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Aufstand der Alten

Aufstand der Alten

Titel: Aufstand der Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss
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Krankheitserscheinungen wie Influenza und Erbrechen. Die Kinder litten am schwersten. Viele starben wie Frank Timberlane, andere verloren ihr Haar oder ihre Nägel. Die meisten der zur Zeit der Strahlungsaktivität schwangeren Frauen hatten Mißgeburten zur Welt gebracht. Tiere, und unter ihnen besonders die dem freien Himmel ausgesetzten, hatten ähnlich gelitten. Meldungen von den dahinschwindenden Wildbeständen in Afrikas Reservaten deuteten darauf hin, daß die größeren Wildtiere schwer betroffen waren. Nur der polare Moschusochse und das zähe Rentier der Tundren schienen keinen Schaden davongetragen zu haben. Ein hoher Prozentsatz – Autoritäten sprachen von 85 Prozent – der häuslichen Katzen und Hunde waren von Krebs und Räude befallen worden und mußten getötet werden.
    Alles das war eine Lektion, die sie alle schon vor langer Zeit hätten gelernt haben müssen, dachte Arthur: Glaube niemals einer Bande lausiger Politiker, daß sie dein Denken für sich besorgen. Sie hätten genug Verstand haben müssen, um ihre verdammten Bomben auf dem Mond zur Detonation zu bringen. Als er sich bückte und den Fernsehapparat ausschaltete, kam Patricia ins Zimmer.
    »Algy ist unglücklich. Ich habe ihn ins Bett gebracht, aber er möchte, daß du zu ihm kommst«, sagte sie.
    »Ich gehe nicht hinauf. Für heute habe ich genug von ihm.«
    »Er braucht dich, Arthur. Er liebt dich.«
    »Ich bin noch verstimmt, weil er sich vor mir versteckt hat. Nein, ich bin nicht besonders böse. Hast du ihm gesagt, daß wir nicht in Mayburn wohnen werden?«
    »Jemand mußte es ihm einmal sagen, Arthur. Ich glaubte nicht, daß du den Mut hättest.«
    »Ach, laß uns nicht darüber streiten, Patty. Du weißt, daß ich immer noch über den Tod unseres armen kleinen Frank bekümmert bin.«
    »Zuerst ist es die Firma, jetzt ist es Frank! Wirklich, Arthur, du scheinst zu glauben, daß diese Dinge mich nicht bedrücken, aber jemand muß schließlich das Haus und alles in Gang halten.«
    »Laß uns nicht streiten. Es ist schon so alles trostlos genug.«
    »Ich streite nicht, ich sage es dir.«
    Er sah sie hoffnungslos an, schüttelte dann den Kopf. »Ich wollte nur ein bißchen Trost, sonst hätte ich lieber nichts gesagt.«
    »Schade, daß du dann nicht den Mund gehalten hast«, erwiderte sie scharf. »Ich ertrage es nicht, wenn du mir dieses dumme Gesicht machst, Arthur, wirklich, ich ertrage es nicht.« Sie ging durch den Raum und schaltete den Fernseher wieder ein. »Warum gehst du nicht nach oben und sagst Algy gute Nacht? Er braucht auch ein bißchen Trost.«
    »Ich gehe hinaus. Ich habe alles satt.«
    Er marschierte in die Diele und arbeitete sich in seinen schweren blauen Mantel hinein. Als er die Haustür öffnete, rief sie ihm nach: »Vergiß nicht, daß Edgar und Venice in einer halben Stunde kommen!«
    »Bis später«, sagte er. Sie hatte keinen Grund, ihm nicht zu glauben.
    Hingestreckt auf ein chaotisches Bett aus Papieren, Broschüren und Schnellheftern lag ein Teddybär. Es war ein besonderer Teddybär. Er trug einen feschen schottischen Kilt, ein Käppi und unter dem Arm einen Dudelsack. Es war Jock Bear, der größte Verkaufsschlager von Sofftoys – in den Tagen, da Sofftoys Ltd. noch etwas verkauft hatte.
    Arthur Timberlane wischte den Teddybär vom Schreibtisch auf den Boden und nahm ein Bündel Briefe vor. Er saß in der verlassenen Fabrik, in seinem kleinen Büro im Erdgeschoß, und las die Briefe, während draußen die Lastzüge durch die Staines Road rumpelten. Er zog seinen Mantel nicht aus.
    Alle Briefe erzählten die gleiche Geschichte. Am härtesten traf ihn der seines besten Verkäufers, des alten Percy Pargetter, der seit über dreißig Jahren für die Firma reiste und allein für seine Verkaufsprovision gearbeitet hatte, bevor Arthur für eine Änderung gesorgt hatte. Percy war ein guter Vertreter. Er wollte Arthur am nächsten Tag besuchen; einstweilen machte er die Situation klar. Niemand kaufte seine Spielsachen; Groß- und Einzelhandel hatten den Einkauf gesperrt, weil ihr Absatz stockte; die Kunden waren an Sofftoys Produkten nicht mehr interessiert. Sogar seine ältesten Freunde im Handel zuckten zusammen, wenn sie Percys Gesicht an der Tür sahen. Percy meinte, daß irgendein Konkurrent irgendwie den Markt für Kleinkinderspielzeug an sich gerissen habe.
    »Aber wer, wer?« fragte sich Arthur verzweifelt. Aus den Fachzeitschriften und den Finanzblättern wußte er, daß die Lage der Spielzeugbranche

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