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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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waren wie... wie die auf dem Foto von Sandra Whiley im College, das Sergeant Downes ihm gezeigt hatte.
    »Ich kann sie sehen. Sie dreht sich irgendwie rum, und er packt sie.« »Bei den Schultern, am Hemd?«
    »Am Hemd. Sie macht so 'ne ganz schnelle Kehrtwendung, als er sie packt, und sie fährt herum, und ich denke, sie hängen wahrscheinlich irgendwie aneinander... verstehen Sie.« »Weiter, Gary. Das ist großartig. Können Sie ihr Gesicht sehen?« »Irgendwie ja, aber es ist wie... ich weiß nicht. Sie würden mich wahrscheinlich auch nicht erkennen, wenn ich auf einer dunklen Stra ße wäre.«
    »Aber Sie waren ihr direkt gegenüber.« »Yeah, als er sie zurückzog und sie packte.« »War sie es, Gary? War es Sandy? Lassen Sie das Bild langsamer laufen. Machen Sie's auf der Leinwand heller. Sie können das, Gary. Sie können etwas Licht hinzutun. Was sagen Sie?« »Ich glaube... ich glaube...« »Weiter. Sagen Sie's.«
    »Ich bin sicher, dass sie es ist. Das Mädchen, das umgebracht wurde. Und... und das ist auch der Mörder, weil er sie zurück-gezerrt hat. Sie haben sich nicht umarmt.« »Bestimmt nicht.«
    »Nein, nein. Weil er sie gepackt hat und sie sich losriss und er...« »Was? Er zerrte sie zurück?«
    »Yeah. So ähnlich. Ein Ruck, so dass sie herum wirbelte. Und in dem Moment habe ich sie gesehen.«
    »Haben Sie etwas Glänzendes gesehen, Gary? Das müsste wahrscheinlich genau in diesem Augenblick gewesen sein. In diesem Bruchteil einer Sekunde.« »Glänzend?«
    »Wir wissen, dass eine Waffe dagewesen sein muss.«
    »Mann, ich weiß nicht...«
    »Sie sehen keine Waffe? Wir haben die Waffe noch nicht gefunden. Wir wissen nicht, was er benutzt hat, um Sandy zu töten.«
    »Oh.«
    »Also, schauen Sie auf seine rechte Hand. Die meisten Menschen sind Rechtshänder. Sie müsste wahrscheinlich dort sein.«
    Gary konzentrierte sich ganz genau und lie ß das Bild vor- und zurücklaufen, während Downes schweigend wartete. Er konnte Sandy sehen. Sie sah verängstigt aus.
    »Was sehen Sie, Gary?«
    Garys Augen gingen auf. »Nichts weiter«, antwortete er erschöpft.
    Er wurde langsam m üde.
    »Aber Sie wissen, dass es der Mörder und Sandy waren?«
    Gary nickte. »Ich konnte sehen, dass sie Angst hatte.«
    »Wirklich? Das haben Sie bisher noch nicht gesagt. Das ist gut.
    Sehen Sie, wir machen Fortschritte. Wie geht's Ihnen? “
    »Ich habe Hunger.«
    »Möchten Sie eine Cola und einen Burger?« »Ein Burger wäre prima.«
    »Machen wir 'ne Pause. Und dann versuchen wir's noch mal.«
    Anderthalb Stunden sp äter war Dennis Downes enttäuscht, und Gary Harmon wirkte erschöpft. Garys Augen waren gerötet, und sein Haar war in Unordnung, weil er so oft mit den Fingern hindurch gefahren war. Die Reste eines fettigen Hamburgers, eine leere Coladose und mehrere Pappbecher, in denen Kaffee gewesen war, lagen auf dem Tisch herum. Den Moment, in dem Gary am Eingang zum Wishing Well Park vorbeigekommen war, hatten sie sich immer und immer wieder vorgenommen, aber Gary konnte trotzdem keine neuen Einzelheiten liefern. Downes wusste, dass er mit seiner augenblicklichen Methode an einem toten Punkt angelangt war. Er wollte schon aufgeben, als ihm eine Idee kam.
    »Genau gegenüber von mir«, murmelte Gary schläfrig. »Ich weiß, er ist größer als sie, trotzdem kann ich nicht genug sehen. Es tut mir leid, Sergeant.« »Es ist okay, Gary. Sie müssen sich nicht entschuldigen. Sie haben uns die ersten Hinweise gegeben, und Sie haben mich außerdem auf eine Idee gebracht. Eine Möglichkeit, zur Wahrheit durchzustoßen. Wären Sie bereit, noch eines zu probieren, ehe Sie nach Hause gehen?«
    »Ich bin furchtbar müde, aber wenn Sie meinen, ich kann helfen, versuch ich's.«
    »Großartig, Gary. Also, ich werde Ihnen meine Idee erklären. Wenn die nicht funktioniert, machen wir Schluss für heute. Haben Sie mal Leute im Fernsehen gesehen, die die Zukunft vorhersagen oder Gedanken lesen können?« Gary nickte.
    »Solche Leute heißen Medium, und manche von ihnen helfen der Polizei. Wenn ein Mord begangen worden ist, gibt man ihnen einen Gegenstand, der dem Ermordeten gehört hat, und sie können dann über diesen Gegenstand ihr übernatürliches Bewusstsein in das Bewusstsein des Mörders projizieren und eine vermisste Leiche ausfindig machen oder durch die Augen des Opfers sehen, wer den Mord begangen hat. Nach allem, was ich Sie bisher habe tun sehen, vermute ich, dass Sie ein sehr hoch entwickeltes übernatürliches

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