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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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anwenden können – solche Dinge. Ich will wissen, worüber Sie mit ihnen sprechen, und was sie interessiert. Betrachten die Sie als Eindringling, oder sind Sie willkommen? Wie ich schon sagte: Ich will alles wissen.«
    »Sonst?«
    Gormley schüttelte den Kopf. »Darum geht es nicht – noch nicht.«
    Harry lächelte säuerlich. »Also werden wir ›Freunde‹, ja?«
    Gormley zog einen Stuhl heran und setzte sich ihm direkt gegenüber. »Harry, niemand sonst wird etwas erfahren. Das ist ein Versprechen. Ja, wir werden Freunde werden. Weil wir einander brauchen, und weil wir wiederum gebraucht werden. Na gut, vielleicht glauben Sie, dass Sie mich nicht brauchen, dass ich das Allerletzte bin, was Sie brauchen! Aber das ist nur jetzt so. Sie werden mich brauchen, das versichere ich Ihnen.«
    Harry betrachtete ihn aus schmalen Augen. »Und warum genau brauchen Sie mich? Ich glaube, es gibt ein oder zwei Dinge, die Sie mir besser erzählen sollten, bevor ich Ihnen irgendetwas berichte – bevor ich sogar etwas gestehe.«
    Gormley hatte nichts anderes erwartet. Er nickte und blickte direkt in die argwöhnisch fragenden Augen des Jungen und atmete tief durch. »Einverstanden. Sie wissen, wer ich bin, also werde ich Ihnen jetzt erklären, was ich bin und womit ich mein Geld verdiene. Was noch wichtiger ist, ich werde Ihnen etwas über die Leute erzählen, mit denen ich arbeite.«
    Er berichtete Harry über das britische Dezernat und über das wenige, was er über die amerikanischen, französischen, russischen und chinesischen Gegenstücke wusste. Er erzählte von Telepathen, die allein durch die Kraft ihres Geistes auf der ganzen Welt ohne Telefon miteinander sprechen konnten. Über Präkognition, die Kunst, künftige Ereignisse vorherzusehen. Über Telekinese und Psychokinese und Menschen, die massive Objekte allein mit der Kraft ihres Willens ohne Zuhilfenahme physischer Mittel bewegen konnten. Er sprach über das ›Weitsehen‹, und über den Mann, der sagen konnte, was irgendwo auf der Welt in genau diesem Moment geschah. Über Geistheilung und einen ›Arzt‹, der schiere Lebenskraft in seinen bloßen Händen konzentrierte und Krankheiten ohne die Hilfe konventioneller Behandlungsmethoden heilen konnte. Über die ganze Skala von ESPern, die unter seinem Befehl standen, und darüber, dass es dort auch eine Aufgabe für Harry gab. Und er erzählte alles auf eine solche Art – mit solchem Verständnis, solcher Klarheit und purer Überzeugung –, dass Harry wusste, er sprach die Wahrheit.
    »Sie sehen also«, kam Gormley schließlich zum Schluss, »dass Sie kein Monster sind, Harry. Ihr Talent könnte einzigartig sein, aber Sie selbst als ESPer sind es nicht. Ihre Großmutter war eine vor Ihnen, und sie gab es an Ihre Mutter weiter. Und die vererbte ein hohes Maß davon wiederum an Sie weiter. Gott allein weiß, wozu Ihre Kinder in der Lage sein werden, Harry Keogh!«
    Nach einer langen Weile und nachdem er alles verdaut hatte, sagte Harry: »Und nun wollen Sie, dass ich für Sie arbeite?«
    »Ums kurz zu sagen: Ja.«
    »Und wenn ich ablehne?«
    »Harry, ich habe Sie gefunden. Ich bin ein Talentspürer; ich selbst habe keine echten ESP-Kräfte, aber ich kann einen Begabten auf eine Meile Entfernung erkennen. Ich vermute, dass das für sich auch ein Talent ist, aber mehr habe ich nicht. Was ich sicher weiß, ist, dass es noch andere wie mich gibt. Einer von ihnen ist der Chef des russischen Dezernats. Jetzt bin ich zu Ihnen gekommen und habe meine Karten auf den Tisch gelegt. Ich habe Ihnen Dinge gesagt, die ich Ihnen eigentlich nicht sagen dürfte. Weil ich möchte, dass Sie mir vertrauen, und auch weil ich glaube, dass ich Ihnen vertrauen kann. Sie haben von mir nichts zu befürchten, Harry – aber für die andere Seite kann ich das nicht garantieren!«
    »Sie meinen ... auch die könnten mich aufspüren?«
    »Die lernen immer mehr, Harry«, sagte Gormley schulterzuckend, »genau wie wir. Sie haben wenigstens einen Mann in England. Ich habe ihn noch nicht getroffen, aber ich habe seine Nähe gefühlt. Ich wusste, dass er mich ansah, mich beobachtete. Vielleicht ist er auch ein Talentspürer. Was ich damit sagen will: Ich habe Sie gefunden, wie lange kann es also dauern, bis die anderen es auch tun? Der Unterschied ist: Bei denen werden Sie keine Wahl haben.«
    »Und bei Ihnen schon, ja?«
    »Aber natürlich. Alles liegt in Ihren Händen. Entweder Sie kommen zu uns oder nicht. Es ist Ihre Wahl. Lassen Sie sich Zeit,

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