Auf ein Neues!: Roman (German Edition)
sagen?«
»Erhatmichangefasst.«SielegteeineHandanihreWange.»SoalsobesnachwievorseingutesRechtwäre.«
Griff atmete tief durch, um sich zu beruhigen. »Er hat dich doch nicht … « Er konnte den Gedanken nicht zu Ende denken.
Chelsie schüttelte den Kopf. »Aber er war noch nie in dieser Wohnung. Und wenn ich hier war, konnte ich so tun, als sei das alles nie passiert. Jetzt fühle ich mich so beschmutzt.«
»Das ist ganz und gar nicht lächerlich.« Griff nahm ihre Hand und drückte sie aufmunternd, ehe er Chelsie auf die Füße zog. »Und ich habe die perfekte Lösung.«
Aber zuerst einmal ließ er ihr Badewasser einlaufen und organisierte Handtücher für sie. Das half ihm, das, was er aufgeschnappt hatte, zu verdrängen. Am liebsten hätte er es ganz vergessen.
Aus ihrem warmen Schaumbad heraus sah Chelsie zu ihm auf und lächelte. Es war vor allem dieser heitere Gesichtsausdruck, der ihn davon überzeugte, dass ihr Ex-Mann keinen großen Schaden angerichtet hatte.
»Dem hab ich’s gezeigt, was?«, fragte sie.
»Das kann man wohl sagen.« Noch nicht deutlich genug, da er den Mistkerl gern hinter Gittern gesehen hätte, aber nicht schlecht für den Anfang. Nie in seinem ganzen Leben war Griff so stolz und so verdammt in Sorge um jemanden gewesen. Chelsie weckte Gefühle, die ihm völlig fremd waren. Emotionen, die über das Sexuelle hinausgingen und an Liebe grenzten. Doch Grenzen veränderten sich gelegentlich. Seine Gefühle für Chelsie dagegen beruhten auf einem soliden Fundament. Nicht, dass er ihre sexuelle Anziehungskraft unterschätzte. Das war schlichtweg unmöglich. Der einzige Grund, warum er auf dem Badewannenrand sitzen und ein zusammenhängendes Gespräch führen konnte, war, dass ihr nackter Körper von Schaum umhüllt war.
Chelsie nahm einige davon auf die Hand und blies sie in seine Richtung. Sie hatte ihn beim Grübeln erwischt. »Der Vorfall hat mich auch ziemlich mitgenommen«, gestand Griff.
»Woher weißt du von der Verbindung zwischen mir und Amanda?« Beschämt senkte Chelsie den Blick.
»Ich habe euch reden hören.« Diesmal habe ich einen Sohn. Das hattest du letztes Mal auch . Das konnten sie beide nicht einfach vergessen.
»Es tut mir leid. Ich habe dir von Jeff erzählen wollen, und auch davon, dass Amanda bewusst zu uns gekommen ist, aber ich hab’s einfach nicht fertiggebracht. Und als ich endlich Mut gefasst hatte, klingelte das Telefon …«
Nun hatten die Umstände sie zum Reden gezwungen. Doch wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie vielleicht weiterhin geschwiegen und ihn im Dunkeln tappen lassen.
Chelsie zuckte die Achseln. »Jetzt weißt du’s. Aber da ist noch etwas.«
Griff schwieg, denn er spürte, dass jedes Wort von ihm dazu führen konnte, dass sie wieder dichtmachte, und er musste die Wahrheit erfahren. Die ganze Wahrheit.
»Egal, was du hinterher von mir denkst, es gibt etwas, das du wissen solltest.«
Er musterte Chelsies Gesicht. Die Röte auf ihren Wangen mochte vom Bad herrühren, doch er hatte das dumpfe Gefühl, dass es dafür einen anderen Grund gab. »Und das wäre?«
»Ich liebe dich«, flüsterte sie. »Ich habe dich heute Morgen nicht angelogen. Ich liebe euch beide, dich und Alix. Und ich glaube, das war schon von Anfang an so.« Chelsie lächelte. »Trotz der Tragödie, die euch zusammengebracht hat, bist du ein glücklicher Mann. Eine Familie ist ein kostbares Geschenk. Und ihr beide habt mir viel davon abgegeben.«
Nicht mehr, als sie ihnen gegeben hatte, was alles noch schwieriger machte. »Chelsie, ich … « Ein weicher, aber glitschiger Finger legte sich auf seine Lippen und brachte ihn zum Schweigen. »Nicht. Hör einfach nur zu.«
Als er nickte, zog Chelsie ihre Hand wieder zurück. Griff leckte sich über die Lippen, die nach Seife schmeckten. Er schnitt eine Grimasse und wischte sich mit der Rückseite seines Ärmels den Mund ab.
Chelsie kicherte laut, doch ihre Augen lachten nicht mit. Griff vermisste ihre sanfte Berührung, und der kalte Schauer, der ihm trotz der Hitze im Bad über den Rücken lief, erschreckte ihn mehr, als er zugeben wollte.
»Du weißt ja nun schon, dass ich Amandas Fall nicht übernehmen kann, weil sie mit meinem Ex-Mann verheiratet ist. Wenn ich ihre Anwältin wäre, hätten wir definitiv einen Interessenskonflikt, der ihr Recht auf eine angemessene Vertretung beeinträchtigt.«
Die Sachlichkeit, mit der Chelsie die Fakten darlegte, und der Versuch, ruhig und gelassen zu wirken, konnten
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