Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf doppelter Spur

Auf doppelter Spur

Titel: Auf doppelter Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
Vom Netzwerk:
Leute arbeitet für beide Seiten, und schließlich wissen sie selber nicht mehr, wo sie hingehören. Aber machen wir lieber mit unserer Arbeit weiter.«
    »Wir nehmen uns jetzt am besten die McNaughtons vor«, sagte Hardcastle und blieb vor der Pforte von Nr. 63 stehen. »Genau wie bei Bland stößt ein Stück seines Gartens an Nr. 19. Ich weiß nicht viel über die Bewohner. Sie kamen vor etwa einem Jahr hierher. Ein älteres Ehepaar, pensionierter Professor, glaube ich.«
    Eine muntere junge Frau in einer hellen, geblümten Schürze öffnete ihnen die Tür.
    »Sie wünschen? – Ja?«
    Hardcastle murmelte: »Endlich die ausländische Hilfe«, und gab ihr seine Karte.
    »Polizei«, sagte die junge Frau. Sie ging ein oder zwei Schritte zurück und sah Hardcastle an, als wäre er der Teufel persönlich.
    »Mrs McNaughton«, sagte Hardcastle.
    Sie führte sie ins Wohnzimmer, das auf den hinteren Garten hinausging.
    »Sie ist oben«, erklärte die junge Frau, ging in die Halle und rief: »Mrs McNaughton – Mrs McNaughton!«
    Aus der Entfernung fragte eine Stimme: »Ja. Was gibt’s, Gretel?«
    »Es ist die Polizei – zwei Polizei. Ich sie ins Wohnzimmer gebracht.«
    »Oje, oje, was denn noch alles«, klang es von oben. Dann hörte man Schritte, und sogleich trat Mrs McNaughton mit besorgtem Gesicht ein. Nichts Ungewöhnliches bei ihr, dachte Hardcastle.
    »Oje«, sagte sie wieder. »Inspektor… wie… Hardcastle, o ja. Weswegen wollen Sie uns denn sprechen? Wir wissen nichts davon. Ich meine, ich vermute, es ist wegen des Mordes, nicht? Es ist doch nicht wegen der Fernsehantenne?«
    Hardcastle beruhigte sie, dass es nicht deswegen sei.
    »Es kommt einem alles so merkwürdig vor, nicht wahr?«, sagte Mrs McNaughton erleichtert. »Wissen Sie, ich glaube, ich habe gestern jemanden schreien hören; Angus behauptete aber, dass es diese schrecklichen Bengel von Mrs Ramsay gewesen wären.«
    Wieder legte Hardcastle das Foto vor.
    »Haben Sie diesen Mann schon einmal gesehen, Mrs McNaughton?«
    »Ich glaube ja. Ja, ich bin praktisch überzeugt davon. Aber wo? War es der Mann, der mir gestern eine neue Enzyklopädie in vierzehn Bänden verkaufen wollte? Oder war es der mit dem neuen Staubsaugermodell? Ich wollte nichts mit ihm zu tun haben, und er ging wieder und belästigte meinen Mann im Vordergarten. Angus setzte gerade irgendwelche Zwiebeln und wollte nicht gestört werden. Der Kerl behauptete, dass das neue Modell sozusagen alles könne, bis Angus schließlich fragte: ›Kann es Tulpenzwiebeln setzen?‹, und da musste ich schon lachen, denn der Mann wurde auf einmal stumm und ging.«
    »Und Sie sind sicher, dass es der Mann auf diesem Foto gewesen ist?«
    »Nun, nicht so ganz… wenn ich genau überlege, war es ein jüngerer Mann. Trotzdem, ich glaube, dass ich dieses Gesicht schon einmal gesehen habe. Ja, er wollte bestimmt etwas verkaufen.«
    »Vielleicht eine Versicherung?«
    »Nein – darum kümmert sich mein Mann. Aber trotzdem – je länger ich das Foto betrachte – «
    Hardcastle war kaum ermutigt. Aus Erfahrung wusste er, dass manche Frauen um der Sensation willen jemanden gesehen haben wollen, der ihnen nie im Leben begegnet ist. Mrs McNaughton war so ein Typ. Er seufzte.
    »Ich glaube, er fuhr einen Lieferwagen«, sagte Mrs McNaughton. »Aber wann ich ihn gesehen habe, das weiß ich nicht mehr. Ich glaube, es war ein Bäckerwagen.«
    »Sie haben ihn nicht gestern gesehen, Mrs McNaughton?«
    Ihr Gesicht wurde leicht bekümmert.
    »Nein, nein. Gestern nicht… zumindest… ich glaube nicht… Vielleicht kann sich mein Mann erinnern – er ist im Garten.«
    »Vielleicht könnten wir einmal mit ihm sprechen.«
    »Natürlich. Kommen Sie bitte.«
    Sie ging voran durch eine Seitentür in den Garten. Mr McNaughton schwitzte kräftig.
    »Diese Herren sind von der Polizei, Angus«, sagte seine Frau atemlos. »Wegen des Mordes bei Miss Pebmarsh. Sie haben ein Foto von dem Ermordeten. Weißt du, ich habe ihn irgendwo schon mal gesehen. War es vielleicht der Mann, der vorige Woche fragte, ob wir Antiquitäten zu verkaufen hätten?«
    »Ich werde mir das Foto mal ansehen«, sagte Mr McNaughton. »Halten Sie es bitte. Meine Hände sind zu schmutzig, um etwas anzufassen.«
    Er warf einen kurzen Blick darauf und stellte fest: »Hab den Burschen nie in meinem Leben gesehen.«
    »Ihr Nachbar sagte mir, dass Sie ein begeisterter Gärtner sind«, sagte Hardcastle.
    »Wer hat das gesagt – doch nicht Mrs Ramsay?«
    »Nein, Mr

Weitere Kostenlose Bücher