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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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wahrscheinlich sogar die nächste Woche. Jax, ich wil al es wissen.«
    Jax schoss fast bis zur Decke. »In Ordnung«, schrie er, und Jenks starrte ihn zornig an.
    »Du bleibst hier«, sagte er vol er elterlicher Autorität, auch wenn er selbst aussah wie ein Kind. Seine Arme waren verschränkt, und die Entschlossenheit in seinem Blick hätte sogar eine Bul dogge dazu gebracht, einen Knochen aufzugeben.
    »Einen Dreck werde -« Jax gab ein überraschtes Geräusch von sich, als Jenks ihn sich aus der Luft schnappte. Ich riss die Augen auf. Ich verstand nicht, worum Jenks sich Sorgen machte. Er war kein bisschen langsamer geworden.
    »Du wirst hierbleiben«, bel te er. »Es ist mir egal, wie alt du bist, du bist immer noch mein Sohn. Es ist zu kalt für dich, um effektiv zu sein, und wenn du wil st, dass ich dir was beibringe, fangen wir sofort damit an.« Er ließ Jax los. Der Pixie schwebte genau dort, wo Jenks ihn losgelassen hatte, und sah verängstigt aus. »Du musst lesen lernen, bevor ich überhaupt darüber nachdenken kann, dich mitzunehmen«, murmelte Jenks.
    »Lesen!«, rief Jax. »Ich komme prima klar.«
    Unangenehm berührt stand ich auf und streckte mich.
    Dann öffnete ich Schubladen und Schranktüren, bis ich die Gelben Seiten fand. Ich wol te meine Ressourcen kennen, nachdem wir ja außerhalb von Cincinnati waren. Auf einer Insel, um Himmels wil en?
    »Ich muss nicht wissen, wie man liest!«, protestierte Jax noch einmal.
    »Bei Gott, musst du doch«, sagte Jenks. »Du wil st dieses Leben? Das ist deine Wahl. Ich werde dir beibringen, was ich weiß, aber du wirst es dir verdienen!«
    Ich setzte mich ans Kopfende des Bettes, sodass ich sie im Auge behalten konnte, während ich durch die dünnen Seiten blätterte. Das Verzeichnis war vom letzten Jahr, aber in kleinen Städten änderte sich nicht viel. Ich hielt inne, als ich eine große Anzahl von Zauberladen fand. Ich hatte doch gewusst, dass es eine ansässige Hexenpopulation geben musste, die sich die großen Kraftlinien der Gegend zunutze machte.
    Jenks' Wut verschwand so schnel , wie sie aufgeflammt war, und er sagte leiser: »Jax, wenn du lesen könntest, hättest du uns sagen können, wo du warst. Du hättest dir den ersten Bus nach Cincy schnappen können und wärst abends schon zu Hause gewesen. Du wil st wissen, wie man Schlösser knackt? Kameras in Schleifen legt? Securitymaßnahmen umgeht? Zeig mir, wie sehr du das wil st, indem du erst mal das lernst, was dir am meisten helfen wird.«
    Jax verzog das Gesicht, ließ sich aber langsam sinken, bis seine Füße in einer leuchtenden Pfütze aus Pixiestaub standen.
    »Hier.« Jenks nahm den Bleistift, den ich liegen gelassen hatte, und lehnte sich über die Karte. »So schreibst du deinen Namen.« Ein kurzes Schweigen. »Und das ist das Alphabet.« Ich runzelte die Stirn, als ich das scharfe Geräusch eines abbrechenden Bleistifts hörte.
    Jenks hielt Jax das abgebrochene Stück Mine entgegen.
    »Erinnerst du dich an das Lied?«, fragte er. »Sing es, während du die Buchstaben übst. Und L-M-N-O-P ist nicht ein Buchstabe, sondern fünf. Es hat mich Ewigkeiten gekostet, das zu verstehen.«
    »Dad. .«, jaulte Jax.
    Jenks stand auf und kippte den Lampenschirm, sodass mehr Licht auf die Karte fiel. »Es gibt fünfzehn Schlossbauer in den Vereinigten Staaten. Wil st du nicht wissen, welches du gerade knackst, bevor du dich und deinen Partner ins Jenseits schießt?«
    Mit einem kreischenden Flügelgeräusch begann Jax zu schreiben.
    »Mach die Buchstaben so groß wie deine Füße«, sagte Jenks, als er zu mir kam, um zu schauen, wie weit ich mit dem Telefonbuch gekommen war. »Wenn du das nicht tust, kann es keiner lesen, und das ist schließlich der Punkt.«
    Jenks sah schuldbewusst aus, als er sich neben mich setzte. Ich musste ein bisschen abrücken, damit ich nicht gegen ihn rutschte. Von dem Tisch neben der Tür ertönte das Alphabet-Lied, vorgetragen als Trauermarsch.
    »Mach dir darum keine Sorgen, Jenks«, sagte ich und beobachtete, wie Rex ihm auf das Bett folgte und dann in kleinen Sprüngen auf ihn zu hüpfte. »Er wird es schaffen.«
    »Das weiß ich«, sagte er, doch in seinen Augen stand immer noch eine gewisse Unruhe. Rex ließ sich in seinen Schoß plumpsen, und er senkte den Blick. »Ich mache mir keine Sorgen um ihn«, sagte er leise. »Sondern um dich.«
    »Mich?« Ich schaute von den Seiten auf.
    Jenks starrte unverwandt auf das Kätzchen, das in einem orangefarbenen Knäuel in

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