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Auf Befehl des Königs

Auf Befehl des Königs

Titel: Auf Befehl des Königs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
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froh, endlich Nachricht von meiner Schwester zu haben, Mylord."
    "Dann hoffe ich, dass der Inhalt des Briefes Euch Vergnügen bereitet." Er ließ die Hand sinken und entfernte sich. "Ich lasse Euch nun allein, damit Ihr in Ruhe lesen könnt."
    Sie sah ihm nach, wie er zur Tür ging, und rief ihm nach. "Mylord?" Er blieb stehen, ohne sich umzudrehen. "Orrick, ich danke Euch für alles, was Ihr für mich getan habt."
    Er nickte und ging wortlos. Marguerite drehte den Brief zwischen den Fingern und fragte sich bang, ob er gute Neuigkeiten enthielt. Schließlich lehnte sie sich zurück und brach das Siegel.
    Eine Stunde später kannte Marguerite den Inhalt. Das Entzücken, zu erfahren, dass ihre Schwester wohlauf und glücklich war, auch ihre Rührung über Orricks wohlmeinende Absichten, waren nach der Lektüre des Schreibens vernichtet.

15. Kapitel
     
    Sie war gereizt wie eine Hornisse.
    Seit dem Tag, an dem Orrick ihr den Brief ihrer Schwester ausgehändigt hatte, war Marguerite unausstehlich. Die Beziehung zwischen ihnen hatte sich zusehends verschlechtert. Ihre üble Laune trieb ihn aus dem Haus. Bei Wind und Wetter ritt er täglich den Küstenstreifen entlang, suchte seine entlegensten Pächter auf, ging zur Jagd, kurzum, er unternahm alles, um seine Gemahlin nicht sehen zu müssen.
    Marguerite ließ ihre Wut nicht nur an Edmee aus, sondern an jeder Magd und jedem Knecht, die unvorsichtig genug waren, ihren Weg zu kreuzen. Sie sprach nur noch normannisch. Lady Constance beschwerte sich ebenso wie Norwyn und Gavin über sie bei Orrick. Der einzige Mensch, den sie höflich behandelte, war Bruder Wilfrid. Die Stunden, welche sie in seiner Arzneikammer verbrachte, stellten für alle Burgbewohner eine Wohltat dar.
    Orrick aber brauchte eine Ehefrau an seiner Seite. Dieser unerträgliche Zustand durfte nicht länger andauern. Er wollte keine Scheinehe führen mit einer Frau, die sich weigerte, ihre Aufgaben als Burgherrin wahrzunehmen. Seine Gattin musste Pflichten übernehmen, die Aufsicht über das Gesinde führen und sich um die Haushaltsführung kümmern.
    Marguerite blieb dickköpfig, feindselig und gänzlich unbeteiligt.
    Orrick führte ihren Missmut auf den Inhalt des Schreibens ihrer Schwester zurück. Jeder seiner Versuche, mit ihr darüber zu sprechen, scheiterte bereits im Ansatz. Nur in einem Punkt hatte sie sich geändert. Diesmal setzte sie sich nicht hin und verfasste stundenlang Briefe an ihre vermeintlichen Freunde am Hofe des Königs.
    Was mochte Dominique wohl aufgezeichnet haben, das Marguerites Verhalten so negativ beeinflusste? Fürchtete sie, dass Orrick Kenntnis von der Existenz ihres Kindes hatte? Sollte er ihr eröffnen, dass er Bescheid wusste, und damit ihre Zweifel und Ängste ausräumen?
    Orrick zügelte seinen Hengst, sprang aus dem Sattel und ging zu Fuß. Er war ein langmütiger Mann und hatte sich in den Monaten seit seiner Heirat auf das Beste bemüht, seiner Frau das Leben auf Silloth so angenehm wie möglich zu gestalten. Er hatte ihre Kapricen, ihren Hochmut und ihre Unzugänglichkeit mit Nachsicht hingenommen, da er die Gründe dafür kannte. Mittlerweile war er am Ende seiner Geduld angelangt. Orrick war es leid, ständig Rücksicht auf sie zu nehmen, immer in der Ungewissheit zu leben, ob sie in ihrer Anmaßung wieder jemanden völlig zu Unrecht kränkte oder über nichtige Dinge einen Tobsuchtsanfall bekam, ohne die leiseste Hoffnung, sie würde sich allmählich eingewöhnen und sich endlich damit abfinden, dass es kein Zurück für sie gab. Er wollte endlich Frieden und Harmonie finden.
    Gavin drängte ihn, seine Ehefrau zu züchtigen und ihr auf diese Weise Gehorsam einzubläuen, während Bruder Wilfrid, der Orricks mühsam verhaltenen Zorn ebenfalls spürte, zu Selbstbeherrschung und Nachsicht riet. Seiner Mutter wäre es wohl am liebsten, wenn ihr Sohn Marguerite einfach von einer Felsklippe ins Meer werfen würde.
    Orrick befürchtete, am Ende seiner Weisheit und Kraft angelangt zu sein. Noch ein einziger unliebsamer Vorfall, und er hätte die Nase endgültig voll von ihr. Schluss mit Milde, Ende mit Selbstbeherrschung. Es musste eine Lösung gefunden werden, und zwar bald. Sie führte sich von Tag zu Tag schlimmer auf, und Orrick beschloss, sie zu einer Aussprache zu zwingen, um dieser absurden und unerträglichen Situation ein für alle Mal den Garaus zu machen.
    Orrick stand bereits vor ihrer Tür und überlegte noch, wie er das Gespräch beginnen sollte, als er ihre

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