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Titel: Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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kleinen, schweren Päckchen mit den Waffen und den Dokumenten die Kabine wieder verließ, betrat ein Bahnbeamter die Toilette. Um ein Haar hätte Drew auch zu ihm gesagt: »Gott segne Sie, mein Sohn«, bevor er die Toilette verließ.
    In der kirchenartigen Bahnhofshalle herrschte unglaublicher Lärm. Gewohnheitsmäßig ließ Drew seinen Blick über die Menschenmenge in seiner Umgebung wandern, ob irgend jemand seine Aufmerksamkeit erregte, weil er sich für diesen Ort etwas ungewöhnlich bewegte. Nachdem er sich auf diese Weise zu vergewissern versucht hatte, daß er nicht beschattet wurde, bahnte er sich einen Weg auf einen Pfeiler zu, hinter dem Arlene wartete. Sie trug einen beigen Hosenanzug und eine türkise Bluse, die das Grün ihrer Augen unterstrich.
    »Das hat aber gedauert«, empfing sie ihn. »Ich wollte schon fast nach dir suchen.«
    »Ich habe zu meinen Schafen gesprochen. Sieh dir nur diese Hände an. Die saubersten in der ganzen Stadt.«
    4
    Die Vorhänge waren zugezogen. Dahinter nahm der Lärm des Abendverkehrs stetig zu. Auf dem Hotelbett lagen das geöffnete Päckchen, ein Schließfachschlüssel, italienisches Geld, zwei Mauser-Pistolen und ein Packen Dokumente.
    Eine Hälfte der Dokumente gab Drew Arlene. Es handelte sich dabei um Fotokopien von Zeitungsausschnitten, schriftlichen Aufzeichnungen von Telefongesprächen, Informantenberichten, Akten von Laienagenten, die sich mit dem Fall befaßt hatten, und schließlich von Pater Viktors Terminkalender.
    Beeindruckt sah Arlene nach einer Weile von den Unterlagen auf. »Pater Viktor verfügte über hervorragende Informationsquellen. Er hatte Zugang zu sämtlichen Daten, die Interpol und den lokalen Polizeibehörden vorlagen.«
    »Und dank seiner Kontakte zu einflußreichen kirchlichen Kreisen wußte er sogar noch einiges mehr. Sieh dir das mal an. Er hatte sogar Informationen bei allen größeren Geheimdiensten, einschließlich des KGB.«
    Es dauerte drei Stunden, bis sie sämtliche Unterlagen gründlich studiert hatten. Drew ließ sich auf das Sofa sinken. »Wie es scheint, hat die Bruderschaft keine Mühen gescheut, sämtliche zugänglichen Informationen zusammenzutragen. Allerdings enthalten sie bisher keinen einzigen brauchbaren Anhaltspunkt.«
    Arlene rieb sich ihre müden Augen. »Pater Viktor ist genau so vorgegangen, wie auch ich das getan hätte. Er hat sämtliche Bereiche abgedeckt - den religiösen, den politischen und den kriminellen.«
    »Und doch ist er auf keine brauchbare Spur gestoßen. Trotzdem ist er ermordet worden. Warum?«
    »Vielleicht hing sein Tod gar nicht mit dem Verschwinden des Kardinals zusammen?«
    »Auch das ist nicht auszuschließen. Andererseits deutet die Eintragung in Pater Viktors Terminkalender darauf hin, daß das Treffen in den vatikanischen Gärten mit diesem Fall in Zusammenhang stand. Da ist außerdem noch etwas, was mich stutzig macht. Die Bruderschaft ist eine der besten Geheimdienstorganisationen, die ich kenne. Woraus schließen sie, wir könnten in dieser Sache etwas erreichen, was ihnen trotz ihrer perfekten Organisation nicht gelungen ist?«
    »Das hat uns Pater Sebastian doch vorhin zu erklären versucht«, sagte Arlene. »Offensichtlich will ein Mitglied der Bruderschaft seinen Orden sabotieren. Und angesichts dessen können zwei motivierte Außenseiter vielleicht eher herausfinden, weshalb Kardinal Pavelic verschwunden ist.«
    »Du meinst, weil der Verräter in den eigenen Reihen der Bruderschaft nicht wissen kann, was wir vorhaben, und uns deshalb auch nicht in die Quere kommen könnte?« Drew ging nachdenklich im Raum auf und ab. »Findest du das wirklich einleuchtend? Warum sondert sich dann Pater Sebastian nicht selbst von der Bruderschaft ab und versucht auf eigene Faust herauszufinden, was wir für ihn in Erfahrung bringen sollen? Wieso das Ganze? Warum ich? Warum ausgerechnet wir?«
    »Glaubst du, man will uns in eine Falle locken?«
    »So sieht es zumindest aus. Der Hinterhalt in der Wüste. Die Bombe in Kairo. Der Verräter wußte offensichtlich, daß du mich zu Pater Sebastian bringen solltest. Vielleicht hat Pater Sebastian sich für uns entschieden, weil wir problemlos ersetzbar sind. Anstatt sein Leben oder das eines anderen Bruderschaftsmitglied aufs Spiel zu setzen, schickt er uns vor und hofft, daß dem Verräter ein Fehler unterläuft, wenn er uns auszuschalten versucht.«
    »Aber hierfür hätte er doch jeden beliebigen anderen außenstehenden Agenten heranziehen können«, gab

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