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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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hatte Sassanias kein Schwert mehr in die Hand genommen. Aber er war immer noch einer der besten Experten in der Kunst des Schwertkampfes. Was er da sah, beeindruckte ihn sehr. Ein einfacher Junge aus dem Volke war dabei, ein großer Krieger zu werden. Vielleicht würden sich viele andere Männer auch so gut ausbilden lassen, dachte er sich. Jetzt, da bald wahrscheinlich der Krieg gegen Östrake ausgefochten werden würde.
    Lumkin war nervös, wie es fast jeder gemeine Bürger wäre, wenn er vor oder neben seinem König stehen würde. Er gab sein Bestes. Er trainierte wie ein Besessener, weil er Avanias nicht enttäuschen wollte und bei seiner Rückkehr so gut sein wollte, dass er ihn auf seinem Feldzug gegen Östrake mitnehmen würde. Nun wollte er dem König imponieren und startete einen Angriff auf seinen Lehrer. Hamandias konnte seine ersten Attacken leicht parieren, doch verdrängte er ihn immer weiter nach hinten, bis er schließlich mit dem Rücken zur Wand der nördlichen Seite des Vorhofes stand. Hamandias lachte und hob seine linke Hand, als Zeichen dafür, dass er sich seinem Schüler geschlagen gab. Der König applaudierte Lumkin und lachte mit Hamandias mit. Der kleine Mann machte einige kurze Schritte nach hinten und verneigte sich vor seinem Ausbilder. Der König kam ihm langsam entgegen. Lumkin sah, dass der König auf ihn zukam, wurde verlegen und verneigte sich schnell auch vor ihm.
    „Avanias hatte recht! Du bist wirklich ein robuster und ein sehr intelligenter junger Mann. In so kurzer Zeit hast du fast alle Techniken professionell erlernt. Ich glaube, Avanias hat nicht so schnell alles gelernt wie du.“
    „ Niemand wird Euren Sohn in der Kunst des Schwertkampfes übertreffen können, Eure Majestät.“
    „ Bescheiden ist er auch noch. Der beste Freund meines Sohnes eben!“, erwiderte ihm der König lächelnd. „Was meint Ihr, Hamandias, ist er bereit für einen Kampf in einer offenen Feldschlacht?“
    „ Es ist eigentlich noch zu früh für ihn! Aber ich denke schon, ja, er kann es mit jedem Durchschnitts-Krieger aufnehmen.“
    Das war Hamandias' ehrliche Meinung. Nach nur wenigen Tagen war dieser Lumkin zu einem herausragenden Schwertkämpfer geworden. Eine Leistung, die kaum jemandem zuvor gelungen war. Wenn es zum Krieg kommen sollte, würden solche Männer wie er unentbehrlich werden, dachte Sassanias gerade. „Gut. Du wirst meinen Sohn auf seinem Feldzug nach Östrake begleiten! Jemand muss auf ihn aufpassen! Ich selbst bin zu schwach, um wieder in einen Krieg zu ziehen.“
    „Ich fühle mich geehrt, Majestät. Ich danke Euch!“
    „ In einigen Tagen muss ich mich leider nach Östrake aufmachen. Diese Tributentrichtung macht mir auch allmählich zu schaffen. Zum Glück begleitet mich meine Tochter.“
    Eigentlich wollte der Schmied in diesem Moment den König davon abraten, die intrigante Magria mitzunehmen, aber dafür schämte er sich zu sehr. Zudem würde der König ihn wohl daraufhin fragen, warum er ihn denn davon abrate und seine Gründe würde er ihm nicht nennen können. Also schwieg er einfach.
    „Vielleicht könnt Ihr uns auch begleiten, Hamandias?“
    „ Wie Ihr wünscht, Eure Majestät.“, antwortete Hamandias sofort mit gesenktem Haupt.
    „ Und wie ist es mit dir, großer Krieger? Willst du uns nicht auch begleiten?“
    Eigentlich hätte Lumkin sofort seine Zusage gegeben, aber er dachte an Avanias. „Ich kann leider nicht. Es tut mir leid, Eure Majestät!“
    „Ich verstehe schon. Du willst hier sein, wenn Avanias zurück ist.
    Ich weiß nicht, ob wir es bis dahin wieder zurück sind. Höchstwahrscheinlich nicht. Außerdem könnte sich vielleicht auch noch etwas an Avanias' Plänen ändern. Also solltest du lieber hier bleiben. Und du könntest auch auf die Königin aufpassen. Ich vertraue dir meine Tochter Nandia an. Pass gut auf sie auf!“
    Lumkin fühlte sich so gut, als wäre er im Reich der Götter. Dass der König ihm so ehrerbietig entgegenkam, das hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nie erträumt. Er verneigte tief sein Haupt. „Ich werde auch Euch nicht enttäuschen, mein König!“
    Wie ein sich rasch herzaubernder Geist tauchte plötzlich Nandia auf. Sie raste auf den König zu. „Magria wird nicht mit dir gehen!“

    Sie ritten einen ganzen Tag wieder durch, bis sie in einen Vorort Halussias kamen, genannt Schilussia. Dort wollten sie für eine Nacht verweilen, um dann am nächsten Tag die Hauptstadt zu betreten und um eine Audienz beim

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