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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Dreck unter Eurem Stiefel“, sagte er tonlos.
    Der Prinz sah ihn prüfend an und Ravenor senkte den Blick. Es war nicht Angst, die ihn das tun ließ, sondern er fühlte sich einfach leer. Wie eine ausgebrannte Hülle. Und traurig, sehr, sehr traurig.
    „Das ist recht drastisch formuliert, aber es trifft den Kern“, sagte der Prinz schließlich und fuhr dann fort. „Sie können die Garde verlassen oder bleiben. Ich würde Sie von Ihrem Eid entbinden. Aber wenn Sie die Garde verlassen, dann müssen Sie auch Ardeen hinter sich lassen und können nicht mehr zurück. Ihre freie Entscheidung, Soldat.“
    Obwohl es eine schwerwiegende Entscheidung war, überlegte Ravenor nicht lange.
    Ein Kloß steckte ihm in der Kehle und rau brachte er die Worte hervor: „Mein Prinz, ich möchte in der Garde bleiben.“ Trotz allem ist es das Einzige, was ich habe, und Ardeen ist meine Heimat.
    Der Schwarze Prinz sah ihn mit seinen stahlblauen Augen an und auch er schien zu überlegen.
    „Nun gut, dann lassen wir es darauf beruhen. Ich erwarte in Zukunft keine weiteren Verfehlungen mehr. Kehren wir also heute heim.“ Dann fügte er fast heiter an: „Und vergessen Sie die Lektion nicht, die ich Ihnen erteilt habe. Ich will mich nicht umsonst bemüht haben.“
    Der Schwarze Prinz griff nach den Zügeln und schwang sich ohne fremde Hilfe in den Sattel.
    Auf dem Weg zu seinem Pferd arbeitete es in Ravenors Kopf.
    ... umsonst bemüht. Er hat sich bemüht! War wohl recht anstrengend, mir in die Rippen zu treten. Und die Leere in seinem Inneren füllte sich wieder mit einem Quäntchen Stolz, gewürzt mit einer Prise Arroganz.
     

14. Der Gelderonkrieg
     
    Politik war eines der Themen, die Prinz Raiden ausgesprochen zuwider waren und er umging das dadurch, dass er sich möglichst heraushielt und sich um nichts dergleichen kümmerte. Wofür ist Danian schließlich König geworden?
    Nun aber schien sich am Himmel der Intrigen und der Falschzüngigkeit etwas zusammenzubrauen. Glücklicherweise nicht in Ardeen, sondern im Nachbarland Gelderon. Einer der großen Lords dort, Helwig Berington, begann sich in offener Opposition gegen die Krone zu stellen und spaltete das Land in zwei Lager. Die Spannungen waren so groß, dass es jederzeit zu einem Bürgerkrieg kommen konnte.
    Unruhen in den angrenzenden Ländern bringen immer Probleme mit sich, das ist zumindest Danians Ansicht.
    Der König hatte mit Raiden ausführlich darüber gesprochen. In seiner akribischen Art hatte Danian alle möglichen Szenarien aufgezeigt. Flüchtlingsströme, die Hunger und Krankheiten mit sich brachten, die Versuche der einzelnen Parteien, sich Verbündete zu suchen, und die damit verbundene Gefahr, in einen Krieg hineingezogen zu werden. Anstieg der Preise vieler Güter, da von der Küste durch Gelderon zahlreiche Handelswege liefen. Plündernde Söldnerhorden, die sich auch von keiner Grenzlinie aufhalten ließen.
    Und wer weiß was sonst noch alles. Lord Berington grenzt mit seinen Besitztümern an die Nordostgrenze Ardeens und so fällt es in erster Linie in meinen Zuständigkeitsbereich, als Beschützer des Nordens die Grenze zu sichern, wenn es zu Unruhen kommen sollte.
    Die unliebsame Aufgabe, sich über diese Zustände Gedanken zu machen, versuchte Prinz Raiden gerade in seinem Arbeitszimmer auf Lord Boron abzuwälzen.
    „König Danian meint, Gelderon könnte bald im Bürgerkrieg versinken. Mir kam Lord Berington immer wie ein recht vernünftiger Mann vor und nicht wie ein dummer Hitzkopf, der sein Land in einen Bürgerkrieg stürzen will. Sei’s drum, wir sollten Vorbereitungen treffen. Was schlagt Ihr vor, Lord Boron?“
    Der Graue Wolf überlegte und ging die strategischen Gegebenheiten durch.
    „Wir sollten auf alle Fälle die Grenzburgen anweisen, ihre Truppen bereitzuhalten. Wenn ich Euch richtig verstanden habe, dann steht Lord Berington mit den Männern von Braithall auf der einen Seite und die Königstreuen auf der anderen, was zu einem Schlachtfeld dazwischen führen wird. Dort liegt auf unserer Seite Wyvernwall, der Sitz von Lord Danwick Durin. Also sollten wir unser besonderes Augenmerk dorthin richten und natürlich auf die Straße nach Aspentor. Augen auf und Vorsicht, mehr kann man im Augenblick nicht tun.
    Oder Ihr verbrennt ganz Gelderon zu Asche, das würde alle Probleme lösen.“
    Der Ratschlag war nicht ernst gemeint und Prinz Raiden witzelte ebenso: „Eine ausgesprochen gute Idee, würde ich liebend gerne tun. Aber nachdem ich eine

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