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Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Titel: Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Jetzt eine andere Bezeichnung zu fordern wäre ein bisschen kleinlich, fand ich. Wir sollten das Kind lieber beim Namen nennen.
     
    »Was verstehst du unter ›kosten‹?«
     
    »Wunden lecken.«
     
    Die Bitte hätte mich beunruhigen sollen, tat sie aber nicht. Ich sah Nathaniel in die Augen. »Hast du etwas dagegen?«
     
    Er schüttelte den Kopf.
     
    »Dann bedien dich.«
     
    Asher näherte sich einer Bisswunde oberhalb der Taille, die blauen Augen blieben auf mich gerichtet, als fürchtete er, ich könnte ihn angreifen, sobald er wegsah. Löwen am Wasserloch behalten beim Trinken auch die Gefahr im Auge.
     
    Nathaniel stöhnte leise, als Asher über die Wunde leckte. Sie hatte aufgehört zu bluten und fing jetzt wieder an. Vampire haben einen Gerinnungshemmer im Speichel, aber ich hatte seine Wirkung noch nie vorgeführt bekommen.
     
    Das machte mich neugierig. Ich rückte näher an Nathaniel heran, schob ein Knie über seine Beine. Ich fragte nicht um Erlaubnis, da er mir gehörte, und ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er nicht nur nichts dagegen hatte, sondern es sogar genießen würde. So senkte ich den Mund über eine Wunde, die sich noch nicht ganz geschlossen hatte, und leckte. Der milde Kupfergeschmack seines Blutes breitete sich auf meiner Zunge aus, dazu der kräftige Geschmack seiner Haut und ein Hauch von ... Fleisch. Als wüsste ich genau, wie es schmeckte, wenn ich ihn Bissen für Bissen fressen würde.
     
    Mein Tier machte sich bemerkbar. Nathaniels reagierte darauf, wälzte sich hin und her. Mir war, als könnte ich es durch seine Haut sehen, dicht hinter den Rippen. In dem Moment wusste ich, dass ich sein Tier rufen konnte, seinen Gestaltwandel bewirken konnte, selbst wenn der Vollmond noch weit war. Ich war seine Nimir-Ra, und das bedeutete so viel mehr als nur dominant zu sein.
     
    Ashers Pupillen loderten in hellblauem Feuer. Wie blind leckte er über Nathaniels Rücken. Er schaute darüber hinweg in mein Gesicht, während wir eine Handbreit voneinander entfernt uns die Wunden teilten. Meine blutete ein bisschen mehr, aber nicht so stark wie Ashers. Ich war eigentlich kein Blutsauger - ich nährte mich von anderem. Plötzlich wurde mir bewusst, dass dieses andere zum Greifen nah war.
     
    Asher strich mit einer Hand über Nathaniels Hintern und sein Bein hinab, bis er an mein Knie stieß. Sowie er mich berührte, flammte es zwischen uns auf. Meine Ardeur hatte ihn erkannt, als wäre er altvertraut.
     
    Erschrocken hob ich den Kopf und zog mich ein bisschen zurück. Bei meinem Gesichtsausdruck nahm Asher die Hand weg.
     
    In dem Moment kam Jean-Claude herein. Er trug einen schwarzen Morgenmantel mit schwarzem Pelz an Kragen und Ärmelsäumen. Beim letzten Mal, als ich ihn darin gesehen hatte, fand ich, dass besser noch etwas anderes darunter sein sollte als nur Haut. Jetzt hoffte ich auf das Gegenteil.
     
    Sein Anblick brachte die Ardeur zum Überwallen. Ich schnappte nach Luft. Mir schoss die Spannung durch den Unterleib, dass ich aufstöhnte.
     
    »Sie hat deinen Inkubus abbekommen«, stellte Asher fest und zog damit meinen Blick auf sich.
     
    »Oui.« Jean-Claude glitt durch das Zimmer zur anderen Seite des Bettes, wo Asher kniete.
     
    »Sie schmeckt nach dir und nach Belle Morte.«
     
    »Oui«, sagte Jean-Claude. Er ging noch einmal um das Bett herum, und ich drehte mich von Nathaniel weg, damit ich sehen konnte, wie er sich bewegte. Damit gab ich jedoch meine Vorderseite den Blicken preis, weshalb ich mich auf den Bauch legte. Einen Rest Schamgefühl hatte ich noch.
     
    »Oooh«, machte Jason bedauernd.
     
    Ich beachtete ihn nicht.
     
    Jean-Claude hob den Morgenmantel an, sodass er aufs Bett kriechen konnte. Die Bewegung enthüllte ein langes bleiches Stück Haut vom Hals bis zum Bauch. Diese Blässe zwischen den schwarzen Pelzrändern weckte in mir den Wunsch, die Schärpe aufzuknoten und ihn ganz zu entblößen. Aber ich blieb, wo ich war, halb gegen Nathaniel gelehnt, weil ich Angst hatte, mich zu bewegen, mich Jean-Claude zu nähern. Ich traute mir nicht.
     
    Ich hatte noch einen kleinen Rest Schamgefühl und wollte nicht im Beisein anderer mit Jean-Claude schlafen. Aber meine Selbstbeherrschung war wirklich hauchdünn.
     
    »Der Hunger hat Asher wiedererkannt. Weil es deiner ist oder weil es ihrer ist?«
     
    »Ihrer?«, fragte Jean-Claude.
     
    »Ich meine Belle Morte.«
     
    »Das weiß ich nicht.« Er war jetzt so weit herangekrochen, dass er mich mit

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