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Anne Gracie

Anne Gracie

Titel: Anne Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zarte Küsse der Sehnsucht
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Toast­strei­fen in
den Mund ge­scho­ben.
    Sie kau­te
und schluck­te. „Das war ziem­lich hin­ter­lis­tig ...“, konn­te sie ge­ra­de noch
sa­gen, ehe er ihr den nächs­ten Strei­fen in den Mund schob. Er spür­te ih­ren
war­men Atem an sei­nen Fin­gern.
    Beim
nächs­ten Mal ver­such­te sie ihm aus­zu­wei­chen, aber er war schnel­ler als sie.
Ih­re Au­gen fun­kel­ten, wäh­rend sie kau­te.
    Beim
fünf­ten Stück­chen Toast war das Gan­ze längst zu ei­nem Spiel ge­wor­den; sie
lach­te und Har­rys Di­lem­ma wur­de im­mer grö­ßer. Wer hät­te ge­dacht, dass es ei­ne
ero­ti­sche Er­fah­rung sein konn­te, ei­ne Frau mit in Ei­gelb ge­tunk­tem Toast zu
füt­tern?
    „Ich ha­be
schon seit Jah­ren kei­ne Toast-Sol­da­ten mit Ei mehr ge­ges­sen“, sag­te sie.
„Das war im­mer mein Lieb­lings­abendes­sen, als ich noch klein war.“ Sie
be­feuch­te­te ih­re Lip­pen und öff­ne­te sie, um das nächs­te Stück ent­ge­gen­zu­neh­men.
    Har­ry
un­ter­drück­te er­neut ein Auf­stöh­nen. Es wür­de so ein­fach sein, sich nach vorn zu
beu­gen und die­se sü­ßen, ro­si­gen Lip­pen zu küs­sen, doch das ging nicht. Sie war
noch nicht be­reit für das, was er woll­te.
    Er tauch­te
das nächs­te Toast­stück ins Dot­ter, doch als er es ihr rei­chen woll­te, fiel ein
di­cker Trop­fen Ei­gelb auf die In­nen­sei­te ih­rer lin­ken Brust.
    Nell zuck­te
zu­sam­men.
    Har­ry
schwieg. Lan­ge Zeit starr­ten bei­de auf den gold­gel­ben Trop­fen auf ih­rer
sam­ti­gen Haut. Er schluck­te, doch er konn­te der Ver­su­chung nicht län­ger
wi­der­ste­hen.
    Ganz
lang­sam senk­te er den Kopf und leck­te den Trop­fen fort. Ih­re Haut war kühl und
glatt und sie duf­te­te ver­füh­re­risch. Har­ry at­me­te tief
ein. Ganz leicht rieb er das Kinn an der zar­ten Haut und Nell hielt
hör­bar den Atem an. Die Spit­zen ih­rer Brüs­te rich­te­ten sich auf un­ter dem
dün­nen Stoff ih­res Nacht­hemds, nur we­ni­ge Zen­ti­me­ter
ent­fernt von sei­nen Hän­den, von sei­nem Mund. Ei­ne Brust streif­te sei­nen Arm, er
be­weg­te ihn. Nell er­schau­er­te lust­voll und ih­re Au­gen wur­den dunk­ler.
    Als er sah,
wie sie auf ihn rea­gier­te, er­füll­te ihn plötz­lich tri­um­phie­ren­der
Be­sit­zer­stolz. Er hat­te sie ge­fun­den, ent­ge­gen al­len Er­war­tun­gen hat­te er die­se
Frau ge­fun­den, die­se ein­zig­ar­ti­ge Frau. Sei­ne Frau. Sei­ne Ehe­frau.
    Sei­ne zu­künf­ti­ge Ehe­frau.
    Er zwang
sich, sich wie­der auf­zu­rich­ten und das nächs­te Stück Toast ins Ei zu tun­ken,
als wä­re nicht das Ge­rings­te vor­ge­fal­len. Er füt­ter­te sie da­mit und ih­re Bli­cke
ver­fin­gen sich in­ein­an­der. Ih­re Au­gen wa­ren
ganz dun­kel, fast ver­han­gen vor Sehn­sucht. Sie öff­ne­te die Lip­pen und er
streif­te sie mit den Fin­gern.
    Sie aß
schwei­gend und sah ihm da­bei un­ent­wegt in die Au­gen. Ihm war, als sä­he sie
ge­ra­de­wegs in sei­ne See­le hin­ein, doch er konn­te den Blick nicht ab­wen­den.
    Er füt­ter­te
sie mit ei­nem wei­te­ren Toast-Sol­da­ten, dann noch ei­nem. Das Ein­zi­ge, was im
Zim­mer zu hö­ren war, wa­ren das Knis­tern der Flam­men im Ka­min und die lei­sen
Ge­räusche, die sie beim Kau­en mach­te. In­tim. Sinn­lich.
    Ob sie sein
Herz schla­gen hö­ren konn­te?
    Er gab ihr
ein Stück Toast nach dem an­de­ren, bis das Ei auf­ge­ges­sen war. Er ach­te­te
sorg­fäl­tig dar­auf, nicht noch ein­mal Ei­gelb her­un­ter­trop­fen zu las­sen. Er wür­de
für nichts mehr ga­ran­tie­ren kön­nen, falls das ge­sch­ah.
    Er ver­lor
nie die Be­herr­schung. Al­so wür­de das auch jetzt nicht pas­sie­ren.
    Er strich
Mar­me­la­de auf ei­ne zwei­te Schei­be Toast, schnitt sie in Drei­e­cke und hielt Nell
den Tel­ler hin.
    Sie warf
ihm einen lan­gen Blick zu, nahm dann ein Stück und be­gann, lang­sam zu es­sen.
Als sie da­mit fer­tig war, glit­zer­te ein win­zi­ger Rest Mar­me­la­de in ih­rem
Mund­win­kel.
    Wie ge­bannt
starr­te er auf die Stel­le. Es war wie bei ei­nem Schön­heits­fleck, den man
ein­fach an­star­ren muss­te. Der Mar­me­la­den­rest zit­ter­te bei je­der Be­we­gung
ih­res Mun­des. Har­ry be­ob­ach­te­te, wie sie das nächs­te und auch noch ein

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