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Arto Ratamo 7: Der Finne

Arto Ratamo 7: Der Finne

Titel: Arto Ratamo 7: Der Finne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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ihn nicht mehr die wichtigste Sache der Welt, überhaupt nicht. Er würde freudig darauf verzichten, wenn er mit Taru zusammen den Rittersaal lebend verlassen könnte.
    »Forsman. Zweihundertsiebenundzwanzig!«, brüllte Furow. Den Kopf im Nacken starrte er auf das Wappen, das in einer Höhe von vier Metern befestigt war, und auf dem ein blau-rot karierter Schild von einem Reh und einem Leu gehalten wurde. Furow stellte noch mehr Stühle auf den Stapel an der Wand, stieg hinauf und erreichte mit Müh undNot das Adelswappen Nummer 227. Das »Schwert des Marschalls« war greifbar nah und mit ihm all das, was sich mit Geld kaufen ließ. Er könnte für das Dokument jeden beliebigen Preis verlangen, und er würde ihn bekommen.
    »Das Wappen deiner Familie?«, fragte Taru verblüfft.
    »Keine Verwandtschaft, nur derselbe Name«, antwortete Sutela und wandte den Blick nicht von dem kleinen russischen Priester ab.
    Furow stieg wieder herunter, hob das dicke, einen halben Meter hohe Wappen über den Kopf und schmetterte es mit der ganzen Wucht seines schmächtigen Körpers auf das Mosaikparkett. Das Wappen aus laminiertem Papier zerbrach, und eine zehn Zentimeter hohe Holzkiste in der Größe einer DIN-A4-Seite kam zum Vorschein. Darauf stand mit geprägten Buchstaben »Schwert des Marschalls«. Furow schaute auf die Kassette, ohne Luft zu holen, sie würde ihn zu einem … zu allem machen, was er wollte.
    Sutela hätte sich am liebsten irgendwo abgestützt, die Spannung und die Angst beschleunigten den Puls. Er drückte Tarus Hand noch fester als vorher, endlich würden sie es erfahren. Gegen seine Neugier war er machtlos, obwohl er wusste, dass er den Geheimnissen im »Schwert des Marschalls« genauso nah war wie seinem Tod. »Diese Kiste ist anders … viel größer als die bisherigen, das ganze Wappen war um sie herum gebaut«, stammelte er.
    Furow hob die Kiste mit zitternden Händen auf und hörte ein metallisches Klicken; er drehte sich zur »Flunder« um und schaute in die schwarze Mündung der »Gratsch«. Das Blut wich ihm aus dem Gesicht. »Lieber Gott. Wir haben doch vereinbart, das Geld zu teilen … Ich habe dich doch gerettet und aus dir das gemacht, was du jetzt bist.«
    Der Killer senkte seine Waffe ein paar Zentimeter. »An scheinend hast du das zu gut gemacht. Ich habe nocheinen anderen Job übernommen, und der betrifft dich, obwohl du der Auftraggeber für diese Sache hier bist. Präsident Bukin möchte, dass ich alle Zeugen eliminiere. Wirklich alle.«
    Furow schaffte es noch, sich zu bewegen, als er sah, wie die »Flunder« die Muskeln spannte, aber der Kugel, die mit vierhundert Metern pro Sekunde auf ihn zu raste, konnte er nicht ausweichen. Der Schuss dröhnte in dem Saal wie ein Donnerschlag. Furows Kopf schnellte nach hinten, als die Kugel in den Stirnknochen eindrang, und eine zweite Kugel, die sein Brustbein durchschlug, warf den Vikar zu Boden.
    Die »Flunder« ging einen Schritt auf Furow zu, um ihr Werk zu vollenden, da machte Taru Otsamo plötzlich einen Satz nach vorn und schwang die Hand in Richtung des Mannes.
    Der Killer verharrte und starrte mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund vor sich hin. Dann erschlafften seine Arme, die Waffe fiel zu Boden, ein rasselnder Atemzug war zu hören, und der stämmige Körper sackte zu Boden.
    Den Metalldorn, der im Genick des Killers steckte, sah Sutela erst, als sich Taru über den Mann beugte, um die Handschellen zu suchen. Er begriff nicht, was geschehen war. Ihm klangen noch die Worte des Killers in den Ohren: »Präsident Bukin möchte, dass ich alle Zeugen eliminiere.« Seine Gedanken stauten sich: Furow und der Killer lagen tot da … Taru hatte dem Mann einen Metalldorn ins Genick gestoßen …
    Taru sah schockiert aus, als sie die »Gratsch« auf Eeriks Bauch richtete. Sie reichte ihm die Handschellen und bat ihn, sich an den Stuhlstapel zu fesseln. Sutela tat, was sie ihm befahl.
    »Ich habe diesen Stahldorn mitgehabt für den Fall, dass ich mich verteidigen müsste … gegen irgendetwas. Er warim Schaft meiner Wanderschuhe. Der Killer hat ihn bei seiner Leibesvisitation in Kokemäki nicht bemerkt«, stammelte Taru leise. Sutela bekam kein Wort heraus, er versuchte immer noch zu begreifen, was im Laufe der letzten Minute alles geschehen war.
    »Es tut mir leid, Eerik, aber ich bin gezwungen, das an mich zu nehmen«, sagte Taru, als sie die Kiste aufhob.
    Sutela sah deren blauen Deckel jetzt das erste Mal. Unter die Worte »Schwert des

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