Auf ein Neues!: Roman (German Edition)
loszulassen.
Mit einem leisen Seufzen öffnete Chelsie den Mund und hieß ihn willkommen. Ihre warmen, weichen Lippen auf seinen zu spüren weckte ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, das ihm völlig neu war. Und als Chelsie ihn auch noch an sich drückte, war sein Verlangen nicht mehr zu zügeln. Doch offensichtlich erging es ihr ebenso. Ihr gerade noch schläfrig entspanntes Atmen war zu einem schnellen Keuchen geworden, und das leise, aber drängende Stöhnen, das ihr entfuhr, feuerte ihn an.
Ihre feuchten, weichen Lippen machten ihn verrückt. Wärme, schwüle Hitze und ein tiefes Zartgefühl erfüllten … und verwirrten ihn. Griff versuchte, seine Zweifel wegzuschieben, sich ganz auf sein Begehren und den Drang, sie zu besitzen, zu konzentrieren, doch am Ende siegte die Verwirrung.
Langsamzogersichzurück,undChelsietatesihmnach.MitzitternderHandfuhrsiesichdurchdasHaar,eineGestederVerlegenheit,derereinEndesetzte,indemerseineFingermitihrenverflocht.ErbrauchtedieBerührungundwolltesiegleichzeitigdamitberuhigen.
Griff räusperte sich und überlegte, wie er nach den Zärtlichkeiten, die sie gerade ausgetauscht hatten, auf sein Anliegen zu sprechen kommen sollte. »Wir müssen miteinander reden.«
Chelsie hob die Mundwinkel und lächelte. »Meiner Meinung nach haben wir uns gerade auch ohne Worte sehr gut verstanden.«
Griff quittierte die Bemerkung mit einem zustimmenden Nicken. »Darum geht es nicht.«
»Okay«, sagte Chelsie, plötzlich misstrauisch geworden. »Was ist los?«
Wieder berührte Griff ihr Gesicht. Ehe sie zurückweichen konnte, hatte er ihre Wange gestreichelt. »Du bist erschöpft, und das ist meine Schuld.«
»Du hast mich zu nichts gezwungen, was ich nicht selbst tun wollte. In meiner Arbeit und in meinem Leben geht es ständig auf und ab. Irgendwann sind die hektischen Zeiten auch wieder vorüber.«
»Mag sein. Aber wie wäre es, wenn ich dir versprechen könnte, dass selbst die hektischen Zeiten nicht mehr so schlimm werden?«
»Hast du in eine Kristallkugel geguckt oder hast du vor, mir meine Mandanten abspenstig zu machen?«, fragte Chelsie mit einem Grinsen.
»Wie wär’s mit Letzterem?«
Neugierig geworden setzte sie sich gerader hin. »Worauf willst du hinaus?«
»Ich weiß einen Weg, wie du Alix weiterhin sehen, dein Arbeitsaufkommen reduzieren und gleichzeitig mehr Mandanten annehmen kannst – alles auf einmal. Vielleicht bringt der Handel dir sogar etwas mehr Schlaf ein.«
»Völlig unmöglich.«
»Nichts ist unmöglich, wenn man offen ist. Ich schlage dir eine Partnerschaft vor.«
Mit einer Handbewegung verbat er sich jeden Einwand. »Ich weiß, dass wir keinen guten Start hatten und dass ich es dir nicht leicht gemacht habe.«
»Danke, dass du das zugibst.«
»Das ist das Mindeste, was ich tun kann. Alix braucht die Aufmerksamkeit, die du ihr schenkst. Doch die letzten beiden Wochen haben mir gezeigt, dass die zusätzlichen Termine zu viel für dich sind.«
»Wie ich schon sagte, das geht vorüber.«
»Vielleicht musst du ja gar nicht darauf warten. Wir könnten uns doch gegenseitig helfen. Dies ist nicht nur ein selbstsüchtiges Arrangement, auch wenn es am Anfang so aussah.«
»Sei nicht so hart mit dir selbst«, tadelte ihn Chelsie. »Was schwebt dir vor?«
»Du hast neulich schon gesagt, dass du mehr Fälle hast, als dir lieb ist. Ich dagegen brauche einen Kundenstamm. Wenn wir zusammenarbeiten, musst du keine Fälle mehr an andere Rechtsanwälte abgeben und ich bekomme eine solide Geschäftsgrundlage.«
»Hört sich so an, als hättest du das gut durchdacht.«
»Ehrlich gesagt – nein. Aber darüber zu reden ist zur Fehlersuche ebenso gut geeignet wie jedes andere Vorgehen.«
»Was ist, wenn wir uns nicht besonders gut verstehen? Das würde ich dann einen Kardinalfehler nennen.«
Griff sah auf ihre immer noch verschränkten Hände hinunter. Sein Daumen beschrieb kleine Kreise auf Chelsies weicher Haut. »Nach dem, was gerade passiert ist, muss ich diesen Einwand zurückweisen, Frau Anwältin.« Er hob die Hand und strich eine Haarsträhne von Chelsies Wange. Das leichte Beben, das er damit auslöste, ließ er kommentarlos verebben.
»Vermischst du die Arbeit immer mit dem Vergnügen?«, fragte Chelsie, während sie ihm langsam ihre Hand entzog.
Griff lachte in sich hinein. »Nein, aber es freut mich zu hören, dass der Kuss dir Vergnügen bereitet hat.«
Chelsie stöhnte.
»Hör mal, meine Liebe, ich arbeite zu Hause und bin immer für Alix da.
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