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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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neben Annetta gesetzt, die ihren Arm um sie legte, und starrte mit einem schwachen Lächeln ins Leere, die kleine Kiste aus Birnbaumholz an sich gedrückt.
    „Was ist, Ezio?“, wollte Claudia mit ängstlich bebender Stimme wissen.
    „Es ist etwas passiert.“
    „Wovon redest du?“
    Ezio schwieg, weil ihm die Worte fehlten, aber seine Miene sagte ihr alles.
    „Oh Gott, nein!“
    „Claudia …“
    „Sag mir, dass es nicht wahr ist!“
    Ezio senkte den Kopf.
    „Nein, nein, nein, nein!“, schrie Claudia.
    „Schsch.“ Er versuchte sie zu beruhigen. „Ich habe getan, was ich konnte, piccina .“
    Claudia vergrub den Kopf an seiner Brust und weinte heftig schluchzend, während Ezio sein Bestes tat, um sie zu trösten. Er blickte über ihre Schulter zu seiner Mutter, aber sie schien es gar nicht gehört zu haben. Vielleicht wusste sie es ja schon, auf ihre ganz eigene Weise. Nach all dem Chaos, das ohnedies bereits über Ezios Leben hereingebrochen war, gab es ihm beinah den Rest, nun auch noch mit ansehen zu müssen, wie seine Schwester und seine Mutter in tiefste Verzweiflung gestürzt wurden. Er stand da, seine Schwester in den Armen, eine Ewigkeit lang, wie ihm schien, und spürte alle Verantwortung der Welt auf seinen Schultern lasten. Nun war es an ihm, seine Familie zu beschützen. Seine Aufgabe war es, dem Namen Auditore Ehre zu machen. Den Jungen Ezio gab es nicht mehr … Er sammelte seine Gedanken.
    „Hör zu“, sagte er zu Claudia, als sie sich ein wenig beruhigt hatte. „Wir müssen jetzt erst einmal fort von hier. Irgendwohin, wo wir sicher sind, wo du und Mama ungefährdet bleiben könnt. Aber dazu musst du tapfer sein. Du musst stark sein für mich und auf unsere Mutter aufpassen. Verstehst du?“
    Sie räusperte sich, löste sich etwas von ihm und sah ihn an. „Ja.“
    „Dann müssen wir jetzt unsere Vorbereitungen treffen. Geh und pack ein, was du brauchst, aber nimm nicht zu viel mit. Wir gehen zu Fuß. Eine Kutsche zu besorgen, wäre zu gefährlich. Trag dein einfachstes Kleid. Wir dürfen keine Aufmerksamkeit erregen. Und beeil dich!“
    Claudia verschwand mit ihrer Mutter und Annetta.
    „Ihr solltet Euch baden und umziehen“, sagte Paola zu Ezio. „Dann werdet Ihr Euch besser fühlen.“
    Zwei Stunden später lagen ihre Reisepapiere bereit, und sie konnten aufbrechen. Gewissenhaft überprüfte Ezio ein letztes Mal den Inhalt seines Beutels. Vielleicht wusste sein Onkel etwas mit den Dokumenten anzufangen, die er Alberti abgenommen hatte und die ihm offenbar so enorm wichtig gewesen waren. Den neuen Dolch hatte Ezio sich an den rechten Unterarm geschnallt, wo er nicht zu sehen war. Er zog den Gürtel fester. Claudia führte Maria in den Garten und wartete an der Mauer vor der Tür, die nach draußen führte. Annetta war bei ihr und gab sich alle Mühe, nicht zu weinen.
    Ezio wandte sich Paola zu. „Auf Wiedersehen. Und danke für alles.“
    Sie legte die Arme um ihn und küsste ihn dicht neben den Mund. „Gebt auf Euch acht, Ezio, und bleibt wachsam. Ich befürchte, vor Euch liegt noch ein langer Weg.“
    Er verbeugte sich, dann zog er die Kapuze über den Kopf, ging zu seiner Mutter und Schwester und nahm die Tasche auf, die sie gepackt hatten. Sie küssten Annetta zum Abschied, und wenig später waren sie auf der Straße und gingen nach Norden, wobei Claudia sich bei ihrer Mutter einhakte. Sie schwiegen eine Weile, und Ezio sann über die große Verantwortung nach, die ihm nun aufgebürdet worden war. Er betete, dass er ihr gewachsen sein möge. Es würde schwer werden. Er würde stark sein müssen, aber er würde es schaffen, um seiner Schwester und seiner armen Mutter willen. Maria schien sich inzwischen vollends in sich zurückgezogen zu haben.
    Sie hatten die Stadtmitte erreicht, als Claudia das Wort ergriff – und sie hatte viele Fragen. Dankbar stellte Ezio fest, dass ihre Stimme fest klang.
    „Wie konnte uns das nur passieren?“, wunderte sie sich.
    „Ich weiß es nicht.“
    „Werden wir jemals zurückkehren können?“
    „Ich weiß es nicht, Claudia.“
    „Was wird mit unserem Haus geschehen?“
    Er schüttelte den Kopf. Es war keine Zeit gewesen, um irgendwelche Abmachungen zu treffen, und selbst wenn – mit wem hätte er sie treffen sollen? Herzog Lorenzo würde vielleicht in der Lage sein, es abzuschließen und bewachen zu lassen, aber das war allenfalls eine schwache Hoffnung.
    „Hat man sie … wurden sie anständig beigesetzt?“
    „Ja, ich … ich habe

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