Auf gluehenden Kohlen
Nachdem er sich eine Minute herum gemüht hatte, gab er auf und unterschrieb. Hinter Gary lächelte Bob Patrick. Downes sah es, behielt aber die Fassung. Alles ging nach Plan.
Gary erkannte den Raum sofort wieder. Es war dasselbe fensterlose Vernehmungszimmer, in dem er in der Nacht, als man ihn beim Spannen geschnappt hatte, verh ört worden war. »Kann ich Ihnen was zu trinken holen?« fragte Sergeant Downes, als Gary sich gesetzt hatte. Gary hatte Durst, doch er schüttelte den Kopf. Er wollte mit dem fiesen Polizisten nicht allein bleiben, der sich auf einem Stuhl an der Tür lümmelte und ihn anstarrte. »Na okay«, sagte Downes und setzte sich Gary gegenüber hin. »Ich möchte Sie nicht lange aufhalten, also kommen wir gleich zur Sache. Was hast sich im Stallion zwischen Ihnen und dem Mädchen abgespielt?«
Gary zuckte die Achseln und starrte auf die Tischplatte. »Ich glaube, ich bin wütend geworden.“
»Das ist nicht schlimm. Wenn ich nicht wütend auf Sie geworden bin wegen dem, was Sie am Wohnheim gemacht haben, glauben Sie, ich würde dann die Fassung verlieren, weil Sie auf irgendein Mädchen wütend geworden sind? Sie hat Sie möglicherweise nicht korrekt behandelt, das ist meine Vermutung.« »Ich hab sie gefragt, ob wir uns nicht mal treffen könnten, und sie hat nein gesagt. Deswegen war ich wütend.« Downes schüttelte ungläubig den Kopf und gluckste in sich hinein. »Ist das alles? Mann, so wie Sie sich aufgeführt haben, dachte ich, Sie hätten irgendein tiefes, dunkles Geheimnis. Also, was ist passiert?«
»Chris hat gesagt, sie wollte mit mir ausgehen.« »Chris?«
»Er ist ein Freund von Kevin Booth. Kevin und Chris haben mit mir zusammen gesessen.«
»Und dieser Chris sagte, das Mädchen habe es auf Sie abgesehen?« Gary nickte. »Ich glaube bloß, eigentlich war's gar nicht so. Ich denke, Chris hat mir einen Streich gespielt.« »Wieso?«
»Eigentlich schien sie mich überhaupt nicht zu mögen.« »Was brachte Sie zu der Annahme, dass sie Sie nicht mochte?« »Sie wollte nicht, dass ich ihr 'n Drink spendiere, und sie sagte, ich solle sie in Ruhe lassen. Dann... dann sagte sie...« »Ja, weiter.«
»Sie sagte, ich sei blöd«, stieß Gary hervor. Seine Wangen wurden feuerrot.
»Tja, Scheiße, Gary, das Mädchen hatte keinen Grund, so was zu sagen, was, Pat?«
Gary sah zu dem anderen Polizisten hin, um dessen Reaktion mitzukriegen, aber es kam keine. Bob Patrick starrte nur immer weiter mit seinen harten, kalten Augen.
Downes beugte sich über den Tisch. »Gary«, fragte er in einem leisen, mitfühlenden Ton, »was haben Sie gemacht, als Sie auf Karen Nix wütend wurden?« »Ich... ich glaube, ich habe sie gepackt.« »Was soll denn andauernd diese ich glaube -Scheiße«, bellte Patrick wütend. »Entweder du hast oder du hast nicht.« Patricks laute Stimme erschreckte Gary, und er sah Downes hilfesuchend an.
»Ganz ruhig, Pat«, sagte Downes.
»Mir wird langsam übel, und ich hab die Schnauze voll von diesem kleinen Arschloch, Dennis. Er führt uns doch bloß an der Nase rum.« »Officer Patrick, mein Rang ist Sergeant, und ich führe hier dieses Gespräch.«
Downes blickte Patrick scharf an. Patrick versuchte dem Blick standzuhalten, dann wich er aus. Gary war begeistert. Downes wandte sich Gary wieder zu.
»Ich weiß, es ist schwer für Sie, aber wir brauchen Ihre Hilfe, um den Mörder zu fassen. Also, erzählen Sie mir, was Sie zu Karen Nix gesagt haben, als Sie sie packten.« Gary ließ den Kopf hängen. Ihm war schwindelig. »Ich... ich glaube, ich habe so was gesagt wie, ich würde sie umbringen.«
»Dann kam Arnie Block dazu, stimmt's?« fragte Downes. Gary nickte. Downes sah erleichtert aus, doch das war er nicht, denn jetzt ging's erst wirklich zur Sache.
»Was haben Sie getan, nachdem Sie die Bar verlassen hatten?« fragte er in beiläufigem Ton.
»Daran erinner ich mich nicht genau. Ich glaube, ich bin bloß rumgelaufen.« »Sind Sie zu einem bestimmten Ort gegangen?«
»Ich bin zu Steve gegangen.« »Steve Mancini?« Gary nickte.
»Haben Sie ihn gesehen?«
»Nein. Ich bin an seinem Haus vorbeigegangen, aber er war nicht da.«
Downes lehnte sich erwartungsvoll vor. »Was haben Sie dann getan?«
»Ich bin in die Ponderosa gegangen.«
Downes' Puls machte einen H üpfer. Die Ponderosa war eine Arbeiterkneipe in der Nähe des Riverview Motel. Sie war nur ein paar Querstraßen von der Stelle entfernt, wo sie im Augenblick saßen. Das war auch Sandra Whileys
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