Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)
ihres Verbrechens entfernt.
Elken Rotfuchs, Aruns Großvater, hatte den Brand zuerst bemerkt. Sein Hof war der nächste und kurz darauf war das ganze Dorf versammelt und versuchte, das Feuer zu löschen.
Bron, Eryn, Arun und noch ein paar andere Männer waren in Jack Torwegs Lager bei einem Treffen der Krieger gewesen. Wie stets hatten die Alten zur Besonnenheit geraten und die Jungen wollten Krieg. Vrat der Rabe hatte hitzig gesprochen und Feuer in den Herzen entflammt. Bron war dann schon etwas früher aufgebrochen, um noch Kleinwild zu jagen. Die jungen Krieger aber blieben und lieferten sich einen Wettkampf. Sie verglichen sich im Bogenschießen, rangen miteinander und rannten um die Wette. Das Unwetter des Tages überraschte dann alle und so machten sie sich später als geplant auf den Heimweg.
Das Feuer am Berg war weit zu sehen und die jungen Krieger ahnten, dass etwas nicht stimmte. So schnell sie konnten, eilten sie zurück zum Dorf. Eryn fuhr es durch Mark und Bein, als er feststellte, dass es sein Elternhaus war, das da brannte. Aber als er dort ankam, standen nur noch verkohlte Überreste und die Flammen waren, bis auf ein paar kleine Glutreste, bereits von den übrigen Dorfbewohnern gelöscht worden.
Eryn schnürte es die Kehle zu. Inzwischen hatte Elken, Aruns Großvater, mit den anderen Kriegern des Clans den Ort und die Leichen bereits gründlich untersucht. Sie erläuterten nun im Kreis den Tathergang und Ragnar Ohne Herz, einer der Krieger, erzählte, dass er die Männer mit Willen hätte die Straße entlangziehen sehen. Wenn es sich tatsächlich um diesen Trupp handelte, dann mussten mindestens fünf weitere noch am Leben sein.
Eryn war wie versteinert. Von einem Moment auf den anderen war seine ganze Welt zerstört worden. Wut und Trauer beherrschten ihn gleichermaßen. Dann traf er eine Entscheidung. Er ging zu den Leichen seiner Eltern, verabschiedete sich im Stillen und wandte sich dann zum Clan: „Übergeben wir den Rest den Flammen. Das Feuer hat ohnehin schon das meiste zerstört. Narna, bitte betet für meine Eltern zu den Göttern, denn mein Weg ist nun die Rache.“ Und diesmal sprach keiner der alten Krieger dagegen.
Eryn fuhr fort: „Ich werde diese Mörder jagen und mich dann Vrat anschließen. Ich kehre nicht mehr hierher zurück. Die Zeit des Raben ist gekommen.“ Die jungen Krieger brüllten hitzig Zustimmung und Arun Falkenherz, Savas Eichenstamm, Deren Wolfsbruder und Aileen Nachtschatten waren sofort bereit, mit Eryn zu gehen.
Es war nicht schwer zu erraten, wohin die Mörder zogen. Ragnar hatte die Mördergruppe aus Richtung Falgars Tal kommen sehen. Sie hielten also auf das Tor zu und wenn sie dort ankamen und hindurchgingen, würde es schwierig werden, sie zu stellen. Narna und Elken versprachen, mit den anderen am nächsten Tag nachzukommen. Am Aspentor würden sie sich dann mit den jungen Kriegern treffen. Mit aller Wahrscheinlichkeit hielten sich die Mörder noch dort auf, denn während der Nacht ließen die Tiefländer niemanden durch das Tor reisen. Mit dem Nötigsten versorgt, liefen Eryn und seine Freunde kurz darauf erneut in die Nacht hinaus.
Die Sonne stand bereits am Himmel, als Eryn mit seinen Begleitern Aspentor erreichte. Die Stadt war leicht befestigt und zwei Wachsoldaten standen am Tor. Eryn ging auf die Männer zu, doch Arun hielt ihn zurück: „Lass mich reden, dein Herz ist voller Wut und Trauer.“
Eryn nickte nur stumm. Arun fragte die Wachen höflich nach Willen und den Fremden und erfuhr, dass die Banditen vor einer Stunde in die Stadt gekommen waren.
Dann fragten die Wachen nach ihren Absichten und Arun erzählte eine erfundene Geschichte, wie sie jagen gewesen und vom Unwetter überrascht worden wären. So hätten sie die Nacht draußen verbracht und wollten nun ihre Vorräte ergänzen.
Die Wachen ließen sie ohne Argwohn passieren. Aspentor war nicht besonders groß und es gab nicht viele Häuser, die für einen Aufenthalt der Banditen infrage kamen. Im Zentrum am Hauptplatz gab es mehrere Herbergen für Reisende. Die Marktstände hatten bereits eröffnet und es herrschte schon ein reges Treiben.
Arun und Eryn waren sich unschlüssig, wie sie weiter vorgehen sollten. Trennte man sich und ging in die einzelnen Herbergen oder sollten sie zusammenbleiben? Da kam plötzlich Willen aus der Herberge ‚Zum roten Hirsch‘ und ihm folgten fünf Männer zweifelhaften Aussehens. Es waren kampfgewohnte Männer mit stählernen
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