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Aus reiner Notwehr

Aus reiner Notwehr

Titel: Aus reiner Notwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Young
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genauso aus wie er.” Sie sah zu, wie er ihr Fahrrad aufhob und es prüfend vor- und zurückbewegte. “Dann ist Amber Russo deine Mutter?”
    “Meine Stiefmutter, um genau zu sein.”
    “Die finde ich echt cool! Ich kriege das nie hin, was sie im Fernsehen zeigt. Sag mal, wohnt ihr jetzt hier? Dann wäre ich ja Nachbarin von ‘Amber Lifestyles’!”
    “Wir sind nur zu Besuch hier, bei Leo Castille, meinem Stiefopa.”
    “Dr. Leo? Mein Vater hat mit ihm zusammen die Praxis. Sam Delacourt. Kennst du ihn? Ey, Cody, echt cool, was?”
    Stephen richtete den Fahrradsattel wieder gerade. “Deinen Dad kenne ich nicht. Wir kommen nicht oft in diese Gegend, wir wohnen nämlich auf der anderen Seite von Lake Pontchartrain.”
    Mallory warf Cody einen Blick zu. “Das Fais-Do-Do-Fest, Cody! Ich habe dir doch erzählt, dass Deke und Amber Russo dieses Jahr als Gastmoderatoren durch das Programm führen.” Sie lächelte wieder Stephen zu. “Aber ich wäre nie darauf gekommen, dass sie in der Nachbarschaft wohnt, wir sind erst vor ein paar Monaten hierher gezogen.”
    “Soll ich dir das Fahrrad nach Hause transportieren? Ich …”
    “Brauchst du nicht”, unterbrach Cody und wies mit dem Daumen rückwärts auf die gegenüberliegende Straßenseite. “Ich stell’s bis morgen bei uns in die Garage, okay, Mallory? Dann bringe ich es später vorbei.”
    “In Ordnung”, sagte sie und wandte sich wieder Stephen zu. “Ich bin Mallory Delacourt, und das ist Cody Santana.”
    “Ich heiße Stephen, Stephen Russo.”
    Er zierte sich zu Anfang, konnte aber ihrem Lächeln nicht widerstehen und marschierte schließlich in Begleitung der beiden über die Straße zu Codys Vater hinüber, der einen Blick auf die Verletzungen werfen sollte.
    Nick erkannte den Jungen auf Anhieb. Er hatte Deke Russos Sohn zwar nie zu Gesicht bekommen, aber die Ähnlichkeit war frappierend, und zudem war ihm das Gespräch mit Kate noch frisch im Gedächtnis.
    Bevor Cody seinem Vater den Unfallhergang in aller Breite schildern konnte, würgte Mallory ihn ab. “Cody, mit meinen Händen ist nichts. Außerdem habe ich einen Arzt zu Hause.”
    “Ja, aber Dad ist bei der Polizei, und Polizisten kennen sich aus mit so was!”
    “Ich kann’s mir ja mal angucken”, sagte Nick, schaute Stephen genauer an und streckte ihm die Hand hin. “Nick Santana. Du bist also der Sohn von Deke Russo?”
    “Stephen”, brummte der Junge, schüttelte ihm die Hand und vermied es, Nick länger anzusehen.
    “Ich habe gehört, dass ihr in der Stadt seid”, bemerkte Nick. Der Bengel brauchte aber noch ein bisschen Schliff, wenn er in die Fußstapfen seines Vaters treten wollte. “Mallory, setz dich hin und lass mal sehen.”
    Cody glaubte, Stephen erklären zu müssen, warum sein Vater den Arm in einem Schlingverband trug, erhielt aber wieder eine einsilbige Reaktion: “Pech!”
    Nick desinfizierte die Schürfwunden an Mallorys Händen. “Und? Alles klar für Fais-Do-Do?”
    “Ich könnte einen kleinen Zuschuss gebrauchen, Dad”, sagte Cody und nahm ein paar Getränkedosen aus dem Kühlschrank.
    “Und ich könnte es mir überlegen, wenn der Rasen gemäht und das Unkraut gejätet wäre. Aber als ich vom Arzt zurückkam, war noch nichts erledigt. In einer halben Stunde wird’s dunkel.”
    Cody warf Stephen eine Dose zu. “Morgen, Dad, Ehrenwort. Ich wollte es heute schon machen, aber bei der Hitze …”
    Es zischte, als Stephen seine Dose aufriss. “Du würdest sowieso nicht viel verpassen!” Er klang verdrießlich, und Nick warf ihm einen erstaunten Blick zu, während er mit Mallorys Hand beschäftigt war.
    “Aber deine Stiefmutter und dein Vater sind doch so ein tolles Team! Und dann zusammen auf der Bühne …”
    “Woher weißt du, dass sie seine Stiefmutter ist? ‘Amber Lifestyles’, meine ich”, wollte Cody wissen und sah seinem Vater direkt ins Gesicht.
    Nick schien die Frage überhört zu haben. “Okay, Mallory, das müsste reichen. Aber mit dem Radfahren ist ein, zwei Tage Pause.”
    “Spielt keine Rolle, Mr. Santana”, sagte sie. “Stephen, jetzt ist dein Bein dran!”
    “Ich hab nichts, Mr. Santana”, beharrte Stephen und deckte seine Schramme ab. “Echt nicht! Nur ‘ne kleine Hautabschürfung. Ich mach sie später sauber.”
    Nick begriff völlig. Kein Bengel, der etwas auf sich hielt, würde sich unter den Augen eines Mädchens seine Kampfspuren behandeln lassen. Da musste es schon hart kommen.
    Cody ließ nicht locker. “Also, Dad,

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