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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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mit drei großen Sätzen auf Garock zu und trat auf dessen Hände.
    Während sich Garock schnell aufrichtete und seine Hände nach oben riss, stieß sich der Todesgaukler in Richtung Haken ab. Garock schwankte ein wenig nach hinten und schien zu fallen, doch Ankwin packte ihn an den Schultern und zog ihn zurück.
    Bermeer hatte den Haken ergriffen und schwang seine Seilschlaufe geschickt um das Seil, und ehe man bis drei hätte zählen können, hatte sich der Assassine an dem Seil, das zu den Leitern führte, entlang gleiten lassen und stand schon sicher auf der anderen Seite.
    Erst jetzt, als sie wieder ausatmete, bemerkte Lavielle, dass ihr die ganze Zeit der Atem gestockt hatte.
    Mit wenigen Handgriffen entriegelte Bermeer die Leiterbrücke und zog sie unter vollem Einsatz seiner Kräfte und seines Körpergewichts über den Fluss. Ohne Schwierigkeiten gelangten nun alle über das rauschende Nass und erst jetzt konnte man eine kleine Nische in der Wand entdecken, die sich nach einer kurzen Biegung zu einem Gang erweiterte.
    Da Bermeer am besten schleichen konnte, ging er wieder voran. Bemerkenswert unerschrocken folgte ihm Theodus und dann kam Ankwin. Lavielle schloss sich an und Garock ging als Letzter. Lavielle spürte, dass Garock sich immer hinter ihr hielt, um sie gegebenenfalls beschützen zu können. Das gab ihr Geborgenheit.
    Das Rauschen des Flusses wurde schnell schwächer. Nach gut zweihundert Schritt, unzähligen Nischen und mehreren Biegungen verriet heller werdender Lichtschein, dass sie sich der nächsten Höhle näherten.
    Als Lavielle aus dem Gang trat, wurde sie augenblicklich sanft aber bestimmt von Ankwin an der Schulter nach unten gezogen.
    Garock hatte schnell reagiert und war sofort in die Knie gegangen. Er kroch hinter ihr aus dem Gang.
    Kaum ging die schöne Heilerin auf ihre Knie, da sah sie einen Soldaten vor sich an der Mauer lehnen. Seine toten Augen waren weit aufgerissen und schauten sie ungläubig an. Unterhalb seines Kinns klaffte ihr eine tiefe Schnittwunde entgegen, die von einem Ohr zum anderen reichte. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie bereits in seinem Blut kniete.
    Tief bestürzt über so viel Gewalt, die in krassen Widerspruch zu ihrer Bestimmung stand, kauerte sich Lavielle neben Ankwin.
    Sie befanden sich auf einer Empore, die sich noch etwa zwanzig Schritt rechts von ihnen an der Felswand entlang zog und vermutlich in einer Treppe nach unten endete. Über ihnen erhob sich die Höhle noch mindestens dreißig Ellen. Die Stalaktiten an der Decke warfen durch den Feuerschein, der von unten kam, wilde Schatten. Ankwin fragte sich, was sich wohl über ihnen befand. Unter dem Ratshaus waren sie jedenfalls nicht mehr. Das Rauschen des Flusses war gänzlich einem leichten Pfeifen gewichen, das von dem hier unten ständig herrschenden leichten Wind zeugte. Dazu gesellte sich das Gemurmel vieler Stimmen. Vorsichtig hob er den Kopf über die Brüstung.
    Unterhalb der Empore war eine recht große Halle, die mit Fackeln und Kohlebecken erleuchtet war. Links und rechts waren mehrere Ausgänge und gerade aus vor ihnen war eine Toröffnung in der Wand. Aus ihr quollen allerdings Unmengen von Felsen und Geröll. Das musste der frühere Haupteingang zu dieser Wehrburg gewesen sein.
    Werkzeug und ein paar Balken verrieten, dass man sich wohl schon daran gemacht hatte, den Ausgang wieder freizulegen.
    In der Halle standen mindestens fünfzig Personen herum. Ankwin schloss kurz die Augen und atmete tief. Wieder begannen alle Eindrücke gleichzeitig und doch geordnet auf ihn einzuströmen. Es roch nach Lampenöl und Rauch und die Luft war trotz des leichten Windes schwanger von den Ausdünstungen der vielen Menschen. An den Wänden standen je fünf Soldaten mit Schwertern und Schilden. Zwischen den Kohlebecken hatten sich allerlei hohe Beamte und auch Ratsmitglieder versammelt.
    Ankwin erkannte auch einige Adlige, die sein Onkel ihm vorgestellt oder die er bei den Festlichkeiten gesehen hatte. Von diesen mochten auch ein paar mit der Waffe umgehen könne. Er erspähte sogar einen Magier, von dessen Fähigkeiten er überhaupt keine Ahnung hatte.
    Einige der Personen konnte er nicht recht zuordnen. Sie hatten exotische Kleider von durchaus edler Art. Es mussten Gesandte aus den Nachbarländern sein und auch sie hatten bewaffnete Begleiter an ihrer Seite. Alles in allem waren hier mindestens dreißig Kämpfer versammelt.
    Ankwin war das Beweis genug für eine Verschwörung gegen den König, seinen

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