Auferstanden: Thriller (German Edition)
Skizze studiert und über mögliche Zwischenfälle diskutiert. Obwohl sie nicht weiter über Mia und die Konsequenzen eines Scheiterns sprachen, stand fest, was ihm dann drohte. Wenn es Jack nicht gelang, Cristos die Kassette zu übergeben, würde Mia sterben. Jack musste seine Rolle spielen, und er würde sie so gut spielen, als wollte er einen Oskar gewinnen.
»Heiliger Bimbam«, sagte Larry.
Jack lächelte ihn an.
»Aber …« Larry fehlten die Worte. »Sie leben?«
»Hallo, Larry«, sagte Jack und legte einen Finger auf die Lippen. »Das muss unter uns bleiben.«
»Und Ihre Frau? Ist mit ihr auch alles in Ordnung?«
»Ja.« Jack nickte. »Danke für die Nachfrage.«
»Ich habe nichts davon gehört.«
»Das hat niemand, und das soll auch so bleiben.«
Larry signalisierte durch ein Nicken, dass er dichthalten würde.
»Wir müssen ins Untergeschoss«, sagte Jack.
Larry schaute auf seine Begleiter.
»Zeigt ihm eure Dienstmarken, Jungs.«
Aaron, Donal und Josh klappten ihre Brieftaschen auf und gewährten Larry einen kurzen Blick auf die Dienstmarken. Eine Sekunde später klappten sie die Brieftaschen wieder zu und steckten sie ein.
» FBI ?«, fragte Larry Jack mit gerunzelter Stirn. »Jetzt sagen Sie nicht, Sie sind auch auf die dunkle Seite übergewechselt.«
»Nein.« Jack lachte. »Ich gehöre noch immer zu den Guten.«
»Und wer ist das?«, fragte Larry und zeigte auf Cristos. Auch wenn der Bezirksstaatsanwalt vor ihm stand, war seine Wachsamkeit geweckt.
»Er ist Mitglied der Regierung von Cotis. Ich arbeite an einem streng geheimen Fall.«
»Sind darum die ganzen Leute da unten?«
»Ja, könnte man so sagen. Wer ist denn im Augenblick noch da?«
»Charlie, aber der ist ja immer unten. Eine Computerspezialistin und …«, Larry zeigte auf Aaron und Donal, »… drei Freunde von ihnen.«
Jack spähte zu den beiden hinüber. »Ich glaube nicht, dass die beiden Freunde haben.«
»Ach ja, und ich habe gerade zwei Detectives aus Midtown South durchgelassen, die nur kurz etwas abgeben wollen. Sie treffen sie bestimmt noch.« Larry drückte lächelnd auf den Knopf, um die Sicherheitstür zu öffnen, und winkte sie durch. »Und was ist mit Ihnen?«, fragte er Josh, der zurückblieb.
»Hört sich so an, als hielten sich schon genug Leute da unten auf. Ich glaube, ich warte lieber hier.« Josh hielt sein Handy hoch. »Ich erwarte noch einen Anruf.«
»Kein Problem. Sie können sich da drüben auf die Bank setzen, wenn Sie wollen«, sagte Larry und zeigte auf die andere Seite der Eingangshalle.
»Larry«, rief Jack, als sie an den Aufzügen ankamen. »Sagen Sie niemandem, dass Sie mich gesehen haben und dass ich unten bin.«
»Mr Keeler, einmal Cop – immer Cop. Sie können sich auf mich verlassen.«
Sie brauchten nicht lange auf den Aufzug zu warten und stiegen ein. Als die Türen sich schlossen, sagte Jack lächelnd: »Danke, Larry.«
FBI -Agent Joe Perry stand mitten in der Asservatenkammer und wunderte sich wieder einmal über die Größe dieser »Kammer«. Seiner Meinung nach hätte es einen unpassenderen Namen für die riesige Lagerhalle kaum geben können.
Perry hatte die Funktion eines Verbindungsmanns zu den Gerichten und sollte helfen, die Beweismittel-Kassette aufzuspüren, die Mia Keeler vor ihrem Tod heute Morgen in ihrem Besitz gehabt hatte.
Vor einem Tag war eine interne Ermittlung eingeleitet worden, um herauszufinden, ob sie möglicherweise Beweismittel entwendet hatte, aber Perry zweifelte daran. Er kannte Mia schon seit Jahren, und so etwas passte einfach nicht zu ihr.
Perry war erledigt. Er hatte bereits eine Fünfundsiebzig-Stunden-Woche hinter sich gehabt, als er vor zehn Stunden seinen heutigen Dienst begonnen hatte. Er würde nach Hause fahren, mit seiner Frau zu Abend essen und mindestens acht Stunden schlafen, bevor er dann am nächsten Morgen wieder antreten musste. Zwei junge Agenten, Bracato und Stratton, hielten die Stellung, um die Sicherheit zu gewährleisten. Sie waren beide noch keine dreißig Jahre alt. Die Kollegen wussten, dass sie am Wochenende gerne einen draufmachten und bei Beschattungsaktionen großes Durchhaltevermögen bewiesen. Daher machte Perry sich keine Sorgen, dass sie die ganze Nacht durchhalten würden. Holly Rose Tremont, die Computerspezialistin aus dem Büro des Bezirksstaatsanwalts, brütete noch über den Einträgen in der Datenbank und würde die Asservatenkammer nicht vor neun Uhr verlassen. Inzwischen hatte sie schon mehrere
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