines Schlafzimmers war geschlossen. Er sah, wie der Qualm unter der Tür hindurch ins Zimmer drang.
    Das Haus brannte.
    Bill griff nach der Türklinke – heiß … glühend heiß – aber er achtete nicht auf den Schmerz und riss sie auf. Ein Schwall Hitze aus dem Flur trieb ihn zurück und eine Stichflamme schoss in den Raum. Er rannte zum Fenster, riss es auf und hechtete hinaus.
    Klare, frische Luft. Er atmete tief ein. Dann rollte er sich auf den Rücken und blickte zum Haus zurück. Flammen schossen mit einem lauten Fauchen aus seinem Schlafzimmerfenster, als hätte gerade jemand die Tür zu einem riesigen Heizkessel geöffnet.
    Und dann durchfuhr ihn ein schrecklicher Gedanke und brachte ihn auf die Beine.
    Was war mit dem Rest des Hauses? Was war mit dem anderen Ende, wo das Schlafzimmer seiner Eltern lag?
    Guter Gott, lass ihnen nichts passiert sein!
    Er rannte nach rechts zur Vorderseite des Hauses und erstarrte, als er um die Ecke bog.
    Das ganze Haus stand in Flammen. Sie schlugen aus den Fenstern, blakten an den Wänden entlang und fegten durch Löcher im Dach gen Himmel.
    Lieber Gott, nein!
    Bill stürzte voran zu den Feuerwehrmännern, die gerade ihre Schläuche ausrollten.
    »Meine Eltern! Die Ryans! Haben Sie sie retten können?«
    Ein Feuerwehrmann drehte sich zu ihm um. Im flackernden Licht wirkte seine Miene sehr grimmig.
    »Wir sind gerade erst angekommen. Sie meinen wirklich, da drin könnte noch jemand sein?«
    »Wenn Sie hier draußen nicht zwei alte Menschen gesehen haben, dann sind sie sicherlich noch da drin.«
    Der Feuerwehrmann warf einen Blick auf das Inferno, dann auf Bill. Seine Augen sprachen Bände.
    Mit einem heiseren Schrei stürzte Bill auf die Eingangstür zu. Der Feuerwehrmann griff nach seinem Arm, aber er schüttelte ihn ab. Er musste sie da rausholen! Als er sich dem Haus näherte, drang die Hitze in Wellen auf ihn ein. Er hatte im Laufe der Jahre brennende Häuser in den Fernsehnachrichten gesehen, aber Film- und Videoaufnahmen können nie die wirkliche Gewalt eines Feuers wiedergeben, das außer Kontrolle geraten ist. Er hatte das Gefühl, seine Haut würde Blasen werfen, seine Augäpfel würden zerkochen. Er verschränkte die Arme vor dem Kopf und drängte weiter, wobei er hoffte, seine Haare würden nicht Feuer fangen.
    Auf der Veranda griff er nach dem Türgriff aus Messing, dann schrie er auf und ließ wieder los. Er war heiß. Weit heißer als es die Klinke in seinem Schlafzimmer gewesen war. Zu heiß, um ihn anzufassen. Und dann fluchte er wütend, weil ihm einfiel, dass es keine Rolle spielte, wie heiß der Türgriff war – die Tür war von innen abgeschlossen.
    Er rannte um die Büsche herum zum Schlafzimmer seiner Eltern, wo die Flammen ungehindert aus dem Fenster schlugen. Und doch, von drinnen, über das Tosen des Feuers hinweg, vermeinte er etwas zu hören …
    … einen Schrei.
    Er drehte sich zu den Feuerwehrleuten um und schrie selbst.
    »Hier drin!« Er

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