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Anne Gracie

Anne Gracie

Titel: Anne Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zarte Küsse der Sehnsucht
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mit­ge­teilt, dass es nicht län­ger
Ih­rer Fa­mi­lie ge­hört, aber Sie ha­ben sich scham­los über mei­ne An­wei­sun­gen
hin­weg­ge­setzt. Ich möch­te so­gar be­haup­ten, dass Sie den Be­sitz im Grun­de wi­der­recht­lich
be­tret...“
    Sie ent­zog
Har­ry ab­rupt ih­re Hand und dreh­te sich zu dem An­walt um. „Wie kön­nen Sie es
wa­gen, so et­was zu sa­gen! Fir­min Court hat sich Hun­der­te von Jah­ren im Be­sitz
mei­ner Fa­mi­lie müt­ter­li­cher­seits be­fun­den und ich ha­be ihm ge­gen­über ei­ne
Ver­pflich­tung, die auch an­walt­li­che Pa­pie­re mir nicht neh­men kön­nen.“ Sie
mach­te ei­ne ver­ächt­li­che Hand­be­we­gung. „Trotz­dem, mei­ne Ta­schen sind ge­packt,
mei­ne Ab­rei­se ist or­ga­ni­siert, und ich wer­de noch vor En­de des Ta­ges von hier
ver­schwin­den.“
    „Das ha­ben
Sie schon ein­mal ge­sagt“, ent­geg­ne­te der An­walt ver­drieß­lich, „und den­noch
...“
    „Sie ha­ben
wohl Angst, ich könn­te mich hier her­um­trei­ben wie ein
streu­nen­der Hund und die neu­en Ei­gen­tü­mer in Ver­le­gen­heit brin­gen“, fuhr
sie ihn wü­tend an. „Kei­ne Sor­ge ...“
    „Was für
ein Un­sinn“, un­ter­brach Har­ry sie hef­tig. Er wand­te sich dem An­walt zu.
„Noch ein de­spek­tier­li­ches Wort zu La­dy He­len, und ich schie­be Ih­nen Ih­re Wor­te
so tief in den Ra­chen, dass Sie ein Jahr lang nicht mehr spre­chen kön­nen!“
    Ped­ling­ton starr­te
ihn ver­blüfft an, press­te aber die Lip­pen fest auf­ein­an­der.
    Har­ry
dreh­te sich wie­der zu Nell um, die ihn aus großen, über­rasch­ten Au­gen
an­starr­te. „Ich ent­schul­di­ge mich für Ped­ling­tons Be­neh­men, La­dy He­len. Ich bin
der neue Ei­gen­tü­mer und Sie sind herz­lich will­kom­men, so­lan­ge hier zu blei­ben,
wie Sie wün­schen.“ Für im­mer, wenn du willst, füg­te er spon­tan im Stil­len
hin­zu. Wo zum Teu­fel war die­ser Ge­dan­ke her­ge­kom­men?
    Sie starr­te
ihn an und be­feuch­te­te ih­re Lip­pen. Har­ry schluck­te. Der An­walt gab einen
er­stick­ten Laut von sich und sag­te vor­sich­tig hoff­nungs­voll: „Der neue
Ei­gen... Sie mei­nen ...?“
    „Ich mei­ne,
ich wer­de Ih­nen ein An­ge­bot ma­chen, ob­wohl Ih­re Kanz­lei we­nig er­baut dar­über
sein wird. Doch in dem schlech­ten Zu­stand, in dem sich der Be­sitz be­fin­det
...“ Er zuck­te die Ach­seln.
    „Aber
...“
    „Gent­le­men,
ich über­las­se Sie Ih­ren Ge­schäf­ten“, mel­de­te La­dy He­len sich zu Wort. „Mr
Mo­rant, Mr Ped­ling­ton, ich wün­sche Ih­nen noch einen schö­nen Tag.“
    Har­ry hielt
sie am Arm zu­rück. „Sie ge­hen nicht fort.“ Er konn­te sie ein­fach nicht
ge­hen las­sen.
    Sie sah auf
sei­ne Hand, mit der er sie fest­hielt, und warf ihm einen ver­wirr­ten Blick zu.
„Nein“, sag­te sie nach ei­ner Wei­le. „Ich kom­me gleich noch ein­mal, um mich
zu ver­ge­wis­sern, dass die Nach­ge­burt voll­stän­dig her­aus­ge­kom­men ist und dass
das Foh­len ste­hen und bei sei­ner Mut­ter trin­ken kann.“
    Ped­ling­ton
wur­de rot.
    Har­ry zwang
sich, ih­ren Arm los­zu­las­sen. „Sie blei­ben hier!“
    Sie sah ihn
kühl an, und ihm wur­de be­wusst, dass er sie an­ge­schnauzt hat­te wie einen
sei­ner Män­ner in der Ar­mee. Und aus­ge­rech­net er hat­te Ped­ling­ton
Re­spekt­lo­sig­keit vor­ge­wor­fen!
    „Wir müs­sen
noch die Sa­che mit dem Hut und den Hand­schu hen be­spre­chen“, füg­te er
un­be­hol­fen hin­zu. Et­was Bes­se­res fiel ihm nicht ein.
    Ih­re Mie­ne
wur­de wie­der wei­cher und ein fei­nes Lä­cheln husch­te über ih­re Zü­ge. „Ja,
na­tür­lich. Ei­ne wich­ti­ge An­ge­le­gen­heit.“
    Mit bei­na­he
schmerz­haf­tem Ver­lan­gen sah er ihr nach. Sie be­weg­te sich an­mu­tig und oh­ne
Ei­le. Ih­re Fi­gur ent­sprach nicht dem der­zei­ti­gen Ide­al, den­noch be­gehr­te er sie
mit ei­ner Wild­heit, wie er sie noch nie zu­vor emp­fun­den hat­te.
    Neu­lich
hat­te er sie mit ei­ner Ma­don­na ver­gli­chen – ei­ner Ma­don­na des Wal­des. Ei­ne
Ma­don­na, von der er ge­glaubt hat­te, sie sei für ihn ver­lo­ren.
    Die­ses Mal
wür­de er sie nicht mehr fort­ge­hen las­sen.
    Auch wenn
sie von Adel war.
    Har­ry war
von ei­ni­gen der schöns­ten

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