Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
Vom Netzwerk:
in der Lavaröhre gewesen waren, würden große Schwierigkeiten haben, sie wiederzufinden.
    Als sich die Dunstwolke der Lawine auflöste, meldete sich der Sprengstoffexperte mit ausdrucksloser Stimme zu Wort. »Ihre Befehle, Lieutenant?«
    »Sammeln Sie die Zündschnüre ein, und lassen Sie uns schleunigst von hier verschwinden. Ich will mich dem Suchtrupp so bald wie möglich anschließen.«
    Der Sprengstoffexperte deutete auf das Wrack der Misha 124, das achthundert Meter weit entfernt auf dem vergletscherten Bergsattel lag. »Was ist mit dem Flugzeug?«

    »Das bleibt da, wo es ist. Die Amerikaner wissen davon und wenn wir es jetzt verbrennen, würden nur noch mehr Fragen gestellt. Los jetzt!«
    In dem Moment zuckte der Funker zusammen. Er neigte den Kopf und drückte sich die Kopfhörer fester auf die Ohren. »Lieutenant, ich höre ein Signal auf dem Transponderkanal. Es ist Major Smyslovs Signal!«
    Tomaschenko beugte sich über die Schulter des Funkers. »Sind Sie sicher?«
    »Es ist die richtige Frequenz, und der Code stimmt auch. Es muss derselbe Transponder sein.«
    »Orten Sie ihn!« Smyslov musste noch am Leben sein und wies ihnen möglicherweise den Weg zu denen, die ihn gefangen genommen hatten. Während der Funker den Radiokompass an sein Gerät anschloss, kauerte Tomaschenko auf dem Eis. Er breitete eine Karte von der Insel aus und legte einen Kompass und ein Lineal aus seiner Kartentasche bereit.
    »Peilung circa 266 Grad. Signalstärke fünf!«
    Tomaschenkos wetterbeständiger Bleistift fuhr über die Landkarte. Fast exakt im Westen, nur eine Spur weiter südlich. Nach dieser Ortung war Smyslov entweder hoch oben auf dem Westgipfel oder an der Südküste zwischen dieser Position und der Forschungsstation. Es musste die Forschungsstation sein! Bei Signalstärke fünf konnten es drei oder vier Meilen sein. Vielleicht wendete sich sein Los.
    »Funker! Stellen Sie Kontakt zu Weißer Vogel her! Sagen Sie dem Anführer, dass der Feind an der Südküste und auf dem Weg zur Forschungsstation ist! Sagen Sie ihm, er soll ihm schleunigst folgen! Corporal! Verbergen Sie das Funkgerät und die anderen schweren Gegenstände und tarnen Sie sie gut, aber im Schnellschritt! Lockere Marschordnung! Nur Waffen und Munition! Wir schnappen uns diese Dreckskerle doch noch!«

Kapitel achtundvierzig
    Forschungsstation Wednesday Island
     
     
    »Wir zerstören die Station, wenn wir aufbrechen«, ordnete Kretek an. »Wir brennen alles nieder.«
    »Ist das wirklich notwendig?« Mikhail Vlahowitsch blickte von dem Ordner auf, in dem er geblättert hatte. Er war kein Naturwissenschaftler, und er verstand die Spalten von sorgfältig notierten meteorologischen Messungen nicht. Aber er war auch nicht von Natur aus destruktiv.
    »Damit schaffen wir Verwirrung und zerstören Beweise, Mikhail. Außerdem sind die Leute, die all das hingekritzelt haben, tot. Für die spielt es keine Rolle mehr.«
    »Du hast Recht.« Vlahowitsch warf den Ordner auf die Arbeitsplatte im Labor. Derzeit war es ratsam, seinem Arbeitgeber zuzustimmen.
    Durch die Fenster der Laborbaracke konnte man Männer bei der Arbeit sehen, graue Schatten, die durch den sich rasch lichtenden Nebel glitten. Vorbereitungen für den Abflug und die letzte große Aufgabe waren im Gange. Unten auf dem Heliport waren um die Triebwerkgondeln der Halo herum Heizzelte errichtet worden, um die Turbinen des Schwerlasthubschraubers für den Flug vorzuwärmen. Die Mechaniker verbanden die robuste Nylonschlinge mit einer Außenlaststation am Rumpf des Helikopters, und die Angehörigen des Sprengtrupps legten ihre Sprengstoffbänder auf dem Schnee aus, um die Anschlüsse und die Zünder zu überprüfen.
    »Was glaubst du, wie es mit der Zeit hinhaut, Anton?« Vlahowitsch konnte es nicht lassen, die Frage noch einmal zu stellen.
    »Ich habe dir doch schon gesagt, dass wir genug Zeit haben«, erwiderte
Kretek gereizt. »Sie werden kommen, aber wenn wir keine weiteren Fehler machen, werden wir bei ihrem Eintreffen schon weit weg sein.«
    »Wir sollten innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten so weit sein, dass wir die Motoren anlassen können.« Vlahowitsch zögerte. »Anton, was soll mit der Leiche des Jungen geschehen?«
    »Lasst sie in der Schlafbaracke liegen. Zusätzliches Gewicht können wir nicht gebrauchen, und wenn sie gefunden wird, trägt das noch mehr zur allgemeinen Verwirrung bei.«
    Kreteks Wut hatte sich gelegt und mit ihr sein plötzlich aufgeflammter Familiensinn, und

Weitere Kostenlose Bücher