Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
ohne dass es zu viel gewesen wäre.
    Ivy und er hatten eine gemeinsame Vergangenheit, von der ich lieber nichts wissen wol te, da sie damals noch praktiziert hatte. In mir erweckte er immer den Eindruck, dass er sich, wenn er sie schon nicht haben konnte, auch mit der Mitbewohnerin begnügen würde. Oder mit dem Mädchen von nebenan. Oder mit der Frau, die er morgens im Bus getroffen hatte. .
    »Na, Liebes«, hauchte er mit aufgesetztem britischem Akzent und einem amüsierten Funkeln in den Augen, wohl da es ihm gelungen war, mich zu überrumpeln.
    Ich bohrte den Finger in seine Brust und schob ihn weg.
    »Dein Akzent ist miserabel. Geh erst mal üben und komm dann wieder.« Mein Puls beschleunigte sich und leichtes, angenehmes Prickeln der Halsnarbe ließ meine Alarmglocken schril en. Verflucht. Das hatte ich ganz vergessen.
    Er warf Ivy einen fragenden Blick zu, und als sie lediglich die Stirn runzelte, benetzte er lasziv seine Lippen. Daraufhin sah ich finster zu Ms. Vamp rüber, denn gegen den hier konnte ich mich nun wirklich al ein zur Wehr setzen. Als Ivy das merkte, machte sie eine verärgerte und zugleich spöttische Geste und zog Glenn hinter sich her zur Bar, wobei sie Jenks mit der Aussicht auf gesüßten Palmwein erfolgreich weglockte. Der FIB-Detective sah mich über die Schulter nachdenklich an, wohl wissend, dass zwischen uns dreien irgendetwas abgelaufen war - was genau, konnte er sich al erdings nicht erklären.
    »Endlich al ein.« Kist stel te sich neben mich und ließ den Blick durch das Lokal schweifen. Ich roch Leder, obwohl er keines trug - zumindest nicht sichtbar.
    »Fäl t dir kein besserer Spruch ein?«, fragte ich herausfordernd, wobei ich mir wünschte, Ivy nicht vertrieben zu haben.
    »Das war kein Spruch.«
    Seine Schulter war eindeutig in meinem Wohlfühlbereich, aber ich würde keinen Zentimeter von ihm abrücken und ihm damit zeigen, wie sehr er mich beunruhigte. Verstöhlen blickte ich ihn an, als er schwer und unendlich langsam einatmete, scheinbar ganz auf die Gäste konzentriert, während er meinen Körpergeruch in sich einsog, um den Grad meiner Erregung zu prüfen. An einem Ohr glitzerten zwei Diamanten, das andere war, wie ich wusste, nur mit einem einfachen Stecker und einer Narbe verziert. Eine Kette aus dem gleichen ungewöhnlichen Material wie Ivys war der einzige Hinweis auf seine übliche »Bad Boy«-Auf-machung.
    Was machte er überhaupt hier? Es gab andere Orte, an denen ein lebender Vampir sich wesentlich besser ein Date, beziehungsweise einen Snack, aufreißen konnte.
    Seine Finger waren ständig in Bewegung, sodass ich nur schwer den Blick anwenden konnte. Ich wusste, dass er Vamp-Pheromone verströmte, um mich zu beruhigen und einzulul en - das verfeinert den Geschmack, Süße -, aber je attraktiver sie sind, desto widerspenstiger werde ich. Als ich realisierte, dass ich mich seiner Atmung angepasst hatte, entgleiste mein Gesicht.
    Ein subtiler Bann feinster Machart, dachte ich und hielt den Atem an, um mich von seinem Rhythmus zu lösen. Er lächelte, neigte den Kopf und strich sich mit der Hand über das Kinn. Normalerweise hatten nur tote Vampire die Macht, Unwil ige zu verzaubern, aber als Piscarys Nachkomme verfügte er über einen Teil der Fähigkeiten seines Meisters. Er würde es al erdings nicht wagen, sie hier einzusetzen. Nicht mit Ivy im Nacken, die an der Bar stand und ihn über den Rand ihrer Wasserflasche hinweg beobachtete.
    Plötzlich bemerkte ich, dass er mit seinem Becken unzweideutige Stoßbewegungen machte. »Lass das«, warnte ich ihn angeekelt und wandte mich ihm zu, damit ich ihm direkt in die Augen sehen konnte. »An der Bar sitzen die Frauen wie Hühner auf der Stange und ziehen dich mit ihren Blicken förmlich aus. Geh denen auf die Nerven.«
    »Es macht aber viel mehr Spaß, sich um deine Nerven zu kümmern.« Genussvol atmete er meinen Geruch ein und lehnte sich zu mir rüber. »Du duftest immer noch nach Ivy, aber sie hat dich nicht gebissen. Mein Gott, du bist die reinste Versuchung.«
    »Ivy und ich sind Freunde«, antwortete ich beleidigt. »Sie jagt mich nicht.«
    »Dann wird es sie ja sicher nicht stören, wenn ich es tue.«
    Angewidert wich ich zurück. Er folgte mir Zentimeter um Zentimeter, bis ich mit dem Rücken an einem der Pfeiler stand. »Bleib stehen.« Er drückte die Hand gegen den Pfeiler und hielt mich so an Ort und Stel e, ohne mich zu berühren.
    »Ich wil dir etwas sagen, aber es ist nur für deine Ohren

Weitere Kostenlose Bücher