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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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dieser Ort vor anderthalbtausend Jahren von Phrygern angelegt wurde, und ich kenne mich ein wenig mit seiner Geografie aus.“
    „Dann wisst Ihr sicher auch, was sich dort unten befindet – ganz am Grund ein unterirdisches Flussnetz und darüber, auf zehn weiteren Ebenen, Kirchen, Schulen, Werkstätten, Läden, sogar Stallungen und Platz für fünfzigtausend Menschen.“
    „Genug Platz also, um eine Garnison zu verbergen.“
    Dilara sah ihn an. „Ihr werdet einen Führer brauchen“, wiederholte sie.
    „Ich brauche jemanden, der hier die Augen offen hält.“
    „Dann geht mit Gott“, sagte sie. „Aber beeilt Euch! Sobald die Patrouillen alle herausgekommen sind, wird der Stein wieder vor den Zugang gerollt. Wenn Ihr Glück habt, kommt Ihr mit dem Versorgungswagen dort drüben hinein. Ich warte am Westtor auf Euch.“
    Ezio nickte und machte sich schweigend auf den Weg.
    Er mischte sich unter die örtlichen Byzantiner, die alles andere als glücklich über die neue militärische Präsenz in ihrer Mitte zu sein schienen. Er konnte das Tor ohne Schwierigkeiten passieren, indem er kurzerhand neben einem Ochsenkarren herging.
    Drinnen sorgten Fackeln für Helligkeit. Die Wände bestanden aus weichem Vulkangestein, schimmerten gelblich braun und waren mit dem Ruß der Jahre verschmiert, dennoch war die Luft frisch. Die Straßen – wenn man die breiten, schmutzigen Gänge so nennen wollte – wimmelten von Soldaten und Bürgern, die sich aneinander vorbeidrängelten, während sie ihren Angelegenheiten nachgingen. Ezio schob sich zwischen ihnen hindurch und drang tiefer ins Innere der unterirdischen Stadt vor.
    Auf der zweiten Ebene von oben stieß er auf eine geräumige Halle, die mit einer Gewölbedecke und verblassenden Fresken versehen war. Er ging über eine der Galerien und schaute hinab auf die Gestalten, die sich sechs Meter unter ihm in der eigentlichen Halle aufhielten. Die Akustik war gut, und so konnte er problemlos hören, was die beiden Männer zueinander sagten. Er hatte sie sofort erkannt – die stämmige Gestalt war Manuel Palaiologos, die hagere Shahkulu. In ihrer Nähe stand ein Wachtrupp parat. Ezio sah einen breiten Tunnel, der in Richtung Westen führte; möglicherweise ein Weg zum Westtor, das Dilara ihm zuvor gezeigt hatte.
    „Wie lange wird es dauern, meine Soldaten im Umgang mit diesen Schusswaffen auszubilden?“, fragte Manuel.
    „Ein paar Wochen höchstens“, antwortete der mürrische Turkmene.
    Manuel sah nachdenklich drein. „Die Hauptstreitmacht der Janitscharen wird inzwischen wissen, dass ich sie hintergangen habe. Aber haben sie die Mittel, um Vergeltung zu üben?“
    „Das bezweifle ich. Der Krieg des Sultans gegen Selim beansprucht ihre Aufmerksamkeit völlig.“
    Manuel lachte, aber sein Lachen schlug rasch um in ein Husten und Würgen. „Pah!“, keuchte er. „Was ist das für ein Gestank? Sind die Lüftungsschächte blockiert?“
    „Ich bitte um Verzeihung, Manuel. Vielleicht hat der Wind gedreht. Ein paar der osmanischen Gefangenen, die wir vor etwa einer Woche machten, erwiesen sich als … nun, recht zart und schwach. Wir mussten sie irgendwo ablegen, nachdem sie … von ihrem unglücklichen Los ereilt wurden.“
    Das amüsierte Manuel schon fast wieder, aber er sorgte sich auch. „Shahkulu, versucht, Euren Zorn zu bezähmen. Ich weiß, dass der Sultan Euer Volk gedemütigt hat. Aber es gibt keinen Grund, auf die Menschen zu spucken, die unter uns stehen.“
    „Mein Volk gedemütigt?!“, stieß Shahkulu hervor. „Er versuchte uns zu zertreten, als wären wir nichts weiter als Ungeziefer! Darum habe ich mich auf die Seite Ismails von Persien gestellt und den Namen Shahkulu angenommen, Diener des Schahs. Unter diesem Namen werde ich mich gegen alles behaupten, was die Seldschuken dem turkmenischen Volk und allen von uns, die den Safawiden und dem Gesetz der Schia folgen, entgegenwerfen wollen.“
    „Natürlich, natürlich. Trotzdem, entledigt Euch der Beweise“, sagte Manuel und ging, ein parfümiertes Taschentuch vor die Nase gedrückt.
    Shahkulu schaute ihm verdrießlich nach, dann schnippte er in Richtung der verbliebenen Leibwächter mit den Fingern. „Ihr drei, schafft die Leichen hinaus und werft sie auf den westlichen Misthaufen!“
    Der Truppführer wirkte nervös. „Shahkulu, ich habe keinen Schlüssel für das Westtor“, stammelte er.
    Shahkulu explodierte vor Zorn. „Dann finde einen, du Idiot!“, brüllte er und stürmte davon.
    Die Wachen

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