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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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und starrte dabei nach oben, so als wäre er göttlich bewegt worden.
    Malgarias schüttelte den Kopf, Lumkin verzog sein Gesicht.
    „ Nun auch Ihr, Alanias? Erwartet nicht Zu viel, sonst ist die Enttäuschung zu groß!“
    „ Ich will nicht behaupten, dass ich mein ganzes Leben lang unter diesem minderen Körperwuchs gelitten habe! Aber es ist schwer, sich Respekt zu verschaffen. Ich habe mich schon seit meiner Kindheit danach gesehnt, größer zu sein. Warum sollte dieser Mann sich weigern, mich von diesem Leid zu erlösen? Vorausgesetzt er ist der, für den er sich ausgibt!“
    Die drei Anderen im Zelt waren sprachlos. Sie waren emotional
    mitgerissen von Alanias' Anliegen, und sie konnten alles voll nachvollziehen, aber andererseits hielt ein jeder im Raum es für unmöglich, aus einem kleingewachsenen Mann im nächsten Moment einen hochgewachsenen zu machen.
    Malgarias seufzte. „Nun gut! Dann geht und sucht diesen Mann auf, falls ihr ihn überhaupt finden werdet.“

    Alanias saß vor Avanias' Schoß auf Kulva. Sie ritten so schnell es ging, um später das Heer wieder einholen zu können. Am späten Abend vor Sonnenuntergang kamen sie genau an der Stelle des Hügels an, den zwei Soldaten Avanias als den Hügel des Dinjakis beschrieben hatten. Avanias sprang vom Pferd herunter, aber er sah niemand. Lömane lag nicht weit vor ihnen, sie konnten die Stadtmauern erblicken. Auf der anderen Seite lag die Labria. Avanias rannte den Hügel hinunter, suchte die Gegend ab, aber keine Menschenseele war dort anzutreffen. Der kleine Gefährte stieg von Kulva ab und folgte, die Zügel in der Hand haltend, Avanias hinunter.
    „Hier ist niemand. Wir sollten wieder zurück!“
    „ Vielleicht ist er ja in der Stadt, Avanias.“
    „ Das könnte sein, aber wir haben keine Zeit, um in die Stadt zu gehen und ihn dort zu suchen! Malgarias hatte recht, es war nur reine Zeitverschwendung!“
    „ Wie schade, ich habe mir wirklich viele Hoffnungen gemacht.“
    „ Das solltest du doch nicht! Das mache ich auch nicht. Ich wollte nur diesen besonderen Mann, über den sie sich so viele fantastische Geschichten erzählen, einmal treffen. Mehr nicht!“
    Alanias war wirklich sehr enttäuscht. Avanias konnte ihm das deutlich vom Gesicht ablesen. Er schwieg und half Alanias wieder aufs Pferd hinauf. Dann nahm er die Zügel und führte Kulva den Hügel steil hinauf.
    „Gesegnet sei dein Geschlecht, du Erhabenster aller Menschen!“, rief eine laute, hell-dunkle, magische Stimme Avanias hinter seinem Rücken zu. Avanias blieb stehen und drehte sich um, Alanias war ebenfalls verwundert. Sie sahen einen dunkelhaarigen Mann, mit dunklem Flaum im Gesicht, der ein altes weißes Gewand aus Satin trug und am Flussufer stand. Seine Augen waren groß, größer als die eines gewöhnlichen Menschen. Eine besondere Ausstrahlung ging von diesem Mann aus, das spürte Avanias sofort. Er war sich aber nicht ganz sicher, ob es wirklich Dinjakis war.
    Alanias stieg von Kulva ab, er war nun erregt, denn er war schon überzeugt, dass es sich um den Wunderheiler handeln müsse. Langsam schlenderten sie auf den Mann zu, der erschöpft aussah, als hätte er gerade eine lange Reise hinter sich gehabt.
    „Wer seid Ihr? Wie ist Euer Name?“, fragte Avanias ihn.
    „ Ich bin derjenige, dessentwegen ihr gekommen seid!“
    Diese Antwort verblüffte Avanias. Wie hatte er denn von ihrer Unternehmung erfahren? „Seid Ihr Dinjakis? Der Mann, über den sich die Menschen viele Wundergeschichten erzählen.“
    Der Mann senkte sein Haupt und starrte Alanias finster an. Der Kleinwüchsige wollte schon zur Seite treten, aber irgendetwas zog ihn zu diesem Mann hin. Er war sich sicher, dass dieser Mann besondere Macht besaß, die kein anderer Mensch außer ihm hatte. Er kniete sich vor dem Mann hin und senkte sein Haupt. „Ich werde Euch alles geben, was Ihr von mir verlangt, wenn Ihr meinen Körper so groß macht wie den der anderen Männer meines Alters!“
    Dinjakis zeigte keine Reaktion. Er wandte sich von Alanias ab.
    „Alles in der Welt, all das Erschaffene hat seinen Sinn, weswegen es da ist! Die Menschen, die ich geheilt habe, waren krank geworden, damit ich sie heilen konnte. Du aber, du bist vom Einzig Wahren so erschaffen worden, weil er etwas Großes mit dir vorhat!“
    Solch eine Antwort hatte Alanias überhaupt nicht erwartet. Er erhob sich wieder, wurde zornig und verzog sein Gesicht. Beinahe kamen ihm schon die Tränen. „Dann seid Ihr ein Scharlatan und

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