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ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition)

ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition)

Titel: ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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einzigen erkennbaren Pfads, der die fast abhangartigen Flanken hinabführte. Die Steilhänge waren an den Böschungen stark überwuchert und somit die beste Stelle, die man sich für ein Feldlager denken konnte, war es doch so vor allen Blicken verborgen, sofern man sich nicht direkt im Tal befand.
    Durch einen schlichten, doch lückenlosen Bruchholzzaun war das westliche Ende zu einer Weide für das Nutzvieh umgewandelt worden – zwei Ziegen, vier Esel, etliche Pferde und eine magere Kuh. Zu diesem Teil des Tals war Aralorn unterwegs.
    Da sie wusste, wie gern Wolf die Menschen mochte, nahm sie an, dass er sein eigenes Lager in größtmöglichem Abstand zu den Zelten aufgeschlagen hatte – trotzdem konnte sie ihn in dem Tal nirgendwo entdecken. Als sie sich der Viehkoppel näherte, wurde sie von einem leisen Wiehern begrüßt. Schimmer, durch die weichen, um seine Vorderbeine gebundenen Lederfesseln nur unerheblich behindert, sprang auf, um sich von ihr die Nase kraulen zu lassen. Sie hatte dem Hengst die Fesseln angelegt, damit der Besitzer der beiden Stuten am Ende nicht mit einem unerwünschten Fohlen dastand. Schimmer folgte ihr eine Weile, bevor er zur Futtersuche umherzustreunern begann.
    Sie brauchte nicht lange, um den unscheinbaren Pfad, der sich die schroffe Böschung in der Nähe des Zauns hinaufzog, zu finden. Der Untergrund dort war unwegsam und wegen der losen Steine ungemein tückisch, und reumütig dachte sie, dass man fast schon eine Bergziege sein musste, um diesen Aufstieg häufiger zu wagen – oder ein Wolf.
    Schließlich zog sie sich an einem ausgefransten Gestrüpp einen besonders steilen Abschnitt empor und fand sich plötzlich vor einer Höhle wieder, die von unten nicht zu sehen gewesen war. Neben einer Schlafrolle brannte ein kleines, rauchloses Feuer. Der ziemlich große, hagere Wolf richtete seine bernsteinfarbenen Augen auf sie und wedelte zur Begrüßung knapp mit dem Schweif.
    Da er die Schlafrolle augenscheinlich nicht benutzte, ließ sie sich darauf nieder und stützte ihr Kinn auf die Knie. Wie beiläufig warf sie ein paar weitere Zweige auf das Feuer und überließ es ihm, das Schweigen zu brechen. Typischerweise erklärte er mal wieder nichts, sondern nahm stattdessen sie ins Verhör.
    »Erzählt mir von dem Lager.« Seine Stimme klang verhalten neugierig.
    »Wieso? Du bist doch viel länger hier als ich.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich möchte nur wissen, was du dir bereits zusammengereimt hast – wie viel ich dir noch erklären muss.«
    »Nun«, begann sie, »seit mehreren Monaten gibt’s hier ein Feldlager, wahrscheinlich seit dem Frühjahr. Ursprünglich wussten diejenigen, die es ins Leben gerufen haben, nicht viel über das Kampieren im Wald, also schätze ich, dass sie keine Einheimischen waren. Derzeit sieht’s so aus, als wäre jemand dabei, das Lager umzuorganisieren. Wäre ich eine Spielerin, würde ich einiges darauf setzen, dass Myr dieser Jemand ist – da ich stark annehme, dass du dir nicht diese Mühe machen würdest.« Sie sah ihn halb fragend an.
    Wolf nickte, und Aralorn fuhr fort.
    »Wenn mich mein Eindruck nicht trügt, sind die meisten dieser Leute mit nicht viel mehr als ihren Kleidern auf dem Leibe gekommen. Es sind insgesamt … so um die fünfzig?«
    »Vierundfünfzig mit dir«, erwiderte Wolf.
    »Dann sind mehr als ein Drittel davon Kinder. Sie scheinen aus den unterschiedlichsten Schichten zu kommen. Ich hab Bauern gesehen und Städter und auch einige Aristokraten. Die Kinder sind, soweit ich’s beurteilen kann, ohne Familie. So gut wie alle stammen aus Reth.« Aralorn lehnte sich zurück und machte es sich bequem. »Diese Leute weisen alle Merkmale von Flüchtlingen auf, und ich würde mein letztes Gold darauf verwetten, dass sie vor dem ae’Magi wegrennen.«
    Wolf knurrte zustimmend.
    »Aber wie kommen sie alle hierher? Ich hab Nordländer da unten gesehen, aber auch südrethische Dialekte vernommen.«
    »Gerade du solltest doch am besten wissen, welchen Ruf die Berge des Nordens haben«, entgegnete er.
    Aralorn sah ihn schief an. »Ich hab gesehen, was du mit dem Händler angestellt hast, und meines Wissens ist eine solche Teleportation ein schwieriger, hochstufiger Zauber. Und du hast ihn in den Nordlanden erfolgreich gewirkt.«
    Wolf schüttelte den Kopf. »So hoch im Norden wie hier hätte ich’s nicht mal versucht, selbst dann nicht, wenn nicht zu befürchten stünde, dass der ae’Magi das Tal findet. Das Wirken geringer Zauber

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