ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)
rief Danny.
Als er um die Ecke des Schreibtischs bog, sah er sich plötzlich direkt den Loms gegenüber.
»Wow! Aliens!«
Sara wandte ihm ihre dunklen Augen zu und lächelte ihn an: »Wie heißt du denn?«
Der Junge bremste scharf ab. Er sah sie einen Moment lang an, dann tobte er mit der Rakete um ihren Stuhl herum.
»Danny«, sagte er. »Und wie heißt du?«
»Sara.« Sie streckte ihm ihre Hand entgegen. »Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen, Danny.«
Danny blieb wieder stehen, diesmal ein paar Sekunden lang, aber still war er trotzdem nicht. Seine Füße tappten und schlurften auf dem Boden, während er von Saras ausgestreckter Hand zu Bill blickte. Bill nickte und ermunterte ihn, höflich zu sein. Schließlich zuckte Danny die Achseln und nahm die Hand.
»Wie alt bist du, Danny?«, fragte sie und hielt seine Hand fest.
»Sieben.«
»Hat dir schon mal jemand gesagt, was für ein hübscher Junge du bist?«
»Sicher. Schon oft.«
Sara lachte und Bill fand den Klang entzückend, fast wie Musik. Und dann bemerkte er etwas anderes.
Danny stand still.
Üblicherweise hätte er längst seine Hand wieder losgerissen und wäre weiter durch den Raum getobt, an den Wänden entlanggerannt und mit Möbelstücken zusammengeprallt. Aber er stand ruhig da und redete mit ihr. Sogar seine Füße waren still.
Sie stellte ihm Fragen über Raketen, über die Schule, über seine Lieblingsspiele, und er antwortete ihr. Danny Gordon stand auf einer Stelle und führte ein ganz normales Gespräch. Erstaunlich.
Er sah ihnen ein paar Minuten zu, dann schaltete er sich ein.
»Entschuldige mal, Danny, aber solltest du nicht deine Aufgaben im Schlafsaal erledigen?«
Danny ließ den ganzen Charme seiner blauen Augen spielen.
»Ich will hier bei Sara bleiben.«
»Es freut mich, dass du das willst, und Sara will bestimmt auch, dass du bleibst, aber wir sind hier mitten in einer Erwachsenenangelegenheit und ich bin sicher, dass da noch Dannyangelegenheiten im Schlafsaal zu erledigen sind. Also sag jetzt auf Wiedersehen und ich sehe später nach dir.«
Danny drehte sich wieder zu Sara um, die ihn anlächelte und ihn leicht umarmte.
»Es war nett, mit dir zu reden, Danny.«
Danny starrte sie einen Moment lang an, dann ging er – ging er – aus dem Zimmer.
Als Bill staunend hinter ihm her sah, erklärte Sara: »Den Jungen will ich haben.«
Bill schüttelte seine Verblüffung ab und wandte seine Aufmerksamkeit der jungen Frau zu.
»Er ist sieben. Ich dachte, Sie suchen nach einem Kind, das noch keine fünf ist.«
»Das dachte ich auch. Aber jetzt, wo ich Danny gesehen habe, habe ich es mir anders überlegt.«
Bill blickte zu Herb.
»Wie denken Sie über ein älteres Kind?«
»Ich will das, was Sara will«, erklärte er mit einem Achselzucken.
»Und ich will Danny Gordon.«
»Das steht völlig außer Frage«, sagte Bill plötzlich. Die Erklärung überraschte ihn. Er hatte nichts Derartiges sagen wollen. Die Worte waren wie von selbst aus ihm herausgesprudelt.
Herb Lom sah verblüfft drein, Sara wirkte gekränkt.
»Warum –? Warum steht das außer Frage?«, wollte sie wissen.
»Weil er hyperaktiv ist.«
»Er wirkte auf mich wie ein ganz normaler Junge. Und er war sehr nett.«
»Was Sie hier gesehen haben, war eine vollkommene Ausnahme. Glauben Sie mir, ich habe deswegen alle möglichen Spezialisten konsultiert. Danny aufzuziehen wird ein ungemein anstrengender Fulltimejob sein.«
»Das gilt für die Erziehung von jedem Kind«, sagte sie und sah ihn nüchtern an. »Und es ist eine Aufgabe, für die ich die Voraussetzungen mitbringe.«
Bill konnte der ersten Aussage nur beipflichten, und bei der zweiten wollte er ihr nicht widersprechen. Er versuchte es mit einem anderen Ansatz:
»Ich zeige Ihnen mal die Bilder der anderen Jungen, die wir hier haben. Ich bin sicher, wenn Sie sich die durchsehen, dann …«
Sara war aufgestanden, mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck.
»Ich bin an keinem anderen Jungen interessiert. Entweder Danny oder keiner.« Dann blickte sie weniger verbissen drein. »Ich finde, es ist nicht fair von Ihnen, mich mit einem so bezaubernden Jungen bekannt zu machen, und mir dann zu sagen, dass ich nicht gut genug für ihn bin.«
»Ich habe nichts Derartiges gesagt!«
»Wollen Sie es sich dann nicht noch einmal überlegen?«
Bill beschloss, sich einen Aufschub zu verschaffen.
»Na gut, ich werde darüber nachdenken. Aber ganz ehrlich gesagt, ich halte es nicht für gut, wenn
Weitere Kostenlose Bücher