Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)
machen Sie bitte ohne besondere Anweisung von der Schusswaffe Gebrauch und fallen Sie nicht aus dem Fahrzeug. Noch einmal danke – und gute Reise.«
» Na, wenn das keine Ansage war, die die Kampfmoral stärkt«, sagte Junko und lachte.
» Mama hat immer gesagt, ich würde irgendwann Pilot werden«, sagte Trev.
Der Laster ratterte weiter und wechselte von einer Nebenstraße zur anderen. Sie passierten Vororte, und Trev musste den Motor mehr als einmal scheuchen, um einen Sprinter abzuhängen, der sich an ihre Fersen heftete. Wenn Sprinter den Wagen nicht mehr sahen, liefen sie unweigerlich in die Richtung weiter, in die sie ihre Beute zuletzt hatten fahren sehen, weshalb Trev sie relativ leicht abschütteln konnte.
Die einst von Leben erfüllten Vororte Omahas waren still und gespenstisch. Verlassene Autos standen am Straßenrand oder in Einfahrten. Kinderspielzeug schimmelte in verwilderten Vorgärten. Da und dort sah man Spuren von Gewalt. Ein ausgebrannter Wagen, der mit einem Telefonmast kollidiert war, stand mitten auf einer Kreuzung. Blechfetzen vermüllten den Asphalt an einem anderen Ort. Eine Blutspur führte von dort weg und deutete den verlorenen Posten eines umzingelten Überlebenden an.
Rechts von ihnen qualmten die verkohlten und ausgebrannten Überreste eines Wohnhauses vor sich hin. Der Brand hatte sich nicht auf die Nachbarhäuser ausgedehnt, aber die Blätter des einzigen im Garten stehenden Baums verbrannt, der nun wie ein bizarres Skelett wirkte. Junko war sich nicht ganz sicher, glaubte aber, den Umriss eines von der großen Hitze geschwärzten menschlichen Körpers zu sehen, der an einem Pfosten lehnte.
Trev wich auf gekonnte Weise den Hindernissen aus, die auf den Straßen verteilt waren, und sie kamen jener Gegend näher, in der das Institut lag. Es wurde nicht viel geredet. Jeder Lasterpassagier war auf eigene Weise beschäftigt. Die meisten sorgten sich um die Möglichkeit ihres unmittelbar bevorstehenden Ablebens, doch andere, wie Mason, wurden von ihrem Autopiloten gesteuert. Ihre Ausbildung hatte Vorrang über ihre normalen Gefühle.
» Es ist nicht mehr weit«, sagte Trev warnend, nachdem er auf eine nach Norden führende Straße abgebogen war. » Vielleicht noch zwei Minuten.«
Mason schob die MP -5, die er Julies Mörder abgenommen hatte, geladen und feuerbereit Anna zu. Die andere hing an seiner Schulter. Er prüfte seine Magazine, versicherte sich, dass sie voll waren, und sicherte desweiteren die Handfeuerwaffe im Holster. Als er seine mentale Prüfliste abgearbeitet hatte, war Trev an der ausgewählten Stelle angekommen.
Der Wagen verlangsamte und hielt an einer Straßenecke. Trev schaute nach hinten, um seinen Passagieren etwas zu verkünden.
» Weiter können wir nicht fahren, ohne in die bebauteren Stadtviertel vorzudringen«, sagte er. » Anna, wenn deine Informationen stimmen, brauchen wir von hier aus nur noch sechs Blocks weit zu gehen.«
» Sechs Blocks«, wiederholte Anna nickend.
» Wenn man bedenkt, wie viele Infizierte sich hier draußen aufhalten könnten, ist es ziemlich weit.« Junko blickte nachdenklich in die Richtung, in die Trev deutete. » Wir müssen sehr vorsichtig sein.«
» Deswegen nehmt ernst, was ich euch am Anfang gesagt habe«, sagte Mason, der auf der Ladefläche des Lasters stand und den Sicherungshebel der MP -5 umlegte. » Behaltet ständig im Auge, was ich mache. Und redet nicht. Macht nichts – gar nichts – ohne mein Okay. Seid ihr fertig?«
» So fertig wie noch nie«, sagte Matt. Er sprang vom Wagen herab und landete mit dem Gewehr im Vorhalt auf den Füßen.
» Dann los.« Trev stieg aus. Junko tat es ihm gleich. Sie machten die Türen nicht zu, sondern ließen sie einen Spalt weit offen. Niemand verursachte Geräusche, die nicht unbedingt notwendig waren.
Mason signalisierte der Gruppe, sich ihm anzuschließen, und führte sie die Straße entlang dorthin, wohin Trev und Anna gedeutet hatten. Hier befanden sich mehrheitlich industrielle Komplexe: endlose Hektare voller Fabrikgebäude, Lagerhallen und Schornsteine. Eine Straßenseite wurde jedoch von einer langen Reihe Häuserzeilen und Ladenfronten gesäumt. Mason konzentrierte sich auf eines der Gebäude. Wenn hier Infizierte hausten, waren diese Häuser vermutlich jene, in denen sie sich am liebsten versteckten, um auf Beute zu warten.
Sie ließen die ersten beiden Blocks ohne Zwischenfall hinter sich, doch als sie den dritten erreichten, verharrte Mason unweigerlich
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