Ausersehen
meinem Auto. „Nichts wie raus hier.“
Mit mir selbst zu sprechen beruhigte meine Nerven. Zumindest ein bisschen.
Ich öffnete die Beifahrertür meines Wagens und stellte den Karton vorsichtig auf dem Sitz ab. Nach kurzer Überlegung schnallte ich ihn dann noch mit dem Sicherheitsgurt fest; ich wollte nicht, dass er ins Rutschen geriet und ich ihn während der Fahrt auffangen musste.
Sobald der Motor zum Leben erwachte, begann die Klimaanlage ihren Zauber zu wirken. Ich versuchte, nicht nach rechts zu meinem Beifahrer zu schauen, legte einen Gang ein und machte mich auf den Weg vom Hof.
„Was denn nun noch.“
Der Vater der Kinder des Zorns war wieder auf seinem Posten und winkte mit seiner orange blinkenden Kelle in meine Richtung. Ich hielt neben ihm an und öffnete das Fenster – zur Hälfte.
„Ich sehe, das Schicksal war gnädig.“
Sein Blick huschte von mir zu dem geschlossenen Karton und wieder zurück. Guter Gott, sein Atem war wirklich fürchterlich.
„Ja, sie hat einen Riss im Boden, also habe ich sie zu einem guten Preis bekommen.“ Ich ließ langsam die Kupplung kommen und rollte vorwärts. Würde er den Hinweis verstehen?
„Ja, Miss. Sie haben keine Ahnung, was für ein außergewöhnliches Geschäft Sie zu diesem Preis gemacht haben.“ Sein Blick schien mich zu durchbohren, dann schaute er hinauf in den Himmel. „Das Wetter schlägt um. Sie sollten sehr …“ Effektvolle kleine Pause. „… vorsichtig fahren.“ (Was zum Teufel wollte er damit andeuten?) „Ich wäre äußerst betrübt, wenn Sie einen …“ Wieder eine Pause. „… Unfall hätten.“
„Keine Sorge. Ich bin eine hervorragende Fahrerin.“ Ich fuhr das Fenster wieder hoch und ließ die Kupplung ganz kommen. Im Seitenspiegel sah ich, dass der Vater des Zorns mir noch ein paar Schritte hinterherkam. „Freak.“ Ich zitterte.
Als ich auf die Schotterstraße abbog, fühlte ich mich besser. Ich trat das Gaspedal durch und genoss das Gefühl jugendlicher Unbeschwertheit, das mir der unter den Reifen wegspritzende Kies gab. Bei einem Blick in den Rückspiegel sah ich, dass der Freak jetzt in der Mitte des Weges stand und wie besessen in meine Richtung starrte.
Seine Warnung bezüglich des Wetters zuckte mir durch den Kopf. Ich schaute in den Himmel. „Oh, großartig, das hat mir gerade noch gefehlt.“ Bauschige graue Wolken türmten sich am Horizont und gaben dem blauen Himmel ein geprügeltes Aussehen. Ich fuhr in südwestliche Richtung, zurück nach Tulsa, und offensichtlich mitten hinein in ein liebliches Beispiel für ein Sommergewitter à la Oklahoma.
„Nun, liebe Freunde und Sportfans, lassen Sie uns schauen, was die Bauernregeln für diese Region so voraussagen.“ Ich startete den Sendersuchlauf meines Radios, bekam aber nur einen Countrysender, eine Diskussionsrunde zum Thema: Wie schlimm sind die Zecken dieses Jahr (ungelogen) und einen Gospelprediger rein, der sich über das Thema Ehebruch ereiferte (ich habe nicht lange genug zugehört, um mitzukriegen, ob er dafür oder dagegen war). Kein Wetterbericht – nicht einmal ein Jazz- oder Softpopsender.
„Wie wäre es, wenn wir so tun, als wären wir Meatloaf und machten uns wie eine Fledermaus aus der Hölle auf den Weg nach Hause?“ Ich unterhielt mich mit dem verdammten Karton. Großartig. Ich steckte mitten im verfluchten Nirgendwo, fuhr direkt auf eine (ein Blick nach vorne und zur Seite bestätigte die schlechten Neuigkeiten) Wolkenwand zu und redete mit einem Karton, in dem eine Urne steckte, die mir das Gefühl vermittelte, mehrere Packungen Abnehmpillen mit einem großen Frappuccino hinuntergespült zu haben. „Das ist es … im ersten Ort, den ich erreiche, halte ich an der Tankstelle an. Da hole ich mir ein bisschen Schokolade und versuche herauszufinden, was es mit dem Wetter auf sich hat.“ Argwöhnisch schaute ich aus dem Augenwinkel zum Karton. „Und schnappe ein wenig frische Luft.“
Für einen klitzekleinen Moment bedauerte ich meine Handy-Phobie. Ich habe keines. Alle meine Freunde schon – meistens sogar mehrere, als wäre es ein Wettbewerb nach dem Motto: Wie viele kann man haben, und wie klein können sie werden. Das Gegenteil von dem Penis-Ding sozusagen. Meine beste Freundin (die hochnäsige Collegeprofessorin) hat eins fest in ihrem Auto installiert, damit sie beim Fahren reden kann, ohne die Hände vom Lenkrad zu nehmen. Sie hat außerdem ein kleines, harmlos aussehendes Modell für die Handtasche. Ich ertrage die Witze
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