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Anne Gracie

Anne Gracie

Titel: Anne Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zarte Küsse der Sehnsucht
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das nicht schaf­fen, wer dann?“
    „Und was
machst du?“, frag­te Har­ry, wäh­rend er sich in den Sat­tel schwang.
    „Ich
über­wa­che die Trup­pen, was sonst? Jetzt geh – und viel Glück.“
    „Mr
Ethan De­la­ney“,
ver­kün­de­te Tymms, der But­ler von Al­ver­leigh. Nell sah in­ter­es­siert auf. Das
war al­so Har­rys Freund und Ge­schäfts­part­ner. Da­mals im Wald hat­te sie ihn nur
flüch­tig ge­se­hen.
    Ein
mit­tel­großer, breit­schult­ri­ger Mann mit ei­nem at­trak­tiv ver­we­ge­nen Ge­sicht trat
in den Sa­lon. Er war sehr ele­gant ge­klei­det und trug ei­ne auf­wen­dig be­stick­te
Wes­te und glän­zen­de, ho­he Reit­s­tie­fel.
    Er
ver­neig­te sich vor Cal­lie. „Prin­zes­sin Ca­ro­li­ne“, be­grüß­te er sie mit
wei­chem iri­schen Ak­zent. Sein Blick fiel auf ih­ren Bauch und er ließ al­le
Förm­lich­keit fal­len. „Na, wenn das kein er­freu­li­cher An­blick ist!“, sag­te
er mit brei­tem Grin­sen. „Ich gra­tu­lie­re, Ma'am, Cap­tain Ga­bri­el platzt be­stimmt
vor Stolz!“
    Cal­lie
lä­chel­te und gab Ethan die Hand. „Mr De­la­ney, ich bin eben­falls hoch­er­freut,
Sie zu se­hen.“
    Er blick­te
sich um, ent­deck­te La­dy Gos­forth und ver­neig­te sich auch vor ihr. „La­dy
Gos­forth“, sag­te er lä­chelnd, „ich wür­de mich nach Ih­rem Be­fin­den
er­kun­di­gen, aber ich se­he ja von al­lein, dass Sie fan­tas­tisch aus­se­hen.“
    La­dy
Gos­forth er­rö­te­te leicht und sag­te in ei­nem bis­si­gen Ton­fall, den ihr nie­mand
ab­nahm: „Mr De­la­ney, wie ich se­he, ha­ben Sie noch im­mer nicht Ih­re
scho­ckie­ren­de Nei­gung ab­ge­legt, mit al­ten Frau­en zu flir­ten.“
    „Wo­her
wol­len Sie das wis­sen, es ist doch gar kei­ne al­te Frau an­we­send?“, gab er
schlag­fer­tig zu­rück.
    Sie
schnaub­te, aber ih­re Mund­win­kel zuck­ten amü­siert.
    Cal­lie
stell­te Nell vor. Der Ire ver­neig­te sich. Sei­ne Au­gen wur­den schmal und
plötz­lich lä­chel­te er. „Das Mäd­chen vom Fuhr­werk!“ Er be­sann sich dar­auf,
wo er sich be­fand, und füg­te hin­zu: „Wenn ich ge­ahnt hät­te, dass La­dy He­len und
das Mäd­chen vom Fuhr­werk ein und die­sel­be Per­son sind, hät­te ich das al­les
schon viel frü­her be­grif­fen.“ Zu Nells Über­ra­schung reich­te er ihr nicht
ein­fach nur die Hand, son­dern gab ihr einen schlich­ten Hand­kuss, des­sen
Ein­fach­heit sie zu­tiefst rühr­te. „Ich ar­bei­te nun schon seit fast sechs Wo­chen
in Fir­min Court, Myla­dy, und ha­be bis jetzt von al­len dort nur Lo­ben­des über
La­dy Nell ge­hört. Al­le war­ten dar­auf, dass Sie nach Hau­se kom­men, wo Sie
hin­ge­hö­ren.“
    Nells Au­gen
wur­den feucht. „Vie­len Dank, Mr De­la­ney. Ich kann es auch kaum er­war­ten, nach
Hau­se zu­rück­zu­keh­ren und al­le wie­der­zu­se­hen.“
    Er lä­chel­te
und vie­le klei­ne Fält­chen bil­de­ten sich um sei­ne Au­gen. „Apro­pos, auf Har­rys
Wunsch hin ha­be ich je­man­den mit­ge­bracht, über den Sie sich be­stimmt freu­en
wer­den.“
    Nell sah
ihn fra­gend an.
    „Sie ist
drau­ßen am Ge­län­der fest­ge­bun­den.“
    Neu­gie­rig
sah Nell zur Tür hin­aus. Plötz­lich wur­de es laut in der Hal­le – ein Hund jaul­te
auf­ge­regt und ver­such­te, sich von sei­ner Lei­ne zu be­frei­en.
    „Freck­les!“
Nell rann­te los.
    Wie­der sah
Ethan sich im Sa­lon um, als such­te er noch je­man­den.
    „Möch­ten
Sie sich nicht set­zen?“, bot die Prin­zes­sin ihm an. Ethan zö­ger­te. „Ich
hat­te ge­hofft ...“
    „Die
Gent­le­men sind al­le nach Lon­don ge­rit­ten“, teil­te La­dy Gos­forth ihm mit.
    „Ach ja?
Wie scha­de, dass ich sie ver­passt ha­be.“ Er sah sich im­mer noch um.
    „Sie ist im
Irr­gar­ten, Mr De­la­ney“, flüs­ter­te Cal­lie ihm lei­se zu. Ethan strahl­te.
„Sie sind wirk­lich ei­ne Prin­zes­sin, Ma'am“, mur­mel­te er und ver­ließ ei­lig
den Raum.
    Ethan
stand vor der ho­hen
grü­nen He­cke, und sein Herz klopf­te, als wä­re er schnell ge­rannt. „Miss Tib­by,
sind Sie da drin?“, rief er. Nie­mand ant­wor­te­te, aber er glaub­te ein
Ge­räusch zu hö­ren. „Tib­by?“
    „E...Ethan?
Sind Sie das, Ethan?“
    „Ja, ich
bin es.“
    „K...Kom­men
Sie nicht her. Ich kann Sie nicht

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