Auf gluehenden Kohlen
raschen Blick auf die Fotos und schaute weg. »Was ist los, Gary?« »Ich mag diese F... Fotos nicht.«
»Ist es das Blut, das Sie stört?«
»J...ja.«
»Die meisten Mörder, die ich verhört habe, konnten das Blut ihres Opfers nicht ansehen«, log Patrick. Seit er bei der Polizei war, hatte es nur zwei Morde in der Whitaker County gegeben, und er hatte niemals auch nur einen der Gefangenen vernommen. »Ich weiß nicht, woran das lag, aber das Blut ihres Opfers machte ihnen angst.
Vielleicht dachten sie, ich k önnte das Blut an ihnen sehen, auch wenn sie sich die größte Mühe gemacht hatten, es abzuwaschen.
Wie denken Sie dar über, Gary?«
»Ich weiß nicht«, antwortete Gary, der immer noch den Blick von den Fotos abwandte.
Patrick raffte die Bilder zusammen und steckte sie weg. Gary wurde sichtlich lockerer. Patrick tippte auf die Schwarzlichtlampe.
»Wissen Sie, was das ist?«
Gary sch üttelte den Kopf.
»Das ist ein Blutapparat, eine Lampe, die den kleinsten Blutstropfen an den Händen eines Mörders sichtbar machen kann. Die meisten Mörder denken, dass man sich das Blut eines Opfers abwaschen kann, aber das kann man nicht. Oh, da kann man schrubben und schrubben, aber das Blut eines Ermordeten dringt in die Haut ein, und kein Waschen und Putzen kann es völlig zum Verschwinden bringen.«
Patrick machte eine Pause, um Gary in sich aufnehmen zu lassen, was er gerade gesagt hatte.
»Also, Sie sagen, Sie haben dieses Mädchen nicht umgebracht. Nun, ich habe keine Vorurteile.« Patrick griff zu der Schwarzlichtlampe und richtete sie auf Gary. »Strecken Sie doch einfach mal Ihre Hände aus, da können wir das ja gleich feststellen.«
Gary legte beide H ände um die Coladose und presste sie gegen seine Brust.
»Was ist denn los, Gary? Sie machen sich doch nicht etwa Sorgen um das, was der Blutapparat zeigen könnte, oder?«
»N... nein.«
»Dann öffnen Sie die Hände, und halten Sie die Handflächen nach oben.«
Gary stellte die Dose ab. Er öffnete die Hände und starrte sie an. Es war nichts an ihnen zu sehen. Ganz langsam streckte Gary seine Hände Patrick entgegen. Patrick drückte auf den Schalter der Taschenlampe und richtete den ultravioletten Lichtstrahl auf Garys Handflächen. Große schillernde, orangefarbene Flecken erschienen an beiden Händen. Entsetzt starrte Gary sie an.
Zehntes Kapitel
Dennis Downes und Becky O'Shay berieten sich in dem kleinen Raum auf der anderen Seite des Einwegspiegels. Durch die Scheibe konnte Becky Gary Harmon sehen. Der Verd ächtige hockte zusammengesunken auf seinem Stuhl und warf unentwegt ängstliche Blicke auf Bob Patrick.
»Ich habe Don Bosco vom Psychologischen Dienst der County angerufen, und der geht mal seine Akten durch, um zu sehen, ob er irgendwas über Gary hat«, sagte Downes. »Gute Idee«, pflichtete Becky bei. »Ich denke bestimmt, Sie sind da an was dran. Nehmen Sie die Magazine.« Becky deutete auf den Stapel Sexmagazine, den die Polizei in Garys Haus gefunden hatte. »Wir können davon ausgehen, dass Harmon speziell diese Nummern aus einem bestimmten Grund aufgehoben hat, und ich habe etwas bemerkt, was ihnen gemeinsam ist. Die Klappfotos in der Mitte stellen allesamt Blondinen dar, wie unser Opfer und Karen Nix.« »Ganz schön flott, Becky. Ich hab das nicht bemerkt.« »Waren die Tote im Straßengraben und die in Blaine blond?« »Die eine, und das Mädchen, das er im College heimlich beguckt hat, war blond.« »Na wunderbar!« rief Becky.
»Wie steht's damit, dass an seinen Kleidern und im Haus kein Blut gefunden wurde?« fragte Downes.
»Ich finde, wir sollten uns jetzt nicht mit Sorgen darüber aufhalten. Lassen Sie die Kriminalisten ihre Tests machen. Wenn sie nichts finden, können wir uns immer noch Gedanken darüber machen. Harmon hat vielleicht ganz was Simples getan, nämlich sich seine blutigen Sachen vom Halse geschafft.«
»Sie haben recht. Wenn er gesteht, werden wir rausfinden, was mit dem Blut passiert ist.« Downes erhob sich. »Wird langsam Zeit, dass ich wieder anfange, Gary zu verhören. Meinen Sie, ich sollte ihn auf seine Rechte aufmerksam machen?« »Haben Sie das noch nicht?«
»Ich wollte ihm keinen Schrecken einjagen. Außerdem befindet er sich nicht in Gewahrsam. Ich habe ihm klipp und klar gesagt, dass es ihm freisteht zu gehen, wann immer er möchte.« »Technisch gesehen mögen Sie recht haben, Dennis, aber ich w ürde es jetzt tun. Harmon ist schon mehrere Stunden hier. Mancher Richter könnte
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