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Arsen und Apfelwein

Arsen und Apfelwein

Titel: Arsen und Apfelwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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derweil in die Technik und nerv die.«
    »Und was machst du?«, fragte Logo.
    »Ich denke«, meinte sie, »und trinke Kaffee.«
    Es dauerte fast eine Stunde, bis Logo zurückkam, einen großen Stapel Papiere in der Hand.
    »Endlich«, sagte er euphorisch. »Sie haben das Passwort geknackt und waren gerade dabei, die Mails auszudrucken, als ich ankam.«
    Jenny stand auf und nahm ihm einen Teil des Stapels ab. »Wurde auch Zeit.«
    Beide lasen die nächsten Minuten konzentriert. Logo war zuerst fertig. Stirnrunzelnd blickte er auf. »Wirst du aus deinen Mails schlau? Verschlüsselt er seine Texte?«
    Jenny runzelte die Stirn. »Das sieht aus wie Teamspeak-Adressen. Das ist ein Programm, mit dem du dich online über Kopfhörer unterhalten kannst. Vorher musst du eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen eingeben, um die Verbindung aufzubauen.«
    »Ganz schön schlau«, meinte Logo. »Und wahrscheinlich nicht nachvollziehbar.«
    Jenny warf ihren Stift auf den Tisch. »Das bringt uns nicht weiter. Konnte die Technik herausfinden, auf welchen Seiten er sich im Internet bewegt hat?«
    »Den Browserverlauf hat er dauerhaft gelöscht.«
    »Liest man nicht immer, wer alles nachvollziehen kann, was wir im Internet gemacht haben? Warum können wir das nicht?«
    Sascha grinste mitleidig. »Kannst ja mal bei Google nachfragen.«
    Jenny ignorierte das. »Hast du was über den Empfang rausgefunden?«
    Er nickte. »Scheint eine wichtige Veranstaltung mit prominenten Besuchern gewesen zu sein. Es gibt kurze Artikel auf den Gesellschaftsseiten, aber leider keine Fotos.«
    »Ich habe eine Idee«, konstatierte Jenny. »Aber lass uns erstmal überlegen. Was könnte in der Botschaft passiert sein, das dazu führte, dass er sich einige Wochen später veränderte und seine bezahlte Freundin nicht mehr bestellte?«
    »Er hat sich verliebt?«, schlug Sascha vor.
    Jenny sah überrascht auf. »Möglich. Aber in wen? Einen Gast vielleicht.«
    »Oder eine Angestellte«, gab Sascha zu bedenken.
    Jenny stand auf. »Wenn Prominente da waren, dann auch Personenschützer. Ich versuche rauszufinden, wer an dem Abend gearbeitet hat.«
    »Das sind in der Regel private Firmen«, wandte Logo ein.
    »Das weiß ich auch«, konterte sie, »aber die Personenschützer, die für diese Kreise arbeiten, kennen sich bestimmt untereinander. So viele gibt’s da nicht. Ich glaube, ich weiß, wer mir diesbezüglich Auskunft geben kann.«
    Sie lief quer durch das ganze Polizeipräsidium und benötigte dazu fast zwanzig Minuten. Rollerblades hätte man hier austeilen sollen, dachte sie missmutig. Endlich gelangte sie zur Abteilung Personenschutz. Sie klopfte und trat ein. Das Zimmer war leer bis auf eine rothaarige Frau, die etwas an eine Tafel schrieb. Sie drehte sich zu Jenny um. »Ja?«, fragte sie knapp.
    »Ist Malte Gerlach zufällig hier?«, erkundigte sich Jenny.
    »Urlaub. Noch bis übernächste Woche. Er lässt sich die Sonne in der Dom Rep auf den Bauch scheinen.«
    Jennys Stimmung sank in den Keller. »Ach Mist. Ich hatte gehofft …«
    »Um was geht’s denn? Vielleicht kann ich helfen?«
    Jenny zögerte kurz. »Ich brauche jemanden, der sich bei den Personenschützern auskennt.«
    »Genauer geht’s nicht?« Die Rothaarige hob eine Augenbraue.
    Jenny schüttelte den Kopf. »Schwer zu erklären. Ich will herausfinden, wer bei einer bestimmten Veranstaltung gearbeitet hat. Also niemand von uns, sondern von den Privaten. Außerdem brauch ich Basis-Infos über Botschaften.«
    »Ich glaub, ich weiß, wer da helfen könnte. Er arbeitet nicht mehr im Personenschutz, sondern hier im Haus bei der DIF als Schießausbilder, aber noch nicht lange. Moment, ich ruf ihn an.«
    Sie griff nach dem Telefon und wählte. »Kevin? Hast du grad Zeit? Hier ist eine Kollegin, die ein paar Infos von dir braucht. Was? Das kann sie dir selbst erzählen. Ok, bis gleich.«
    Sie lächelte Jenny an. »Kevin Hansen. Er heißt nicht wirklich Kevin, aber wir haben ihn damals nach dem Film Bodyguard umbenannt. Nach Kevin Costner.« Sie zwinkerte Jenny zu. »Gewisse Ähnlichkeiten sind gegeben. Er hat noch eine Schießstunde und kann erst in einer halben Stunde.«
    Jenny bedankte sich. »Prima. Dann geh ich solange in die Kantine. In mein Büro zurückzugehen, hat keinen Sinn. Hab fast zwanzig Minuten hierher gebraucht.«
    Die Rothaarige, deren Namen Jenny immer noch nicht wusste, nickte mitfühlend. »Ich überlege auch, ob ich mir einen Roller zulege.«
    Jenny lief in die Kantine und suchte

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