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Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Foscotts damaligen Mandanten wegen Verdachts des vorsätzlichen Mordes und anderer Verbrechen vor Gericht gebracht. Heute jedoch saß Foscott nicht in einem Vernehmungszimmer, um einen Mandanten zu verteidigen. Stattdessen saß Carter in Foscotts Büro, und die Machtverhältnisse hatten sich verschoben. Vielleicht sogar gänzlich umgekehrt? Nicht wirklich , dachte Carter, wenngleich es den Anschein hat, als wären Mordermittlungen das, was uns miteinander verbindet, Reggie und mich.
    Auf dem Schreibtisch des Anwalts stand ein gerahmtes Foto, das ein kleines Mädchen, nicht viel älter als Millie, auf einem stämmigen Pony zeigte. Also waren sie auch noch auf andere Weise verbunden. Sie hatten beide Töchter. Carter fragte sich flüchtig, was für eine Art Familienmitglied Foscott wohl war – vermutlich ein idealer Ehemann und Vater.
    »Eine betrübliche Angelegenheit«, sagte Foscott, indem er ohne Umschweife auf den Grund von Carters Besuch zu sprechen kam. Er sah Carter erwartungsvoll an.
    »Es ist immer traurig, in einem Todesfall zu ermitteln«, pflichtete Carter ihm bei.
    »Und ein verdächtiger Todesfall ist es obendrein, wie ich annehme?« Foscott hob die Augenbrauen – sie waren derart haarlos, dass größtenteils seine Falten die Mimik sichtbar machten.
    »Zweifellos.«
    »Äh …«, murmelte Foscott erneut und blickte missbilligend drein.
    »Sie hatten sich telefonisch bei Inspector Campbell gemeldet, da Sie Sorge hatten, bei dem Toten könnte es sich um den Eigentümer, Mr Gervase Crown, handeln«, fuhr Carter ein wenig gereizt fort. »Sie gaben Miss Campbell zu verstehen, dass Sie Mr Crown weder telefonisch noch per E-Mail erreichen könnten. Darf ich fragen, ob Sie mittlerweile Nachricht von ihm haben?«
    »Das haben wir, in der Tat, Sir. Es ist erst wenige Minuten her.« Foscott griff nach einem Blatt Papier. »Eine E-Mail. Ich habe sie ausgedruckt. Vielleicht möchten Sie einen Blick darauf werfen.« Er reichte Carter den Ausdruck. »Ich muss gestehen, ich bin erleichtert. Ich möchte mich auch dafür entschuldigen, dass ich Inspector Campbell unnötige Arbeit gemacht habe. Aber der erste Gedanke, verstehen Sie, wenn man erfährt, dass eine Leiche gefunden wurde …« Er verstummte.
    »›Hi Reggie!‹«, las Carter laut. »›Das sind ja erschreckende Neuigkeiten – das alte Zuhause abgebrannt! Ein verdammter Landstreicher, oder ein Irrer mit einer Schachtel Streichhölzer? Wissen wir schon, wer der Tote ist/war? Ich nehme an, dass ich nach England kommen muss? Ich buche heute noch einen Flug. Melde mich, sobald ich angekommen bin, mit ein wenig Glück morgen, mit sehr viel Glück bereits heute am späten Abend.‹«
    »Sobald er hier eintrifft, soll er sich bei der Polizei melden«, sagte Carter. »Er soll nach mir persönlich oder Inspector Campbell fragen. Falls keiner von uns beiden erreichbar ist, soll er sich an jemand anders wenden. Wir müssen so bald wie möglich mit ihm reden.« Er hielt die E-Mail hoch. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich das hierbehalte?«
    Foscott zögerte für einen Moment. »Nein, natürlich nicht. Nehmen Sie nur.«
    »Wie lange lebt Mr Crown bereits in Portugal?«
    Reggie Foscott schürzte die dünnen Lippen und blickte an die Decke, als stünde dort die Antwort geschrieben. »Fünf oder sechs Jahre. Er lebt an der Küste, in einer Gegend, wo es eine Reihe hervorragender Golfplätze gibt. Er ist ein begeisterter Golfer. Außerdem hält er ein Pferd in irgendeinem Mietstall und nimmt gelegentlich an Wettkämpfen im Springreiten teil. Doch der größte Reiz dieser Gegend liegt, wie ich es verstanden habe, in der Nähe zu einem Strand namens Guincho. Es ist ein Treffpunkt für Surfer aus der ganzen Welt. Mr Crown ist ein begeisterter Fan dieser Freizeitaktivität oder dieses Sports. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie man es nennt.«
    »In seinem Alter würde ich so ein Leben als wenig erwachsen bezeichnen«, erwiderte Carter säuerlich und erhob sich. »Hat er überhaupt jemals gearbeitet? Wie alt ist er? Dreißig?«
    »Mr Crown ist, äh, fünfunddreißig«, erwiderte Foscott steif. »Und er hat ein beträchtliches Vermögen von seinem Vater geerbt.«
    »Obwohl er sich angeblich mit seinem Vater entzweit hatte?«
    Foscott hob missbilligend die Augenbrauen. »Davon ist mir nichts bekannt, Superintendent. Ich weiß nicht, wer Ihnen das erzählt hat. Selbst wenn es so wäre, denke ich nicht, dass Sebastian Crown einer von der Sorte war, die einen Erben aus dem Testament

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