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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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stumm und schwieg.
    „Er hielt mich für seine Frau“, versuchte er dem
Mönch zu erklären, der mehrmals hintereinander ein Kreuz vor der eigenen Brust
beschrieb und ein Gebet zum Himmel schickte.
    Mit großen festen Schritten marschierte Christen
schließlich davon. Er konnte keine Minute länger hier bleiben!
    Dass ihm Augustin misstrauisch hinterher
starrte, bemerkte er nicht, auch nicht das schmutzige Grinsen in dessen
Mundwinkeln.
    „Er hielt Euch also für seine Frau, ja? Werdet Ihr es ihm nun nachtragen?“ Mit einem lüsternen Grunzen fuhr er über den
unversehrten Teil von Duncans Brust, verweilte einen Augenblick auf der kleinen
rosa Erhabenheit, die sich unter seinem Griff verfestigte.
    „Sünden müssen ausgemerzt werden, mein Junge!
Satan regiert die Welt durch Männer wie euch!“
    Er kniff die Fingerspitzen zusammen, ergötzte
sich an dem leisen Stöhnen, welches aus der Kehle des jungen Mannes vor ihm
entwich.
     
     
    ~16~
    Nach Hause
     
    Lucifer, Lucifer, Lucif...
    Ein Lächeln.
    Die Haut so blass... wie Elfenbein.
    Es wird alles gut. Vertrau mir!
     
    „Neh, Duncan! Ich hab dir versprochen, dass ich
dich wecke, wenn wir loszieh’n! Hier bin ich…“
    Schweißgebadet schlug der Ritter die Augen auf,
als sich Friedrichs Stimme mit der Szene in seinem Traum vermengte, was so gar
nicht dazu passen wollte.
    Erschöpft legte er sich einen Arm über die
Stirn. Zwar war das Licht spärlich, doch es schmerzte wider Erwarten in seinen
Augen, ließ das Pochen seines Schädels erst richtig aufleben, bis ihm davon
schlecht wurde. Dennoch richtete er seine Augen auf seinen Freund, der bereits
in voller Montur vor ihm stand.
    „Das wird mein erster Kampf mit nur einem Arm!
Für was würdest du dich entscheiden an meiner Stelle? Den Schild oder das
Schwert? Dumm, dass ich mich jetzt nie wieder auf meinen Bogen verlassen kann!“
    Es sollte scherzhaft klingen, doch irgendwann im
Satz schlug seine Stimme in Bitterkeit um.
    Duncan keuchte und schob seine dünne Decke
beiseite. Er fühlte sich fürchterlich. Der Schweiß der Nacht klebte an seiner
brennenden Haut. Dennoch fror er unbeschreiblich.
    Friedrich beobachtete die Bewegungen seines
Freundes. Nein, dieses Mal würde er nichts sagen. Wie konnte jemand nur so
hartnäckig sein und den wahnsinnigen Gedanken fassen, auf das Feld zu ziehen,
wenn er nicht einmal mehr Kraft genug hatte, sich auf den eigenen Beinen zu
halten?!
    Aber er hatte damit gerechnet und vermutlich war
es einfach nur die Angst, dass der Prinz seine Schwäche, seine Wundheit erkennen
würde, dass er sich nun mühsam aufrappelte, dann langsam sein Hemd zuschnürte
und es ordentlich in den Bund
     seiner Hose steckte.
    „Hat Toey mir eine Rüstung besorgt? Ich hab’ ihn
d’rum gebeten!“
    Friedrich deutete mit einer ruckartigen
Kopfbewegung zum Zeltausgang.
    „Die liegt drüben!“
    „Gut!“, war alles, was er darauf antwortete,
bevor er schließlich gen Ausgang wankte, wobei er noch immer an den Schnüren
seines Hemdes herumnestelte.
    Er brauchte ein Bad. Ja, er brauchte definitiv
ein Bad. Aber vielleicht würde es auch das verdreckte Wasser in der Schüssel
tun, die stets in einer Ecke drüben bei den Unterkünften stand.
    Friedrich folgte seinem Freund wortlos,
kräuselte nur immer wieder kopfschüttelnd die Augenbrauen, als er seinen
unsicheren und wankenden Gang von hinten beobachtete.
     
    Draußen herrschte reger Betrieb. Duncan
versicherte sich kurz durch einen scheuen Blick, dass der Prinz ihn nicht aus
diesem Zelt kommen sähe, trat ins Freie. Wie süß duftete doch die Luft hier, wie
frisch umschmeichelte sie sein Gesicht, während er sie tief in seine brennenden
Lungen sog.
    „Weshalb bist du noch nicht angekleidet,
Bursche?!“, verlangte eine tiefe Stimme über ihm zu erfahren und als er den
Blick hob, erkannte er General Lassoux auf seinem Pferd.
    Er sollte sich wohl jetzt vor ihm verbeugen,
aber weil ihm das in jenem Augenblick schier unmöglich schien, ohne gleich in
sich zusammenzubrechen, beließ er es bei einem kurzen Kopfnicken.
    „Verzeiht… Ich werde es sofort nachholen!“
    Schon wenige Lidschläge später war er in einem
der Zelte verschwunden.
     
    /So bist du fest entschlossen, dich heute an
seine Seite zu stellen. Ich weiß, dass es das letzte Mal sein wird, dass ihr
zusammen kämpft. Ich weiß, dass du fallen wirst. Weil dich der Feind aufspießt
oder dich dein Herz vor Erschöpfung freiwillig in die

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