Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Balthazar: Roman (German Edition)

Balthazar: Roman (German Edition)

Titel: Balthazar: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
Vom Netzwerk:
herausgefunden hatte, welches sein Auto war. Vermutlich hätte er kein Päckchen mit Zigaretten auf dem Armaturenbrett liegen lassen sollen. Oder er hätte zumindest die Marke wechseln müssen.
    Der Zettel war mit Redgraves eleganter Handschrift bedeckt, bei der jeder Buchstabe ausladend gestaltet war, wie es vor einigen Jahrhunderten üblich gewesen war.

    Balthazar,
    solange du ein Mensch sein willst, wirst du niemals in
    der Lage sein, mich zu besiegen.
    Wenn du endlich akzeptiert haben wirst, dass du ein
    Monstrum bist, wirst du nicht mehr den Wunsch
    verspüren, mich zu besiegen. Du wirst zu mir
    zurückkommen.
    Charity sendet dir ihre Liebe.
    Redgrave
    Balthazar knüllte den Zettel zusammen und ließ ihn auf den Asphalt fallen. Hinter ihm brannte der Nachtclub, doch aus irgendwelchen Gründen spielte die Musik immer weiter.

27
    Balthazar war, so schnell er konnte, zu der Kirche gerannt, die Constantia beschrieben hatte … nur um sie leer vorzufinden. Es gab Anzeichen dafür, dass Redgraves Clan vor gar nicht allzu langer Zeit noch da gewesen war – leere Wodkaflaschen, Zigarettenstummel, ein zerrissenes Stück Spitze, von dem er wusste, dass es nur von Charitys Kleid stammen konnte –, aber jetzt waren alle fort.
    Constantia hatte gelogen. Sie log also sogar dann, wenn sie Balthazar als Partner gewinnen wollte. Rückblickend fragte er sich, wieso er das nicht von Anfang an gewusst hatte.
    Er musste zum letzten Ort zurückkehren, den Skye seiner Einschätzung nach noch sicher erreicht hatte: dem Haus ihrer Eltern. Von dort aus würde er ihre Spur aufnehmen können. Wenigstens war das Haus der Tierneys nicht weit von der Kirche entfernt. Nur wenige Minuten später erreichte er es und stellte fest, dass er zu spät kam.
    Die Vordertür war aufgebrochen worden. »Skye!«, rief Balthazar, während er hineinstürmte, obwohl er wusste, dass sie nicht antworten würde. Zwar war es dunkel, aber Balthazar konnte trotzdem einige verräterische Spuren entdecken, die ihm sagten, dass Skye es nach Hause geschafft hatte und dass sie nicht freiwillig wieder aufgebrochen war. Ihr Rucksack lag auf der Bank im Eingangsbereich; nasse Fußstapfen auf der teppichüberzogenen Treppe verrieten ihm, dass mindestens vier Vampire gekommen waren, um Skye zu holen.
    Balthazar hastete hinauf zu ihrem Schlafzimmer; er wusste, dass er sie auch dort nicht antreffen würde, aber er konnte nicht anders. In ihrem Zimmer fand er ihr Handy; es blinkte von den Nachrichten, die sie nie gelesen hatte. Auch ihr Mantel lag noch da. Balthazar umklammerte mit der Faust den Kragen und drückte sein Gesicht in den Stoff, als ob er Skye in den Armen halten würde.
    Wohin konnten die Vampire Skye gebracht haben? Er musste nachdenken. Es gab nur eine größere Autobahn, die aus der Stadt hinausführte; ganz sicher würden Redgrave und sein Clan diesen Weg nehmen, wenn sie Darby Glen verlassen wollten, und irgendetwas sagte Balthazar, dass sie genau das vorhatten. Wenn er sich beeilte, dann würde er sie vielleicht unterwegs abfangen können, aber wie sollte er rechtzeitig irgendwo ankommen, wo doch sein Wagen als Wrack am Straßenrand lag?
    Er konnte Eb zum Reiten fertig machen oder ihn sogar ohne Sattel reiten, um Zeit zu sparen, falls Eb das zulassen würde. Doch auch das leichtfüßigste Pferd der Welt konnte den Weg nicht so schnell zurücklegen, dass Balthazar Skye in absehbarer Zeit erreichen würde.
    In diesem Augenblick hörte er, dass draußen ein Auto vorfuhr. Waren das Skyes Eltern, die viel zu spät nach Hause kamen? Constantia, die auf Rache aus war? Balthazar ging zum Fenster und machte sich bereit, hinauszuspringen und ums Haus herumzulaufen. Er hatte vor, das Auto zu stehlen, wem auch immer es gehörte, sobald der Fahrer das Haus betreten hatte.
    Von unten hörte er Stimmen. »Skye? Bist du da?«
    Das war Craig Weathers.
    »Hallo? Wir dachten, wir sehen mal nach dir?« Und das war Britnee Fong.
    Balthazar überlegte kurz, dann traf er seine Entscheidung; er drehte sich um und stieg die Treppe hinab. In diesem Moment wurde das Licht eingeschaltet.
    Craig stand in der Nähe der Tür, die Hand auf dem Lichtschalter. Britnee war einige Stufen vor ihm. Sie beide starrten Balthazar, der ihnen entgegenkam, mit offenem Mund an.
    »O mein Gott?«, sagte Britnee. »Ich hatte gedacht, Madison hätte das alles frei erfunden?«
    Craigs Gesichtsausdruck verhärtete sich vor Zorn. Von einer Sekunde auf die nächste wurde aus dem gut aussehenden Jungen ein

Weitere Kostenlose Bücher