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Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Titel: Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ricarda Jo Eidmann
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Cuckold. Ich habe gerade letzte Woche mit einem Paar darüber geredet. Das gibt es anscheinend ziemlich oft. Aber meistens weiß die Frau davon. Die leben das ganz offen. Da musst du unbedingt mit Rebecca Schäfer reden, die kennt sich da aus.«
    Rebecca war Sexualcoach. Sie kannte wirklich viel, sie war immer wieder auf Workshops, bildete sich weiter. Schrieb sogar Ratgeber über das Thema Sex.
    »Das werde ich machen. Es gibt für mich so viele Fragen dazu. Ich habe noch mit niemandem darüber geredet. Was ein Glück morgen kommt Alina wieder zurück. Ich werde mich einfach mit mehr Sport ablenken und nur tun, was mir gut tut. Es waren wirklich zwei harte Wochen, aber ich habe neue Skulpturen gemacht. Die sind echt spannend geworden. Bin gespannt, was mein Agent dazu sagt.«
    Es war gut, hier zu sein. Ich fühlte mich wirklich besser. Vielleicht hätte ich früher mit jemandem reden sollen, aber es hat ja alles seinen Sinn.
    Kurz vor zehn kam dann auch Rebecca, die ich gleich überfiel: »Ich habe schon auf dich gewartet. Ich muss dich unbedingt etwas fragen.«
    »Lass mich erst mal was trinken, dann gern. Ich komme gerade vom Feldenkrais und will nachher Tango tanzen gehen. Aber was hast du denn auf dem Herzen?«, fragte sie mich dann doch.
    Sie bestellte sich ein Getränk und dann setzten wir uns auf eines der Sofas.
    »Das muss aber unter uns bleiben.«
    »Ja klar. Was hast du denn?«
    »Ich hatte einen Mann kennengelernt. Er ist Switcher wie ich, aber wir hatten abgemacht, dass er den dominanten und ich den devoten Part einnehme. Wir haben auch viel unternommen und alles war ganz wunderbar. Irgendwann hat er mir dann die Augen verbunden und ich dachte, er mache es mit mir. Zweimal ist das passiert. Aber es ist herausgekommen, dass das ein anderer Mann übernommen hatte. Er hatte es mir aber nicht erzählt. Manoun sagte, du würdest vielleicht was darüber sagen können.«
    »Das nennt man Cuckold«, bestätigte auch sie. »Da bedient sich der Partner eines anderen Mannes. Das kann sehr lustvoll sein.«
    »Lustvoll. Wieso das?«
    »Du, der Partner kann das nicht geben oder es erregt ihn einfach so stark wenn ein anderer mit seiner Frau in das Liebesspiel eintaucht. Es gibt da verschiedene Abstufungen. Das kann ganz weit gehen. Oft wird das bei einem Paar praktiziert, bei dem er devot ist. Bei dominanten Partnern ist es eher ein Überlassen, ähnlich wie bei der Geschichte der O.«
    »Und kann das auch wieder aufhören? Oder geht das dann nur noch so?«
    »Kommt ganz darauf an, warum er es will. Für die Meisten ist es ein absoluter Kick.«
    »Mein Freund sagte, er macht das, weil er diese Blockade hat. Kann die denn auch wieder weg gehen?«
    »Er muss einfach hinsehen. Wenn du willst, dann kommt doch mal bei mir vorbei. Ich biete ja auch Partnerarbeit an. Da wird mit euch beiden gearbeitet und es kann dann wieder Annäherung und Vertrauen stattfinden.«
    »Ich weiß noch nicht. Im Moment will ich Abstand zu ihm. Mir war das schon ziemlich heftig. Er hat mein Vertrauen missbraucht.«
    »Wenn ihr aber abgesprochen habt, dass ihr auch eine Spielbeziehung habt, dann kann er auch so etwas mit einfließen lassen.«, verteidigte sie ihn.
    Ich dachte über das Gesprochene nach. Es gab also Menschen, für die das zum Liebesspiel gehört. Ich hatte noch nie etwas zuvor darüber gehört, aber es machte mich nachdenklich.
    Als ich im Bett lag, gingen mir Rebeccas Worte durch den Kopf. Nach der vergangenen Zeit war ich heute etwas ruhiger und entspannter. Ich hatte die letzten zwei Wochen nicht an Sex gedacht. Und wenn, dann nur mit Abscheu. Irgendetwas hatte sich aber verändert. Zu der Abwehr war auch Spannung hinzugekommem. Was ich doch vielleicht mit ihm haben könnte. Es bitzelte zwischen meinen Beinen. Ich würde besser schlafen können, würde ich es mir jetzt machen. Und ich tat es, konzentrierte mich auf mein Gefühl zwischen meinen Beinen und befriedigte mich solange bis es mir kam. Ich schlief das erste Mal seit Tagen die Nacht durch.

    Und dann, nachdem er mich immer weiter mit seinen Nachrichten und Anrufen bombardiert hatte – Schweigen. Jetzt war auf einmal Stille. Was hatte das jetzt wieder zu bedeuten? Was stimmte nicht? Ich konnte es mir nicht erklären. Hatte er sich vielleicht wieder mit seiner Frau versöhnt? Hatte er eine andere Frau kennen gelernt? Gab es eine Neue, bei der er sich würde öffnen können? War er vielleicht, wenn er geschäftlich weg war, mit einer anderen Frau zusammen? Was wusste ich

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