Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Assungas Liebesnest

Assungas Liebesnest

Titel: Assungas Liebesnest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ich.
    »Aber Sie wissen doch mehr, Mr. Sinclair.«
    »In der Tat. Nur möchte ich das Wissen noch für mich behalten. Ich will auch keine Unruhe bringen.«
    »Sie können sich verwandeln – oder?« Der Förster ließ jetzt nicht locker. »Aus den Fledermäusen werden Vampire mit menschlichem Aussehen.« Er lachte schrill über die eigenen Worte. »Allmählich glaube ich das alles, was in den Horrorgeschichten steht. Aber ich kann es nicht akzeptieren.«
    »Tun Sie es trotzdem. Oder nur so lange, bis mit dem Spuk aufgeräumt worden ist.«
    »Das trauen Sie sich zu?« fragte er.
    »Deshalb sind wir hier.«
    Er verzog die Lippen. »Ja, ich denke, daß es eine günstige Fügung des Schicksals ist. Wenn ich mir vorstelle, daß ich allein mit dieser Leiche oder dem Vampir – verdammt, Sie haben den Körper doch gesehen. Der ist mit vielen Wunden übersät. Die müssen durch irgendwen entstanden sein.«
    »Sind sie auch.«
    »Bitte, sagen Sie mir, was Sie denken, Mr. Sinclair.«
    »Es geht darum, daß man den Fledermäusen eine Beute geben wollte. Um nichts anderes. Man hat ihm das Blut ausgesaugt. Die Fledermäuse, die Sie gesehen haben, flogen ihn an. Sie waren hungrig, und Sie wissen ja, wovon sie sich ernähren.«
    »Ja, das weiß ich.« Er warf dem Toten einen scheuen Blick zu. »Aber fassen kann ich es noch nicht. Das ist mir einfach zu hoch, Mr. Sinclair.«
    »Warten Sie ab, es wird sich alles aufklären.«
    Suko und ich hatten uns schon lange genug hier im Wald aufgehalten. Wir wollten keine Zeit mehr vertrödeln. Der Vampir war erlöst. Er würde keinem mehr gefährlich werden, und er würde bestimmt auch nicht mehr angeflogen werden. So wie ich den Körper einschätzte, befand sich kein Tropfen Blut mehr in ihm.
    Ich übernahm die Führung. Wir gingen den gleichen Weg zurück, auf dem wir gekommen waren. Normaler Wald umgab uns, vor dem man sich nicht zu fürchten brauchte. Trotzdem war ich vorsichtig und schaute mich immer wieder um.
    Drei Leute hatte Luciano Goff verloren. Zwei waren gefunden worden. Jetzt fehlte noch einer.
    Er konnte sich hier im Wald verbergen, doch es mußte nicht sein. Es gab sicherlich andere Pläne. Um sie herauszufinden, mußten wir direkt an unsere Feinde heran.
    Der Name Assunga spukte mir durch den Kopf. Und auch der Begriff Liebesnest. Hinzu kam die sogenannte Ruine. Ich verband alle drei Begriffe miteinander und kam zu einem bestimmten Ergebnis.
    Assunga’s Liebesnest!
    Nicht schlecht. Bisher nur ein Produkt meiner Phantasie, doch es war durchaus möglich, daß sich der Fall in diese Richtung bewegte. Ein Liebesnest besetzt mit Fledermäusen, die wesentlich größer waren als die normalen, und deshalb kam mir auch wieder der Gedanke an Will Mallmann, alias Dracula II. Auch er konnte, wie so oft, im Hintergrund die Fäden ziehen. Möglich war alles.
    Vor mir sah ich bereits die Straße und auch die beiden abgestellten Fahrzeuge. Hinter mir unterhielten sich Suko und der Förster. Mein Freund erklärte Blake mehr über Vampire, und der Mann stöhnte nicht nur einmal auf. Für ihn war ein Weltbild zusammengebrochen.
    Zwischen Weg und Waldrand befand sich ein schmaler Graben, den ich übersprang.
    Als ich neben dem Rover stehenblieb, blickte ich automatisch in die Höhe, denn meine Gedanken drehten sich jetzt um die Fledermäuse. Ich sah keines dieser Geschöpfe. Was sich da in der Luft bewegte, waren alles nur normale Vögel.
    Suko und Blake traten zu mir. Auch sie blickten sich um. Der Förster war über die Normalität besonders erleichtert. »Sie scheinen sich versteckt zu haben.«
    »Das muß Sie doch freuen«, sagte ich.
    »Ja, da haben Sie recht.« Er atmete erleichtert auf und drehte sich langsam nach links. Wir beobachteten ihn. Ein Mann um die 40. Schon leicht ergrautes Haar wuchs unter dem Hut hervor. Die gesunde Gesichtshaut war ein Anzeichen darauf, daß er sich oft an der frischen Luft aufhielt. Noch immer kam er über sein Erlebnis nicht hinweg und schüttelte den Kopf. »Es sieht doch alles so normal aus«, flüsterte er, »aber das ist es nicht – nicht mehr.« Er schluckte und deutete dabei nach vorn. »Wenn ich diesen Weg weiterfahre, komme ich zu meinem Haus. Sie können mich gern begleiten. Ich wäre sogar froh darüber. Meine Frau Mona ist zu Hause, und ich denke, daß auch sie Bescheid wissen müßte, was hier vorgefallen ist.«
    Da gaben wir ihm recht. Außerdem wollten wir mit der Tochter Jenny sprechen. Es konnte ja sein, daß sie mehr über die seltsame

Weitere Kostenlose Bücher