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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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und nicht für meinen Bruder. Mein Herz brennt voller Leidenschaft.“
    Lady Ysil lachte herzlich. „Ich bin mit meiner Wahl ganz zufrieden! Danian brennt auch voller Leidenschaft und das nur für mich – ganz alleine... Wohingegen das Feuer Eures Herzens viele Häuser erhellt“, fügte sie spitz hinzu.
    „Die schönsten Rosen haben die spitzesten Dornen. Aber nun muss ich wirklich los. Ich komme jetzt schon mehr als die übliche halbe Stunde zu spät. Ach ja, die Kinder wollten eine eigene Leibwache. Diese zwei Männer sind dafür abkommandiert – vortreten!“
    Ravenor und Eryn machten einen Schritt nach vorne und wurden von den strengen Augen Lady Ysils gemustert.
    „Ihr braucht keine Bedenken haben, Lady Ysil, die Männer sind von tadellosem Benehmen. Aber nun entschuldigt mich.“
    Mit einem Griff nahm der Schwarze Prinz den Helm an sich und kommandierte den Rest der Männer ab, ihm zu folgen.
    Von Lady Ysil gab es weitere Anweisungen für Eryn und Ravenor, bis dann die Kinder das Kommando übernahmen. Die kleine Elfi packte einen Zipfel von Eryns Mantel und zog daran.
    „Komm mit, wir gehen in den Garten.“
    Sie hüpfte los und zog dabei den Mantel halb um Eryn herum.
    So viel zum angemessenen und würdevollen Auftreten eines Mannes der Garde. Andererseits, bei den endlosen Zeremonien als menschliche Dekoration herumstehen zu müssen, ist auch nicht das, was man wirklich braucht. Vielleicht ist diese Aufgabe gar nicht so schlecht, wie es zunächst den Anschein hatte.
     
    Am späten Nachmittag war dann die Kinderaufsicht für die beiden Männer vorerst beendet. Und so saßen sie draußen in der Sonne in einem Eck des Palastgartens zusammen. An diesem versteckten Ort war die Chance groß, dass niemand vorbeikam, der sie zum Dienst trieb.
    Ravenor kochte vor Wut.
    „Der Bengel ist unausstehlich. Ich bin nicht zur Garde gegangen, um mich mit Kindern abzugeben!“
    Eryn lehnte mit dem Rücken an der Wand und hatte die Füße hochgelegt. Die späte Nachmittagssonne spendete angenehme Wärme und verstärkte das Gefühl träger Behaglichkeit.
    „Och, die kleine Elfi ist ganz süß gewesen. Sie hat für mich extra Honigkuchen aus der Küche bringen lassen und alles, was ich getan habe, war ein bisschen für sie zu zaubern. Die meiste Zeit über konnte ich den Tag genießen, so wie jetzt.“
    Ravenors Tag war wohl etwas anders gelaufen.
    „Schön für dich! Dieser Tyren ist ein kleiner Tyrann. Klingt ja schon so ähnlich wie sein Name. Er hat noch zwei andere Leibwächter: Kain, einen Riesen ohne Hirn. Den lässt er in Ruhe. Ich glaube, vor ihm hat er Angst. Und dann gibt es noch Torren. Ein gutmütiger Einfaltspinsel, hat mir den Rat gegeben, den Prinzen immer gewinnen zu lassen, weil der sonst gereizt wird und schlechte Laune bekommt.“
    „Und?“, fragte Eryn dazwischen.
    „Tja, dann wollte er unbedingt ein Wettrennen gegen mich und Torren machen. Einfach lächerlich. Ich habe ihn zuerst auch vorausrennen lassen, um ihn dann auf den letzten Metern zu überholen.“
    Das ist typisch Ravenor.
    „Du hättest ihn ja gewinnen lassen können. Was macht das schon aus?“
    Der andere brauste auf und gestikulierte wild mit den Händen.
    „Und warum? Entweder, er ist gut und gewinnt, oder er verliert eben. So ist das nun mal! Wenn ihm keiner zeigt, dass er noch viel zu lernen hat, dann denkt er wirklich, er kann und weiß schon alles.“
    Ravenor, der Junge ist ein Kind.
    „Und, wie hat er es aufgenommen, dass er verloren hat?“
    „Zuerst hat er mich beschimpft, wie ich es wagen könne, zu gewinnen, und ich habe ihm einfach gesagt, dass ich eben besser sei als er. Dann hat er mir befohlen, nochmals die Strecke hin und zurück zu rennen. Es hat mir nicht geschmeckt, doch ich wollte keinen Streit mit dem Balg anfangen. Also renne ich die Runde nochmal und als ich zurückkomme und wieder vor dem kleinen Teufel stehe, da fragt er mich, wer nun gewonnen habe. Zuerst wusste ich nicht, worauf er hinauswill, doch dann erklärt er mir altklug, nun habe er gewonnen, da er ja vor mir im Ziel gewesen sei.“
    Eryn prustete vor Lachen, was ihm einen bitterbösen Blick von Ravenor einbrachte.
    „Eins musst du dem Jungen lassen: Dumm ist er nicht. Gar keine schlechte Idee.“
    Mit dem Fuß kickte Ravenor wütend einen Stein weg.
    „Ach, halt doch die Klappe! Den Rest des Tages sollte ich dann gegen Torren bogenschießen, mit Torren ringen, Schwertkampf mit Torren und noch zig andere Wettkämpfe mit Torren bestreiten, die

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