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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hast du vielleicht ein Zuhause für ihn gefunden. Aber wenn es so weit kommt, sehe ich ein weiteres Problem.«
    »Ich kann loslassen. Das ist nicht das erste Mal.« Er hatte Nick gehen lassen, als die Quinns ihn adoptierten. »Und ich werde es wieder tun.«
    »Daran zweifle ich nicht«, sagte Nick. »Aber du wirst einen Weg finden müssen, ihn dazu zu bringen, dich loszulassen.«
    Bill nickte. Er hatte dieses Problem bereits vorausgesehen. Das würde sich schon ergeben, wenn es tatsächlich so weit war.
    3.
    Bill lud die beiden Loms noch einmal ein, aber Sara kam allein – Herb hatte noch zu arbeiten. Sie kam am folgenden Dienstag zwischen Schulschluss und Abendessen.
    »Haben Sie es sich überlegt?«, fragte sie fröhlich, als sie in seinem Büro Platz nahm.
    Sie trug ein weiß-gelb geblümtes Batikkleid, das ihre dunkle Hautfarbe betonte. Bill überlegte, ob in dem texanischen Blut in ihren Adern vielleicht auch ein Spritzer mexikanisches enthalten war.
    »Ich bin noch dabei, aber ich würde gern genauer mit Ihnen über Ihre Erfahrungen beim Aufziehen Ihrer jüngeren Brüder reden.«
    Sie unterhielten sich etwa eine halbe Stunde. Bill war beeindruckt, wie gut sich Sara mit den Problemen und Erfordernissen der Erziehung auskannte. Vor allem wurde aber deutlich, wie sehr sie sich nach einem Kind sehnte, wie sehr sie eines brauchte.
    Und dann passierte das Unvermeidliche: Danny kam.
    Er bremste scharf ab, als er sie sah. Ein breites Lächeln, weiße Zähne …
    »Hi, Sara.«
    Sie schien aufzublühen, als sie ihren Namen hörte.
    »Du erinnerst dich an mich?«
    »Natürlich. Ich bin schlau.«
    »Ich wette, das bist du! Was hast du heute in der Schule gelernt?«
    Wieder sah Bill verblüfft zu, wie Danny ruhig vor ihr stand, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Sie hielt diesmal nicht seine Hand – es gab gar keinen Kontakt zwischen ihnen. Trotzdem stand er still und beantwortete all ihre Fragen. Er ging sogar so weit und erzählte von sich aus von seinen Freunden und den Spielen, die er gern spielte.
    Und Sara …
    Bill sah das Leuchten in ihren Augen, die Freude auf ihrem Gesicht, als sie sich auf Danny konzentrierte und ihn in diesem Moment zum Mittelpunkt ihrer Welt machte. Er spürte die tiefe Sehnsucht in ihr und gestand sich die Möglichkeit ein, dass er hier vielleicht zwei zusammenpassende Parteien gefunden hatte – Menschen, die auf wundersame Weise miteinander harmonierten.
    Danny drehte sich zu ihm um.
    »Ich mag sie. Sie ist liiieeeb!«
    »Ja, Danny. Sara ist sehr lieb.«
    »Kann ich bei ihr wohnen?«
    Die Frage traf Bill unerwartet. Der Titel eines alten Liedes schoss ihm durch den Kopf: ›Am I that easy to forget?‹ Bin ich so leicht zu vergessen? Aber er achtete nicht auf den Schmerz, sondern konzentrierte sich auf Danny. Er musste ganz vorsichtig vorgehen.
    »Ich weiß nicht, Danny. Wir müssen das genau überlegen.«
    »Darf ich? Bitte, bitte! «
    »Ich weiß noch nicht, Danny. Ich sage nicht Nein und ich sage nicht Ja. Wir müssen noch viel tun, bevor es so weit ist.«
    »Kann ich sie vielleicht besuchen?«
    »Wir werden sehen. Aber Sara, ihr Mann und ich, wir müssen uns vorher noch über viele Dinge unterhalten. Also, warum wäschst du dir jetzt nicht zum Essen die Hände und lässt uns arbeiten?«
    »Okay.« Die Hoffnung strahlte wie ein Leuchtfeuer in seinen Augen, als er sich zurück an Sara wandte. »Wiedersehen, Sara.«
    Sie umarmte ihn, dann hielt sie ihn auf Armeslänge von sich weg.
    »Wiedersehen, Danny.«
    Er trottete in den Korridor hinaus.
    »Ich glaube, Sie haben einen Freund gefunden«, sagte Bill.
    »Das glaube ich auch.« Sie lächelte warm. Dann sah sie Bill fragend an. »Aber wird es diesem Freund auch gestattet sein, mein Sohn zu werden, Pater Ryan?«
    »Wenn ich eines in meinem Beruf gelernt habe, Sara, dann das, nie ein Versprechen zu geben, von dem ich nicht absolut sicher bin, dass ich es auch halten kann. Nicht den erwachsenen Antragstellern gegenüber und ganz bestimmt nicht den Kindern. Aber wir haben einen guten Anfang gemacht. Sehen wir mal, wie weit wir damit kommen.«
    Sie hob die Brauen, ihre Stimme war plötzlich leise und heiser. »Heißt das, Sie haben es sich anders überlegt?«
    Als er nickte, schlug sie die Hände vors Gesicht und begann zu schluchzen. Der Anblick ihrer Tränen rührte Bill und bestätigte seine zunehmende Überzeugung, dass er das Beste für Danny tat.
    Nur ein winziger, übergewissenhafter Teil von ihm war nicht

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