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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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hatte.
    »Gern«, antwortete Peter, während er den Blick im Zimmer herumwandern ließ. An den Wänden hingen ein Seebild und eine Bauernszene, die Donna ausgesucht hatte. An der einen Wand, dem Fenster zur Straße gegenüber, standen ein Sofa, zwei Sessel, ein Beistelltisch neben dem Sofa, eine Stehlampe und ein Fernseher. Peter hörte, wie die Kühlschranktür aufging. Er schlenderte den Gang entlang zu Garys Schlafzimmer. Die Wände waren mit Fotos von Stallion-Spielern und mit Stallion-Fahnen und -Plakaten bedeckt. Gary lächelte, als er sah, dass Peter sich die Fotos der Footballmannschaft betrachtete.
    »Dieses Jahr schaffen wir's bis ganz oben«, sagte Gary, als er Peter die Cola gab.
    Peter setzte sich aufs Bett. Auch dieses Zimmer war sauber und aufger äumt. Peter bemerkte die »Was ist zu tun?«-Liste an der Kühlschranktür.
    »Hat die Ihre Mutter geschrieben?« fragte Peter und zeigte auf die Liste.
    »Yeah. Mama wollte nicht, dass ich was Wichtiges vergesse.« Plötzlich fiel Gary etwas ein.
    »Werden Sie meiner Mom erzählen, was ich gemacht habe?« Gary wirkte ziemlich zerknirscht. Es sah so aus, als hatte Downes das Richtige getan, als er Gary einen Heidenschreck einjagte.
    Manchmal war das bei einem Kind alles, was n ötig war, um ihm dem Kopf zurechtzurücken, und Gary benahm sich mehr wie ein kleines Kind als wie ein Erwachsener.
    »Eigentlich sollte ich es Ihrer Familie sagen, aber ich werde es nicht tun.«
    »Danke.«
    Peter trank einen Schluck von seiner Cola. Gary tat dasselbe.
    »Da haben Sie heute Abend aber wirklich Scheiße gebaut. Was haben Sie sich denn dabei gedacht, als Sie in das Zimmer des Mädchens guckten?«
    Gary lie ß den Kopf hängen und murmelte: »Ich weiß nicht.«
    »Was würden Sie denn denken, wenn Sie einen Typen fänden, der ins Fenster Ihrer Schwester guckt?«
    Gary gab keine Antwort.
    »Das würden Sie doch nicht wollen, oder?«
    »Nein.«
    »So müssen Sie die Dinge mal sehen.«
    »Das werde ich, ehrlich. Ich werde so was Schlechtes nie wieder tun.«
    »Das war auch besser so.«
    Sie sa ßen eine Weile schweigend da, während Peter seine Cola trank.
    »Haben Sie eine Freundin?«
    Gary sch üttelte traurig den Kopf. »Mich mögen keine Mädchen, so wie ich bin.«
    »He, machen Sie sich nicht schlechter, als Sie sind. Sie sind doch ein gutaussehender Junge.«
    »Ich bin doof. Wenn die Mädchen das merken, wollen sie nicht mehr mit mir Zusammensein.«
    Nun war Peter an der Reihe, verlegen zu sein. Ihm tat Gary leid.
    »Jedes Mädchen, das nicht mit Ihnen Zusammensein will, weil Sie nicht superklug sind, ist es auch nicht wert. Trotzdem können Sie nicht in der Gegend rumziehen und das tun, was Sie heute Abend gemacht haben. Kapiert? Wenn Sergeant Downes nicht so ein Pfundskerl wäre, säßen Sie jetzt im Gefängnis, und Ihr Foto wäre groß auf der Titelseite der Zeitung. Nächstes Mal, wenn Sie den Drang verspüren, was Schlechtes zu tun, denken Sie daran, wie Ihren Eltern und Ihrer Schwester zumute wäre, wenn alle Leute in Whitaker davon erfahren würden.“
    Peter stand auf und stellte seine leere Dose auf Garys Kommode.
    »Ich muss jetzt gehen. Wir müssen beide früh zur Arbeit und brauchen unseren Schlaf. Habe ich ihr Wort, dass das nicht wieder geschieht?«
    »Nie wieder. Ich schwör's.«
3
    Als Peter weggefahren war, trug Gary die Coladosen in die K üche und warf sie in den Müll. Er überprüfte die »Was ist zu tun?«-Liste und sah erfreut, dass er alles, was er tun sollte, erledigt hatte. Dann verschloss er die Türen und knipste alle Lampen aus.
    Gary zog seinen Schlafanzug an, sagte seine Gebete her und ging ins Bett. Er meinte, er w ürde sofort einschlafen, weil er von den Aufregungen des Abends ermüdet war, aber kaum hatte er die Augen zugemacht, da sah er das blonde Mädchen aus dem Wohnheim in ihrem BH und dem Höschen vor sich. Gary machte die Augen schnell wieder auf. Er wollte dieses Mädchen nicht sehen. Das war schlecht. Aber er konnte sicher sein, dass sie wieder da war, wenn er die Augen schloss. Um alles noch schlimmer zu machen, wurde sein Penis hart. Gary machte die Augen wieder auf. Er fürchtete sich. Er wollte nicht an schmutzige Dinge denken, er wollte einschlafen. Wie konnte er schlafen, wenn er jedes Mal, wenn er die Augen zumachte, dieses Mädchen sah? Die Magazine. Nein, heute Abend wollte er das nicht tun. Was würde passieren, wenn seine Mutter ins Zimmer käme und ihn mit diesen Magazinen fände? Aber er wollte unbedingt

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