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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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bist du nicht auf Steves Junggesellenparty?«
    »Was ist denn das?« fragte Gary und legte die Stirn in Falten. »Hast du noch nie was von 'ner Junggesellenparty gehört?« fragte Mammon und stieß Booth mit dem Ellenbogen an. »Nein«, erwiderte Gary, dem es peinlich war, dass wieder einmal andere etwas wussten, was er nicht wusste.
    »Wo kommst 'n du her, Gary? Das ist die Party, die einem die Freunde am Abend vor der Hochzeit schmeißen. Da wird jede Menge gesoffen, man erzählt sich Geschichten, und es gibt immer ein besonderes Geschenk für den künftigen Ehemann«, schloss Mammon mit einem obszönen Zwinkern. »Was für ein Geschenk denn?«
    Mammon beugte sich zu Gary hin über und sagte im vertraulichen Flüsterton: »Mösen.«
    Gary wurde rot. »Auf so 'ne Party würde Steve nicht gehen.« »Warum denn nicht?« fragte Mammon mit übertriebener Beunruhigung. »Er ist doch nicht etwa schwul?« »O nein. Er ist ganz normal. Er hat mir die Dauerkarten für die Spiele der Stallions besorgt.« »Was hat er denn dann gegen Mösen?« »Steve ist Rechtsanwalt«, antwortete Gary stolz. Mammon und Booth krümmten sich vor Lachen. Auch Gary lachte, weil die anderen lachten, aber er wusste nicht, was so komisch war. Steve war ein guter Anwalt.
    »Du willst mir doch nicht erzählen, dass Rechtsanwälte nicht ficken?« fuhr Mammon fort, als er aufgehört hatte zu lachen. »Ich wette, er fickt auf seiner Hochzeitsreise.« Gary errötete. Er mochte über niemanden gern nachdenken, der Sex mit seiner Schwester hatte.
    »Ist aber wirklich jammerschade, dass keine Junggesellenparty stattfindet.« Mammon schüttelte den riesigen Kopf. »He!« sagte er dann, als fiele ihm plötzlich etwas ein. »Bloß weil Steve so rückschrittlich ist, heißt das doch nicht, dass du nicht deine eigene Junggesellenparty feiern kannst.«
    Gary schaute verwirrt drein. Mammon rutschte mit seinem Stuhl neben Gary und legte ihm den Arm um die Schulter.
    »Mach's nicht zu deutlich«, flüsterte Mammon Gary ins Ohr, »aber guck mal über meine Schulter zu der Blonden rüber, die am Ende der Bar neben der Tür steht.«
    Gary drehte sich langsam herum. Eine schlanke Frau mit glattem, schulterlangem Haar, die enge Jeans und ein Whitaker-State-T-Shirt mit einem sich aufb äumenden Hengst darauf trug, unterhielt sich mit einer kleinen Brünetten. Ihre smaragdgrünen Augen funkelten, als sie lachte.
    »Na, Gary, ich bin ein bisschen eifersüchtig. Diese Frau da hat dich die ganze Zeit, seit ich mich gesetzt habe, gierig angestarrt.«
    Gary schaute wieder zu ihr hin. »Nää«, meinte er nervös, »doch nicht mich.«
    »Wen denn sonst, Kumpel? Du bist doch 'n echt gutaussehender Bursche.«
    »Sie hat mich nicht angesehen«, wiederholte Gary störrisch, in der Hoffnung, Mammon irrte sich, und voller Angst, er könnte recht haben.
    »Kevin, hast du nicht auch bemerkt, dass die Blonde Gary angestarrt hat?«
    »Yeah, Gary«, sagte Booth eifrig, »die ist scharf auf dich.«
    »Bist du 'n Fan von den Stallions, der Footballmannschaft, Gary?«
    »Klar!«
    »Also, mein Lieber, wenn ich so'n schmucker Kerl wäre wie du und 'ne Frau wie die wäre scharf auf mich, würde ich schnell und fest zuschlagen wie 'n Stallion-Linebacker.«
    »Was... was meinen Sie damit?«
    »Zisch darunter. Geh der Sache auf den Grund. Wie's aussieht, hast du sie fest am Wickel, ehe ich mein Bier austrinken kann.«
    Gary war schwindelig vor Aufregung. Er wusst e, ein Mädchen wie dieses würde er nie kriegen, aber Mammon schien so sicher zu sein.
    »Hast du irgend 'ne Bleibe, wo du mit ihr hingehen kannst?« fragte Mammon.
    »Ich hab mein eigenes Haus.«
    »Ich wette, da geht's rund von morgens bis abends, was?«
    Gary antwortete nicht. Mammons Arm um seine Schulter dr ückte fester zu, und er spürte Mammons Atem heiß an seinem Ohr.
    »Du weißt, wie man 'n Mädchen aufreißt, oder?« »Klar«, antwortete Gary, weil er zu verlegen war, um die Wahrheit zu sagen.
    »Dann weißt du, dass du da runtergehen und sie fragen musst, ob sie 'n Bier will. Da sagt sie natürlich zuerst nein. Die Weiber tun immer so, als w ären sie nicht rumzukriegen. Aber du lässt nicht locker. Frauen mögen Männer, die nein nicht als Antwort gelten lassen. Sei energisch.«
    »Ich weiß nicht. Sie sieht gar nicht so interessiert aus.« »Soll das 'n Witz sein? Scheiße, Mann, die hat schon 'ne nasse Mose wegen dir.«
    »Das stimmt«, pflichtete Booth bei, der begierig war, Gary loszuwerden, damit er endlich erfuhr, was

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