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Banana Pancake Trail: Unterwegs auf dem vollsten Trampelpfad der Welt (German Edition)

Banana Pancake Trail: Unterwegs auf dem vollsten Trampelpfad der Welt (German Edition)

Titel: Banana Pancake Trail: Unterwegs auf dem vollsten Trampelpfad der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Mattheis
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das geilste Gebäude der Welt. Ständig trifft man Menschen, die einen wirklich zum Nachdenken bringen.
    Als ich Chiara frage, ob sie Pushkar kenne, flippt sie aus. Sie sagt: «Pushkar!» und dann «Ahhhh» und dann wieder «Pushkaaar». Ihre Armreifen scheppern. Wir umarmen uns und rufen: «Das ist unglaublich! Incredible India!»
    Wir reden den ganzen Abend über nichts anderes. Wir sind beide der Meinung, Pushkar sei der schönste Ort der Welt. Es ist ein heiliger Ort, an dem es keinen Alkohol und kein Fleisch gibt. Alle Menschen in Pushkar sind «shanti», also faul und gut gelaunt und irgendwie spirituell. In der Mitte der Stadt liegt ein heiliger See, in dem sich die Häuser spiegeln. Die Hindus glauben, dass er durch eine Träne des Gottes Brahma entstanden ist. Deswegen pilgern sie nach Pushkar, ziehen ihre weiten, bunten Gewänder aus und waschen sich im See. Anschließend stapfen sie wieder durch die engen Gassen, in denen überall Kuh- und Kamelscheiße herumliegt, zurück und fahren von ihren Sünden gereinigt nach Hause.
    Irgendwann geht Chiara ins Bett. Sie sagt, es habe sie wahnsinnig gefreut, jemanden getroffen zu haben, der auch in Pushkar gewesen sei. «Karma», sagt sie zum Abschied. «Es muss Karma sein, dass wir uns ausgerechnet hier getroffen haben.» Sie deutet auf den Mond und sagt, das sei eigentlich alles unglaublich.
    Ich sitze allein auf der Dachterrasse. Es ist dunkel geworden. Der große Finne spielt mit Monkey Jane Beer Pong. «You go, crazy Finland, crazy, boom, boom. Drunk! Hahaha!», brüllt sie.
    Links über mir leuchtet silbern der Vollmond und spiegelt sich mit der feinen Silhouette der Berge auf dem Li-Fluss. So hell, so klar! Die Chinesen haben rote Lampions entzündet, die leuchtend gen Himmel aufsteigen. Bald ist der Himmel voll von Hunderten kleinen, roten Lichtern. Es ist ein besonderer Moment, und wenn ich einen Hang zur Esoterik hätte, würde ich ihn mit einem Wort wie «magisch» bezeichnen oder «shanti». Habe ich aber nicht, weil mir nichts so sehr auf die Nerven geht wie Esoteriker, von denen es übrigens in Indien am allermeisten gibt, weil Indien überhaupt voller Freaks ist. In Goa gibt es einen Holländer, der in einem Baum wohnt und sich ausschließlich von Blättern ernährt, die im Wald wachsen, und Papayas und Mangos, die ihm Besucher manchmal vorbeibringen. Und am Strand von Goa traf ich mal ein Typen mit einer seltsamen Entzündung, durch die seine Augen feuerrot geworden waren und er kaum noch etwas sehen konnte. Er saß in einem Strandcafé und hatte einen Apparat vor sich aufgebaut, der mit zwei Blechdosen verbunden war. Beide hielt er in den Händen. Er sagte, er kuriere seine Entzündung mit Stromschlägen, das sei eine todsichere Methode.
    Es gibt sogar eine israelische Spezialeinheit, deren Aufgabe es ist, verdrogte, hängengebliebene Israelis aus Goa nach Hause zurückzuholen. In Indien …
    Auf jeden Fall war das mit dem Mond fast so wie in Indien.

[zur Inhaltsübersicht]
    Stille Amerikaner
    Ort: Antigua, Guatemala
    «In fact, few Americans seem to understand the basics of international backpacking as it is understood by budget travelers from Europe or Australia. Many Americans equate backpacking as a ‹backcountry› experience, like camping out in the Rockies and dining on gorp.»
    Robert Downes    [8]

    Mike legt Wert auf seine Herkunft. Auf seinen Rucksack hat er eine handgroße kanadische Flagge genäht, damit jeder sofort sehen kann: Er ist kein Amerikaner, sondern Kanadier. Wir sitzen im Hof des billigsten Hotels der Stadt. Ein Zimmer kostet drei Euro. Was man dafür bekommt, ist eine Matratze in einem quadratischen Raum. Was man dafür nicht bekommt: ein Klo, ein Waschbecken, ein Fenster, hygienische Mindeststandards. Ein 14-jähriges Zwillingspärchen fegt einmal in der Woche teilnahmslos durch die Zimmer. Sie scheinen sich nicht dafür zu interessieren, woher die Menschen kommen, die die Zimmer ihrer Chefin bewohnen, einer strengen, dicken lateinamerikanischen Matrone.
    Während die beiden Zwillinge über die Fliesen fegen und dabei gerade mal das Nötigste an Dreck entfernen, raucht Mike im Innenhof des Hostels selbstgedrehte Zigaretten, die er sich aus Kanada mitgebracht hat. Hinter ihm erhebt sich der Vulkan. Mike und ich werden diesen Vulkan morgen besteigen. Eigentlich hasse ich es, auf Erhebungen der Erdoberfläche zu klettern. Ich sehe keinen Sinn darin. Die Rechnung «Tausche 2000 Kalorien und drei Tage Muskelkater gegen

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