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Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Titel: Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Honig. Sie wurden immer größer, bis die Welt darin versank und der Honig meine Augen, mein Gesicht, meinen Körper überzog und mich schließlich ausfüllte. Als ich blinzelte, war es wieder Jean-Claudes Gesicht, in das ich blickte. Ich spürte seine Hand auf meinem Arm und sah das schiere Entsetzen in seinen Augen.
     
    Er wich hastig vor mir zurück, und als ich den Kopf zu Asher drehte, sprang er vom Bett und stand zitternd da. Jason und Nathaniel blieben, wo sie waren, denn sie ahnten nicht, was vor sich ging. »Was ist los?«, fragte Jason.
     
    »Ihre Augen«, flüsterte Nathaniel.
     
    Ich drehte mich und sah in den Standspiegel in der Zimmerecke. In meinen Augen brannte ein hellbraunes Feuer. Das waren nicht meine Augen, sondern ihre.
     
    »Nein«, sagte ich leise. Ich spürte sie über Tausende Meilen hinweg. Ihre Freude über meinen Schrecken wallte durch meinen Körper, weckte mein Tier und warf mich zu Boden. Ich tastete, um mich an etwas festzuhalten, nach einem rettenden Arm, aber mir konnte kein anderer helfen. Ich rang mit fremden Kräften, und die waren in mir.
     
    Belle erkundete mich, stachelte mein Tier an, bis es sich unter meiner Haut hin- und herwälzte. Sie berührte Richards Anteil in mir und stachelte auch sein Tier an, bis sich die zwei umeinander schlangen und mein Körper zu zittern begann.
     
    Ich hörte Schreie. »Die Verwandlung setzt ein!« Hände drückten mich auf das Bett.
     
    Aber Belle hatte erfahren, was sie wissen wollte, ließ die Tiere zur Ruhe kommen und trennte sie so geschickt, wie ein Kartenkünstler aus einem Stapel zwei macht. Ich tastete nach meiner Verbindung zu Jean-Claude und spürte deutlich, dass sie das verwirrte. Bis zu diesem Moment hatte sie mich für einen Vampir gehalten. Jetzt wusste sie, dass ich keiner war. Sie wich vor dem Verwirrenden in mir zurück und beschwor die Ardeur, den Inkubus, und im selben Moment, wo ich das dachte, wusste ich, es war das falsche Wort. Sukkubus, flüsterte sie in meinem Kopf, Sukkubus. Die Hände, die mich eben noch auf das Bett gedrückt hatten, flogen von der Ardeur getrieben über meinen Körper. Ich fühlte mich wie in Wollust eingehüllt, wälzte mich darin.
     
    Die Hände glitten über meine Haut, ein Mund schloss sich um meine Lippen. Ich konnte nicht sehen, wessen es war, ließ mich nur küssen und spürte das Gewicht ihrer Körper, ein neues Paar Hände, sah aber nichts als ein leuchtendes Honigbraun.
     
    Belle amüsierte sich und trieb ihr Spiel mit mir. Ich sah nichts, aber fühlte und roch alles: Seidenstoff, Haut, einen Haarvorhang, Vanilleduft. Belle Morte hatte von meinen Augen Besitz ergriffen und rührte an meine Kräfte, mit denen ich die Toten weckte. Sie streichelte den Nekromanten in mir, versuchte, ihn zu wecken wie die beiden Tiere. Die Tiere und die Ardeur beugten sich ihrer Gewalt, sie fielen sozusagen in ihr Metier, aber die Nekromantie gehorchte allein mir.
     
    Meine Magie wallte auf, stieß Belle zurück, aber ich konnte sie nicht austreiben, nicht mit bloßer Gewalt. Das wäre, als wollte ich sie aus einem dunklen Teich herauszerren, in dem sie sich nur spiegelte. Ich wurde sie also nicht so schnell los, konnte aber wieder sehen und denken.
     
    Ich war von der Taille aufwärts nackt. Nathaniels Lippen schlossen sich um meine Brustwarze und saugten daran. Ich schrie auf, und Jason nahm sich die andere Brust vor. Einen Moment lang blickte ich auf die beiden hinab, die mich mit ihrem Körper auf das Bett drückten und meine Brüste bearbeiteten, und sah Nathaniels Rücken mit meinen Zahnabdrücken übersät. Dann überflutete mich die Ardeur, und Belle Morte ergriff erneut von mir Besitz. Jasons Finger glitten an meinen roten Seidenshorts hinab und fanden die entscheidende Stelle so sicher, als würden wir uns schon lange kennen. Ich wand mich unter seiner Berührung, unter ihrer Berührung.
     
    Dann packte ich Jasons Handgelenk, versuchte seine Hand wegzuziehen, aber er stemmte sich dagegen, und um dabei grob zu werden, war das eine zu empfindliche Stelle. Ich schrie: »Jean-Claude! Asher!«
     
    »Ma petite?«, fragte Jean-Claude, als wäre er nicht sicher, ob ich es war. Ich sah die Vampire neben dem Bett stehen und nicht eingreifen, nur beobachten. Aber eins war klar: Die Ardeur zog sie an; sie hatten Angst, uns anzufassen.
     
    »Sättigt euch«, sagte ich.
     
    »Non, ma petite.«
     
    »Ich kann nicht gegen Belle und gegen den Hunger ankämpfen. Sättigt euch, damit ich es auch

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