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Baeuerin sucht Frau

Baeuerin sucht Frau

Titel: Baeuerin sucht Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Stein
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mir einen Fünfzigeuroschein. »Sorry, hab es nicht kleiner.« Ich gebe das Wechselgeld raus. Mit einem »Bis nächste Woche!«, verlässt die Frau den Laden.
    So kann ich mich der anderen Kundin zuwenden, die sich bisher nur im Laden umgeschaut hat.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Die Frau macht einen etwas abwesenden Eindruck. Vielleicht wirkt ihr Outfit auf sie selbst ja ähnlich paralysierend wie auf mich. Schon als sie in den Laden trat, konnte ich nicht anders als auf das langärmlige Stretch T-Shirt zu starren, dessen Farben, überwiegend orange, pink, gelb und weiss, sich in einem geschwungenen Muster miteinander verbinden, das an Blumen erinnert, aber dennoch keine ergeben. Über diesem Farbchaos trägt sie eine quietschgelbe Weste. Lediglich ihre Jeans ist einfach schwarz.
    »Erik nicht da?«, fragt der Farbklecks kaugummikauend. Eigentlich ist sie nicht mehr im Kaugummialter. Ich schätze sie auf Mitte Zwanzig. Diverse Kettchen hängen um ihren Hals.
    »Er ist draußen in der Obstplantage. Wenn Sie sich für die Keramiksachen interessieren ...«
    »Habe von seinen kleinen Tabakdosen gehört.« Eine immer größer werdende Kaugummiblase wächst vor ihrem Mund, platzt dann relativ lautlos. Die Frau sammelt die Kaugummifäden mit der gepiercten Zunge zurück in den Mund.  
    »Die Dosen stehen dort.« Ich weise auf das entsprechende Regal.
    »Schon gesehen. Kann ich die auch bei dir kaufen?« Es überrascht mich nicht, dass sie mich duzt. Ehrlich gesagt, hätte mich alles andere gewundert.
    »Natürlich.«
    Diese Tabakdosen sind Eriks Verkaufsschlager. Ich habe keine Ahnung, was die Leute an ihnen finden. Gut, sie sind niedlich anzusehen. Erik erfindet immer wieder neue Designs und Muster, mit denen er sie bemalt. Das hat einige seiner Kunden, so scheint es, dazu gebracht, eine Tabakdosensammlung anzulegen. Anders kann ich mir das Phänomen des anhaltenden Verkaufs nicht erklären. Und die Dinger sind nicht mal billig. Okay, Tabak ist fairer Weise auch in den Dosen. Aber dreißig Euro für so einen Winzling! Doch den Leuten ist es wohl das Geld wert. Na ja, Sammler eben.
    Diese junge Frau hier ist allerdings zum ersten Mal hier. Garantiert würde ich mich erinnern, wenn ich sie schon mal gesehen hätte! Was will so ein Mädchen mit einer Tabaksdose für dreißig Euro? Vielleicht ein Geschenk? Sicher sogar. Kann mir im Grunde aber auch egal sein.
    »Dann nehme ich die hier.« Sie kommt mit einer der Dosen zurück.
    »Das macht dreißig Euro.«
    Sie verzieht keine Miene als sie den Preis hört, kramt in ihrer Handtasche, fördert einen Zwanziger und diverses Kleingeld hervor.
    Mit einem  undeutlichen »Ciao« verlässt der Farbklecks den Laden. Ich schaue ihr durch die offene Tür nach, wie sie in einen alten klapprigen Polo steigt und vom Hof fährt.
    Kurz darauf höre ich Ninas helle Stimme im Hof. Sie klingt aufgekratzt. Da niemand weiter im Laden ist gehe ich hinaus.
    Nina und Antje kommen von den Pferden, beziehungsweise vom See, denn dorthin wollte Antje mit Nina reiten. Wie es aussieht war Nina sogar baden. Ihre Haare sind alles andere als gestylt. Das Zeug, was sie sich morgens immer in die Haare schmiert, hat dem Wasser nicht standgehalten.
    Antje hingegen macht einen leicht genervten Eindruck. Das wundert mich. Jetzt werden die beiden meiner ansichtig. Nina winkt mir zu.
    »Ich weiß, in wen Antje verknallt ist!«, beginnt sie eine Art Sprechsingsang, wobei sie Antje vor den Füßen herumhüpft. Und immer wieder »Ich weiß, in wen Antje verknallt ist!«
    »Hör endlich auf damit, Nina!«, fährt Antje meine Nichte für ihre Verhältnisse barsch an. »Ich habe dir doch gesagt, dass du falsch liegst.«
    »Ach ja? Und warum malst du dann Herzen in den Sand und schreibst diesen Namen hinein?«
    Ich horche auf. Herzen? Namen?
    »Nina bildet sich da was ein«, streitet Antje mürrisch ab. »Ich habe irgendwas in den Sand gezeichnet. Alles mögliche. Nichts von Bedeutung.«
    »Sie war gerade dabei es wegzuwischen als ich aus dem Wasser kam«, grinst Nina. Wieder in Singen übergehend, neckisch: »Sie war aber nicht schnell genuuuug.«
    Phantastisch! Raus damit! »Jan oder Jochen?«, will ich wissen. Freue mich. Wenn ich erst mal weiß, wer von den beiden Antjes Traummann ist - für mich ja Alptraum, aber das darf keine Rolle spielen – kann ich den beiden sicher irgendwie auf die Sprünge helfen und so endlich Antjes schlechter Laune Abhilfe verschaffen.
    »Hä?«, macht Nina.
    »Na, einer von den beiden

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