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Aufstand der Alten

Aufstand der Alten

Titel: Aufstand der Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss
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unsichtbar zwischen den Böschungen des Durchstichs. Die Straße verengte sich vor der Brücke auf zwei Fahrbahnen, und glücklicherweise hatte man die Sperre auf dieser Seite der Brücke angelegt, so daß man sie klar sehen konnte. Sie bestand aus Betonklötzen, zwei alten Kipploren einer Feldbahn und Holzbalken. Ein kleines Holzhaus in der Nähe war vom Militär beschlagnahmt worden; das zur Brücke hin verbreiterte Fenster Ließ vermuten, daß man ein Maschinengewehr darin untergebracht hatte. Nur ein Soldat war dort in Sicht. Der Mann lehnte neben der Tür in der Sonne, beschattete die Augen und spähte die Straße entlang zu ihnen herunter.
    Unweit der Sperre stand ein offener Lastwagen am Straßenrand. Auf der Ladefläche stand ein Mann und warf einem anderen Ziegelsteine zu, der sie unten aufstapelte. Ihre Arbeit schien der Verstärkung der Sperre zu dienen, und nach ihren ungeschickten Bewegungen zu urteilen, waren sie keine Bauarbeiter.
    Minuten vergingen. Die ganze Szene war von einer unbestimmbaren Trostlosigkeit, dieser öde und langweilige Straßenabschnitt war weder Stadt noch Land. Die trägen Bewegungen der beiden Arbeiter waren von traumähnlicher Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit. Fliegen verirrten sich ins Fahrerhaus und stießen in immer neuen verzweifelten Anflügen gegen die Frontscheibe. Ihr Summen erinnerte Martha an die langen Sommer ihrer Kinderzeit. Mit weiten Augen starrte sie auf den gekrümmten Rucken ihres Mannes und gab sich einer Schreckensphantasie hin, in der sie ihn tot sah, ein wirkliches Opfer der Cholera. Zuletzt bekam sie es mit der Angst.
    »Algy.«
    »Sie kommen! Bleib liegen, Martha! Man wird auf uns schießen, wenn wir durchbrechen.«
    Er ließ den Wagen in einem Bogen vorwärts und wieder auf die Straße rollen. Der erste Lastzug, ein großer, staubbedeckter Möbelwagen, rumpelte die jenseitige Brückenauffahrt herauf. Ein Soldat kam aus dem kleinen Holzhaus, um ihn abzufertigen, dann zog er den hölzernen Sperrbalken zurück und gab die Durchfahrt frei. Mit tief dröhnendem Motor kam der Lastzug über die Brücke. Als er an Timberlane vorbeidonnerte, erschien ein zweiter Laster auf der Brücke, ein Militärfahrzeug mit zerrissener Plane.
    Timberlane erkannte, daß alles von der Wahl des richtigen Augenblicks abhing. Er mußte diesen zweiten Lastwagen möglichst nahe der Brücke passieren. Er trat das Gaspedal stärker durch. Ulmen am Straßenrand, vom Staub überpudert, lösten das Sonnenlicht in helldunkles Gesprenkel auf. Der Möbelwagen mit seinem Anhänger war schon vorbei. Sie jagten auf den Militärlastwagen zu, der eben durch die Engstelle zwischen den Betonklötzen rollte. Der Fahrer sah Timberlane, gestikulierte und ließ den Motor aufbrüllen, um einer Kollision auszuweichen. Der Wachsoldat stürzte in die Durchfahrt und riß sein Gewehr hoch. Sein Mund stand offen, aber seine Worte gingen im Motorengeräusch unter. Timberlane raste direkt auf ihn zu. Um Haaresbreite kamen sie an dem Militärlastwagen vorbei. Die Aufregung hatte sie gepackt; alle Vorsichtsmaßnahmen waren vergessen. Die drei anderen hatten sich von ihren Sitzen erhoben, spähten durch die Windschutzscheibe nach vorn und schrien. Der linke Kotflügel erfaßte den Soldraten, bevor er zurückspringen konnte. Sein Gewehr flog durch die Luft. Er selbst wurde gegen einen der Betonblöcke geworfen. Etwas kreischte metallisch, als sie die Engstelle passierten: Stahl gegen Stein. Alts sie über die Brücke jagten, tauchte vor ihnen groß und nah der dritte Lastwagen auf.
    Aus dem Holzhäuschen, das nun hinter ihnen lag, eröffnete ein Maschinengewehr das Feuer. Die Geschosse knallten gegen die Heckverkleidung ihres Wagens und ließen das Innere wie eine Stahltrommel dröhnen. Die Frontscheibe des Lastwagens voraus wurde plötzlich weiß und zerbrach in tausend kleine Glastrümmer. Neue Risse fuhren scharf durch die morsche Plane. Mit kreischenden Reifen rollte er an den Straßenrand. Der Fahrer stieß seine Tür auf, fiel aber zurück, als der schwere Wagen das Geländer durchbrach und zur anderen Seite kippte. Polternd und sich überschlagend krachte er die Böschung hinunter auf die Bahngleise.
    Timberlane hatte das Steuer herumgerissen, um dem Lastwagen auszuweichen. Nur der Unfall des letzteren gab ihm die Möglichkeit, vorbeizukommen. Nun lenkte er wieder zur Straßenmitte zurück, und der Wagen schlingerte heftig, bevor er gleichmäßig weiterrollte. Die Straße vor ihnen war frei. Das

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